Löwenzahnwein - erstes Mal

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túnfífill
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Löwenzahnwein - erstes Mal

Beitrag von túnfífill »

Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Wochen ziemlich unerfahren und ohne genaues Rezept versucht Löwenzahnwein anzusetzen.

Es geht mir auch nicht so sehr um gutes Gelingen, ich wollte vor allem sehen, was eigentlich passiert und was herauskommt.

Mein Rezept:
2L Löwenzahnblätter
3L Wasser
125g Rosinen
5 Datteln
3EL Zucker
2Pk. normale Trockenhefe
1 Zitrone

Nach mehreren Tagen Gärung hab ich den Ansatz in Flaschen gefüllt und mit Luftballons, die mit kleinen Luftlöchern versehen sind, verschlossen.
Dort hat sich bald so eine Art weißer Schaum gebildet, der ziemlich grobflockig ist und manchmal schwimmen die Flocken auch bzw. sinken nach unten. Die obersten Flocken sitzen fest am Flaschenhals.
Ich vermute, dass es kein Schimmel ist. Daher meine Frage:
Ist das normal? Oder wird der Wein dadurch nicht trinkbar?

Falls es alles soweit gut ist, würde ich den Wein nun abseihen und einlagern.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße
túnfífill
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JasonOgg
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Re: Löwenzahnwein - erstes Mal

Beitrag von JasonOgg »

Nunja, wenn Du hier ein wenig im Forum blätterst, dann wirst Du schnell feststellen, dass wir zwar auch experimentierfreudig sind, aber weniger nach dem Motto:
túnfífill hat geschrieben:Es geht mir auch nicht so sehr um gutes Gelingen, ich wollte vor allem sehen, was eigentlich passiert und was herauskommt.
sondern geht es uns praktisch immer um gutes Gelingen. Siehe auch auf der Homepage:
Homepage hat geschrieben:Was wir nicht wollen:

Wir möchten keine süßen Weine herstellen, die nur nach Zucker, aber nicht nach Frucht schmecken. Wir wollen keine jungen, unharmonische Weine trinken müssen, weil sie nicht haltbar sind. Wir möchten keine explodierenden Flaschen im Keller und keine Flaschen mit hässlichem Bodensatz.

Was wir wollen:

Wir wollen trockene Fruchtweine herstellen, die nicht nur lecker sind, sie sollen auch haltbar und optisch ansprechend sein, also ohne Bodensatz und ohne Trübstoffe. Ich möchte Ihnen vermitteln, wie man das erreicht. Leider ist dazu ein gewisser Aufwand erforderlich. In der Praxis werden Sie aber sehen, dass sich eine Routine schnell einstellt, und das Ergebnis lohnt den Aufwand auf jeden Fall.

Diese Seiten sind nicht geeignet für Leute, die sich mit dem Thema nicht kritisch auseinandersetzen wollen. Denn Ich werde mich nicht darauf beschränken, Ihnen zu sagen, was Sie tun sollen. Ich werde Ihnen auch erklären, warum Sie bessere Fruchtweine herstellen werden, wenn Sie meinen Ratschlägen folgen.
Daher ist es jetzt schwierig zu deinem Experiment die passenden Worte zu finden, wenn man nicht nur aufzählen will, wovon wir dir von Anfang an abgeraten hätten. Das fängt mit der Backhefe an (ich vermute das meinst Du mit "normaler Trockenhefe) und geht weiter zu den durchlöcherten Luftballons über den weitergärenden Flaschen, wenn das alles ist, was außer Hefe darin lebt :?

Warum hast Du den Ansatz in Flaschen gefüllt obwohl die Gärung nicht zu Ende war? (Vielleicht abgepresst)
Ich gehe davon aus, dass er einfach nur weitergärt, also wäre das normal.

Ob er trinkbar wird? Wenn Du dir keine Verunreinigungen eingefangen hast irgendwann, wahrscheinlich.

Ob man ihn trinken möchte? Unabhängig von den Nachteilen der Backhefe überschlage ich jetzt nicht den Säuregehalt oder frage nach Restsüße.

Ob man in einlagern kann? Falls er trinkbar ist, dann erwarte ich keine große Lagerfähigkeit.

Ich finde das etwas schade, denn 2l Löwenzahnblätter (ich nehme an "Blüten"-Blätter) sind eine Heidenarbeit. Und die Kombination mit dem Rest sieht eigentlich auch nach einem vielversprechendem Rezept aus. Da hätte ich schon nicht nur auf ein Experiment gesetzt, da hätte auch Apfelsaft gereicht.
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metreserve
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Re: Löwenzahnwein - erstes Mal

Beitrag von metreserve »

Ich denke Jason hat es komplett auf den Punkt getroffen. Warum machst Du Dir die Arbeit unter dem Vorsatz "Es geht mir nicht so sehr um gutes Gelingen"? Ich glaube ich würde das ganze Zeug entweder nochmal in einen Balon schütten und nach Studium der Fruchtweinkeller Seiten versuchen daraus einen Wein zu machen, oder das ganze wegkippen. In jedem Fall würde ich dazu raten bei fortlaufendem Interesse an der Weinherstellung und "Schauen was passiert" einfach mal einen ganz einfachen Fruchtwein nach dem Rezept auf der FWK Seite herzustellen. Danach kann man solche Experimente dann doch eher wagen und besser beurteilen.
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