Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

d3luxee
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Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von d3luxee »

Mein erster Wein (Ananaswein) ist jetzt in der Flasche und schmeckt trotz einigen Fehlern ganz gut. Da meine Ballons nun traurig und vor allem Leer in der Ecke stehen muss natürlich gleich der nächste Wein angesetzt werden.

Im Garten stehen die Johannisbeeren, Stachelbeeren(Grün + ein paar Rote) und Jostabeeren kurz vor der Ernte. Wenn das Wetter mit macht wird morgen geerntet.

Da eine Sorte nicht genug abwirft würde ich einen Wein mit mehreren Beeren ansetzen und mich würde interessieren was ihr so für erfahrungen habt.
Zudem bin ich am überlegen noch eine Vanille Note mit 1-2 Vanilleschoten rein zu bringen, denkt ihr das passt oder könnte es zu dominant im Geschmack werden?

Würdet ihr eine Saft oder eine Maische Gärung durchführen?


Feigen würden auch bald reif sein, allerdings habe ich noch kein Rezept für Feigenwein mit frischen Feigen gefunden. Hat jemand zufällig eines auf lager, oder erfahrungen damit?

Mfg D3luxee
Nathea
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von Nathea »

Hallo,

es gibt hier zahlreiche und ausführliche Erfahrungsberichte zu Beerenmischungen und sogar genau zu den Beerensorten, die Du demnächst ernten willst, ebenfalls 5 Threads, die ich Dir schon mal "ausgegraben" habe:

Link zur Suche

Vielleicht schaust Du Dich dort schon einmal um. Unter Umständen sind dort bereits genau die Hinweise und Rezepte enthalten, die Du Dir wünschst.

Viele Grüße,
Sylvia
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JasonOgg
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von JasonOgg »

Bei Beerenmischungen kann man kaum etwas falsch machen außer zu viel Säure. Schau mal durch Natheas Links.

Einzeln:
- Jobeeren so wie auf der Homepage, ruhig auch als Maische
- Stachelbeeren rufen nicht so die Begeisterungsstürme hervor
- Jostabeeren hatte ich mal von Josef einen ganz hervorragendes Tröpfchen

Ansonsten spricht auch nichts dagegen Kirschen, Mitrabellen, Kirschpflaumen etc dazuzugeben. Eine Handvoll Himbeeren wirkt Wunder, Brombeeren unterstützen die Farbe. Jobeeren schön zerquetschen, natürlich alles ohne Stiele.

Geh nach Homepage Grundverfahren vor:
Nimm 7-9 kg bunt gemischte Früchte, setze mit 2kg Zucker auf 17l aufgefüllt an, nach 5-7 Tagen abpressen, mit Brombeeren früher, nach 5 Tagen Zucker prüfen.

Nach dem Abpressen Säure einstellen, je nach Jobeer-Anteil werden das bestimmt 20l. Alkohol messen und nachzuckern, alles Standard.

Ich habe extra 17l geschrieben, weil die Mischung je nach Früchten vom Säuregehalt stark variieren kann.Lieber zu viel Säure und verdünnen, als umgedreht. Daher auch erst einmal nur zwei Kilo Zucker, aber achte darauf, dass der bei guter Gärung nicht schon nach 4-5 Tagen weg sind.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
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Josef
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von Josef »

d3luxee hat geschrieben:Im Garten stehen die Johannisbeeren, Stachelbeeren(Grün + ein paar Rote) und Jostabeeren kurz vor der Ernte. Wenn das Wetter mit macht wird morgen geerntet.
Wo wohnst du denn, das du morgen schon ernten kannst? :hmm: Unsere hier im Sauerland brauchen noch ein paar Wochen.
d3luxee
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von d3luxee »

Danke für die Antworten, natürlich habe ich mich zuvor schon ein wenig im Forum umgeschaut. Da es erst mein zweiter Wein ist bin ich aber noch ein wenig unsicher und wollte noch ein paar Erfahrungsberichte haben ;)

Es sind überwiegend Stachelbeeren, habe schon gelesen das diese wohl gelegentlich einen "Grasigen Geruch" haben sollen. Mal sehen wieviel KG von welchen Beeren ich morgen Ernten kann, dann entscheide ich in welchem verhältnis ich es Mische. Ein paar Süßkirschen liesen sich eventuell auch noch organisieren.

Wenn ich noch einen Ballon hätte könnte ich sicher 2 Ansätze machen :lol:

Als Hefe würde ich die Anchor NT116 nehmen zu der du mal einen Erfahrungsbericht geschrieben hast JasonOgg.
Ich würde eine Maischegärung bei dem Mix machen da ich damit bereits Erfahrung habe.

Was denkt ihr von der Idee mit der Vanille? Und würdet ihr sie während der Maischegärung hinzugeben oder zu einem späteren Zeitpunkt?


Habt ihr noch Ideen wegen den Feigen oder soll ich der übersichtlichkeit wegen einen neuen Thread dafür erstellen?
Josef hat geschrieben:
d3luxee hat geschrieben:Im Garten stehen die Johannisbeeren, Stachelbeeren(Grün + ein paar Rote) und Jostabeeren kurz vor der Ernte. Wenn das Wetter mit macht wird morgen geerntet.
Wo wohnst du denn, das du morgen schon ernten kannst? :hmm: Unsere hier im Sauerland brauchen noch ein paar Wochen.
Ich komme aus Rheinland-Pfalz ganz in der nähe der Deutschen Weinstraße ;) Bei uns ist eher Mediterranes Klima.
Metinchen
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von Metinchen »

Nur ganz kurz; Vanilie würde ich frühstens in der Klärphase hinzugeben, weil das Aroma gerne ' verfliegt' .
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fibroin
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von fibroin »

Ein Tipp zum Stachelbeerwein, wenn die Früchte reif bis überreif sind, wird auch der Wein was.
Unreife Früchte bringen wenig Aroma und viel Säure. Die sollte verdünnt werden, was dem Geschmack wiederum entgegensteht.

Feigenwein wird ähnlich wie Beerenwein gemacht, Früchte richtig reif werden lassen, Maischegärung und dann nach dem Abpressen die Säure überprüfen und auf Trinkmaß verdünnen (6,5-7 g/l)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
d3luxee
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von d3luxee »

Habe am Dienstag 07.07.15 den Wein angesetzt, konnte doch nicht gleich alle Früchte Ernten da nicht alle Reif waren.
6Kg Früchte (1Kg Schwarze Jo, 1,5Kg Josta, 1,5Kg Stachelbeeren, 2Kg TK Beerenmix)
2Kg Zucker
8g Hefenährsalz
Und einen starken Gärstarter mit der Anchor NT116 Hefe
Schon am nächsten tag hat es recht stark Gegärt, beim schütteln ist der deckel fast vom Gärspund geflogen :D

Erstaunlicherweise schäumt der Wein im vergleich zu meinem Ananas Wein fast gar nicht.

Ich orientiere mich grob am FWK-Johannisbeerwein Rezept was ich mich in dem Fall frage ist, was ist der Unterschied zwischen einem Desser und einem Tischwein also aus sicht der Herstellung und wieso kann der Desserwein länger gelagert werden?

Meines Wissens sind Dessert Weine meist etwas Süßer und haben etwas mehr Alkohol im vergleich zu Rotweinen. Geht es bei der längeren Lagerung um die Konservierung durch den höheren Alkoholgehalt? Würde mich mal interessieren.
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Prinzip ist's vor allem der Endalkoholgehalt. Mehr Alk "erlaubt" auch etwas mehr Säure und höhere Restsüße ("Harmoniedreieck"). Weine mit höherem Alkoholgehalt sind in der Regel stabiler.

Per "Nachzuckermethode" kann man freilich nur Weine mit hohem Alkoholgehalt herstellen. Wenn du einen niedrigen Wert anpeilst musst du dir vorher überlegen, wie du Nachgärungen verhinderst.
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von d3luxee »

Dann war meine vermutung doch richtig ;) also kann ich meinen per Nachzuckermethode hergestellten Wein auch etwas länger lagern als einen leichten Wein mit weniger Alkohol der steril gefiltert wurde.

Der Ansatz hat heute seine Gäraktivität stark vermindert, ich denke ich werde heute von der Maische abpressen, Säure einstellen und je nach Alkoholgehalt mit 1-1,5Kg Nachzuckern.
Würdet ihr eher dazu tendieren öfter mit kleineren Mengen nachzuzuckern oder eher am Vinometer orientieren und dann Zucker für 2-4% Alkoholsteigerung hinzugeben (Rechnerisch bin ich noch 8% von der Alkoholtoleranzgrenze entfernt)

Bei meinem letzten ansatz habe ich die Hefe zu lange Hungern lassen und hatte nicht die optimalen Temperaturen, was dazu geführt hat das der Ansatz fast 6 Monate gebraucht hat um zum Ende zu kommen :D


Haltet ihr es für möglich das die Hefe in 5 Tagen die 2Kg Zucker + den Zucker der Früchte verbraucht hat?
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Du kannst ja einfach prüfen ob noch Zucker vorhanden ist oder nicht (kosten).

Wenn du dir unsicher bist: Eher vorsichtig nachzuckern.
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Re: Erfahrungen / Rezeptideen für Beeren Wein

Beitrag von d3luxee »

Habe jetzt von der Maische abgepresst, Zucker hat man keinen mehr geschmeckt(Alc. 7%). Säure war bei 9,5g\L den Ansatz habe ich mit einer Wasser-Honig Lösung (750g Honig mit 2L Wasser) auf 8g/L Säure verdünnt und somit gleichzeitig nach gezuckert.

Der Ansatz hat sofort nach dem flüssigen nach Zuckern wieder geblubbert.

Bisher läuft es wesentlich besser als bei meinem ersten Wein, abgesehen vom zu hohen Säure Gehalt.
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