Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

klaus1
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Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von klaus1 »

Hallo,

bin gaaanz neu hier angemeldet.

Habe ordentlich hier geschmöckert und gesucht , aber nichts dazu gefunden.
Habe vor 14 Tagen 4L trüben Apfeldirektsaft aus der Tüte angesetzt.
Ist mein allererster Wein !
Wie im Fruchweinkeller beschrieben angesetzt.
Glasballon 5 Liter mit Schwefel ausgewaschen.
mit 4l gefüllt Nährsalz und Antigel und 400g Zucker zugegeben .
Hefe mit etwas lauwarmen Apfelsaft gestartet.
Gärung kam nach wenigen Stunden in gange.

Nach 6 Tagen war nicht mehr viel Zucker übrig.
Habe dann einen Liter abgezogen um diesen als Federweißer in den Kühlschrank zu stellen.
Leider schmeckte der trotz Zuckerzusatz immer recht stark nach der Hefe ,
und dann war im Abgang die leichte Bitterkeit !
Wir trinken gerne Federweißen aber der hat uns nicht geschmeckt!



Der Glasballon 5 Liter wurde nun mit aufgelöstem Zucker
und einen weiteren temperierten Liter Apfelsaft aufgefüllt.
Es gärte so vor sich hin alle 2 Tage wurde mal der Ballon geschwenkt.
Gestern bei nachlassender Gärung mal gekostet und gemessen.
7-9% Alc. wenig Zucker aber übel bitter !

Kennt ihr das so auch , oder läuft was falsch ?

Wann ist die Gärung am Ende ... bei wielviel Blubber je Minute im Gärröhrchen kann das geschätzt werden.
...oder wann ist für euch der Zeitpunkt mal Zucker nachzulegen ?
Gruß Klaus
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Klaus,

tja, Ferndiagnosen sind schwierig. Manche empfinden Alkohol als bitter, Apfelsaft unterschiedliche Mengen von bitter schmeckenden Gerbstoffen, Hefe kann bitter schmecken. Wenn der Zucker gänzlich vergoren ist kommt der bittere Touch natürlich besonders deutlich zum Vorschein. Du kannst den Ansatz komplett vergären lassen und kalt stellen damit sich die Hefe schneller absetzt, dann schmeckt es dir vielleicht besser.
Wann ist die Gärung am Ende ... bei wielviel Blubber je Minute im Gärröhrchen kann das geschätzt werden.
...oder wann ist für euch der Zeitpunkt mal Zucker nachzulegen ?
Die Gärung ist zu Ende wenn der Zucker verbraucht ist. Dann schmeckt der Federweiße entsprechend herb. Wenn du weiter Zucker zugibst gärt die Hefe weiter, der hohe Alkoholgehalt kann aber kontraproduktiv sein (siehe oben). Es ist sinnvoller wenn du, solltest du Restsüße haben wollen, erst kurz vor dem Genuss Zucker zugibst. Alternative: Mix dir im Glas den jungen Wein mit unvergorenem Saft.
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keltentrunk
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von keltentrunk »

Hallo,

mein Tip ist,
benutze Saft aus frisch gekelterten Äpefel
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Fruchtweinkeller
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn man Mostäpfel hat wird das sicher voller und aromatischer schmecken, aber die haben tendenziell auch mehr Gerbstoffe. Ich bin mir nicht sicher dass das was am empfundenem Bittergeschmack ändern würde.
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klaus1
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von klaus1 »

Danke für die Antworten !


Ich bin Singlemalt-Geniesser und kann somit zumindest mit alkoholisch/bitter/süß umgehen.

Der Federweiße mit gemessenen 5% Alc war auch mit nachsüßen nicht wirklich lecker.
Ich habe trotzdem den einen Liter über eine Woche getrunken/verkostet.
Auch nach 5 Tagen im Kühlschrank war diese bittere Note nicht weniger.
Gruß Klaus
klaus1
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von klaus1 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Die Gärung ist zu Ende wenn der Zucker verbraucht ist. Dann schmeckt der Federweiße entsprechend herb. Wenn du weiter Zucker zugibst gärt die Hefe weiter, der hohe Alkoholgehalt kann aber kontraproduktiv sein (siehe oben). Es ist sinnvoller wenn du, solltest du Restsüße haben wollen, erst kurz vor dem Genuss Zucker zugibst. Alternative: Mix dir im Glas den jungen Wein mit unvergorenem Saft.

...nee nee ,

hier soll ja jetzt Wein aus den verbleibenden Federweißen werden.
Und hier dann gerne bis zur Alkohol(in)toleranz der Hefe.

Habe vorgestern bei den genannten Werten nocheinmal 250g Zucker zugegeben.
Die Gärung nimmt wieder zu so das es vielleicht alle 5-7sec. blubbert.

Hat also keiner eine Vermutung warum das so bitter sein könnte ?
...vielleicht die künstlichen Schwebstoffe in dem angeblich naturtrüben Direktsaft ?

Keiner von euch hat schon mal Apfelsaft aus der Tüte getestet ?

Keiner hat schon mal kräftig bitteren Abgang bei dem Most erfahren ?
Gruß Klaus
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von KommandeurMumm »

Moin Klaus.
Vermutlich eine unnötige Anmerkung, aber trotzdem: den Schwefel, mit dem du den Ballon bearbeitet hast, hattest du sehr ordentlich ausgewaschen, bevor du den Saft eingefüllt hast, oder? Nicht, dass da am Ende zu viel zurück geblieben ist...

Ah, ich sehe gerade, dass du noch etwas geschrieben hast. Also:
ich habe als ersten Wein ebenfalls die Version mit den 4L Apfeldirektsaft vom Nord-Süd-Discounter angesetzt. War damals ganz in Ordnung, kein Bittergeschmack. Schmecke halt wie Apfelsaft mit etwas Alk und Hefe (was ich ja nicht so mag), ausgegoren und daher sauer, aber die Familie in Südhessen hat die 5-L an einem Abend vernichtet. Einige mochten es gespritzt mit Sprite, andere "natur"-sauer. Ich habe lieber Bier getrunken :pfeif:

Grüße!
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von KommandeurMumm »

Achso: hast du dich buchstabengetreu an das Rezept gehalten? Dann hätten wir zumindest einen vergleichbaren Ansatz, denn ich habe das damals so gemacht. In dem Fall wäre vermutlich nur der Saft unterschiedlich oder das, was wir beide mit den Ballons angestellt haben. Vorher geschwefelt hatte ich den nicht, nur gut gereinigt.
Welche Hefe hast du genommen, wie viel Nährsalz?

Mein Wein wurde nach der Woche, die im Rezept angegeben ist, getrunken. Der wurde also nicht älter als 6-7 Tage.

Grüße
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von klaus1 »

http://www.ebay.de/itm/Startset-1-Weinh ... 1697wt_899


...dieses Set habe ich gekauft.



Habe dann 2g von dem Schwefel auf 0,4L Wasser gegeben und damit desinfiziert.
Selbst wenn von dem Wasser dann 4ml in den Saft gekommen sind,
so ist es dann nur 50mg/4Liter = 12,5mg/l Saft und sollte nicht bitter werden.


Diese Hefe dort :

Trockenhefe FERMIVIN

für Weißweine und Rotweine
Alkoholtoleranz : 14 % vol
Optimaler Temperaturbereich : 15-35°C
Für 10-35l Wein
Dosierung : 5g / 25l


Ansonsten genauso angesetzt wie es im Rezept angegeben ist.
Säure vom Saft ist 6,5g/l

Nach einer Woche dann etwas als Federweißen abgezogen und den Restr aufgezuckert.
Gruß Klaus
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Eine offensichtliche Ursache sehe ich leider nicht. Probiere doch mal einen anderen Saft aus. Wenn du es als Federweißen trinken willst kannst du auch klare Säfte probieren, eventuell haben die weniger Gerbstoffe. Letztlich weiß man aber nie woher der Saft im Tetrapack kommt, was genau drin ist und ob die nächste Tüte gleich schmeckt.
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von keltentrunk »

Hallo Klaus 1,

der beste Rat hier war der, dass Du es mit frischem Saft aus der Presse versuchen solltest.
Dem schließe ich mich auch an. Behandele den Saft/Wein, dann so Naturrein wie möglich.

Dann wird es Garantiert ein toller Rauscher.
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Re: Apfelfederweißer bitter und der weitergärende Wein erst

Beitrag von klaus1 »

Ok , danke erstmal.

Werde den jetzt mal bis zum Ende bringen und dann verkosten.
Natürlich berichte ich hier gerne über das Endergebnis.
Gruß Klaus
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