Gärungsende bereits erreicht ???

Kutscher
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Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Kutscher »

Moin Leute,

da ich noch Neuling bin, fehlt mir in diesen Stadium der Weinherstellung leider die Erfahrung.

Habe am 11.08.13 eine Maischegärung (11,5 Liter) lt. Rezept des FWK angesetzt und 10 Tage später abgepresst.
So weit so gut :) .

Seitdem messe und probiere ich den Ansatz und zuckere nach wenn der Ansatz sauer schmeckt. Bisher war auch,
meiner Meinung nach, alles OK, mittlerweile hat der Ansatz 10,5% Alkohol (Portweinhefe) und hat sich geschmacklich auch
verbessert, obwohl er nach mehr als 10 % schmeckt, diese Note rückt sehr in den Vordergrund. :(
Zucker ist im Ansatz, nach meinen Geschmacksnerven, noch vorhanden.

Nach meiner Aufzeichnung sind mittlerweile 2650 gr. Zucker in den Ansatz gewandert.

Leider ist die Gärintensität im Ballon mittlerweile so niedrig, dass ich befürchte das der Wein zu Weihnachten noch keine ca. 15% Alkohol
hat, sofern man da überhaupt hin muss.

Laut FWK benötige ich für 1% Alkohol bei einem 10 Liter Ansatz 205 gr. Zucker. Nach der o.a. Menge Zucker wären z.Z. 13% Alkohol möglich.
Hört sich für mich bisher rechnerisch ganz OK an, mich irritiert nur die geringe Gärintensität des Ansatzes.

Wie sollte ich Eurer Meinung nach jetzt verfahren, weiter abwarten und messen/probieren spielen oder den Wein von der Hefe abziehen ?????
Habe ein bisschen Angst vor einem Weinfehler wenn dieser zu lange auf einer kaum noch gärenden Hefe steht.

Gruß
Kutscher
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Du willst die Nachzuckermethode anwenden um den Wein zu stablilisieren? Wie ist momentan die Restsüße? Säure OK?
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fibroin
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von fibroin »

Was hast du gemacht? Von August bis jetzt nur 10,5 % erreicht?
Zwei Möglichkeiten fallen mir ein:
Der Wein steht zu kalt
Deine Vinometermessungen sind daneben.

Vielleicht auch noch:
Hast du vielleicht die Maische zu arg geschwefelt, dass die Gärung nicht richtig in Gang kam?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Kutscher »

Moin Leute,

nachzuckermethode und Stabilisieren ????? Äh nö. Die Methode verwende ich lt. HP des FWK zwecks besserer Gärung
des Ansatzes.
Die Säure des Wein's beträgt gemessen 7,2 gr/l und die Restsüsse liegt geschmacklich im angenehmen Bereich. Eine
Messung mit der Oechslewaage ist ja auf Grund der Kombi von Zucker und Alkohol im Wein wohl eher Blödsinn oder ??

Der Ansatz gärt (oder auch nicht :hmm: ) bei einer Temp. von 21 bis 24 Grad Raumtemperatur.
Kein Schwefel im Ansatz.
Vinometer, tja wird so benutzt wie im FWK bzw. in Anleitungen beschrieben. Welche Fehler sind da möglich. Temp. des Weins
wie oben beschrieben, wird vorher nochmals ausgeschlagen wegen eventueller Kohlensäure.

Geschmacklich ist der Wein ja auch nicht schlecht aber nach 10 % schmeckt der nicht, eher mehr. Auch beim Schwenken des
Ballons fängt das Röhrchen sofort an zu blubbern, was mir zeigt das gelöstes CO2 in Ansatz vorhanden ist, wenn auch gering.

Werde mir wohl ein weiteres Vinometer zulegen, vielleicht stimmt mit dem Ding ja auch was nicht :?

Hoffe Ihr wisst Rat.

Gruß
Kutscher
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kollegen, jetzt hängt ihr mich irgendwie ab. Nachzuckermethode steht doch auf der HP?!
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Latemar
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Latemar »

Hallo Kutscher,
Kutscher hat geschrieben: Maischegärung (11,5 Liter)
Welche Maische war es denn?
Kutscher hat geschrieben: Nach meiner Aufzeichnung sind mittlerweile 2650 gr. Zucker in den Ansatz gewandert.

Und der Zucker der über die Frucht der Maische in den Ansatz gekommen ist?

Nach meinen Berechnungen: 11,5l -- 2650gr Zucker = 11,2% Alkohol + Alkohol aus der Maische.

Ich sage, das Vinometer misst Mist.
Hast du es schon mal mit einem gekauften Wein "geeicht". Was misst das Gerät gegenüber dem was auf der Flasche seht?

Ich denke, dass die Gärung zum Ende kommt. Deshalb täglich, am besten mehrmals täglich, kräftig schwenken, damit die Hefchen in Bewegung bleiben.

@ Fruchtweinkeller:
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Kollegen, jetzt hängt ihr mich irgendwie ab. Nachzuckermethode steht doch auf der HP?!
Keine behauptet hier, dass das nicht auf der HP steht ;)
Kutscher hat geschrieben:Die Methode verwende ich lt. HP des FWK zwecks besserer Gärung des Ansatzes.
@Kutscher: Die Frage nach der Stabilisierung des Weines ist aber noch offen.
Stabilisierung= Verhindern einer Nachgärung in der Flasche :evil:
Schon darüber nachgedacht? (Steht übrigens auch auf der HP :lol: )

Gruß
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Has »

hallo Kutscher
Messung mit der Oechslewaage ist ja auf Grund der Kombi von Zucker und Alkohol im Wein wohl eher Blödsinn oder ??

ich benutze selbst zwar keines, aber meine für ein vinometer gilt dasselbe (die adhäsionskraft des weines wird wie die dichte durch zucker und andere stoffe beeinflusst). es könnte also gut sein, dass der vorhandenen restzucker die messung beeinflusst und dir das vinometer deshalb zu tiefe werte angibt.
das entspräche dann auch deinem gefühl, dass dein wein mehr als 10vol% hat (sondern eher die rechnerischen13-14%). ich würde daher auch mal darauf tippen, dass es auf das gärungsende zugeht.

die nachzuckermethode ist übrigens sehr wohl eine geeignete stabilisationsmethode (wenn im die alk-toleranzgrenze erreicht ist kann die hefe nicht mehr weiter-/in der Flasche nachgären. in diesem Sinne ist der wein dann "stabil"). wie du sagst stimmt es aber auch, dass mit ihr der gärverlauf bei hochprozentigeren weinen sicherer und schneller von statten geht (-> evtl. nochmal das Kapitel "Zucker" im FWK lesen).

an deiner stelle würde ich den ansatz schön brav regelmässig schwenken und warten bis sich kein CO2 mehr bildet. erst dann ist das gärungsende erreicht! dann absetzen lassen und von der hefe abziehen.
solange du regelmässig das depot aufschwenkst, musst von mir aus gesehen keine weinfehler befürchten.

dann wünsch ich dir viel erfolg und viel Geduld ;)
gruss
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, stimmt, die Vinometermessung ist auch ungenau. Aber wenn der Wein trocken schmeckt ist der Fehler nur gering.
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Kutscher »

Moin Leute,

zum ersten Erdbeerwein, mit dem Rezept vom FWK. Laut HP des Kellers wird bei der Maischegärung der Zuckeranteil der Früchte vernachlässigt da
dieser ja sowieso nicht zu messen ist. Und mit der Nachzuckermethode ist es dann eh egal weil der Ansatz ja ständig kontrolliert und gemessen wird.

Sicher ist die Berechnung von "Latemar" mit 11,2 % Alkohol plus des vergärten Zuckers aus der Maische OK. Da ich ja eine ähnliche Berechnung
angestellt hatte war ich ja auch der Meinung das mit dem Vinometer was nicht stimmt. Werde mal ein weiteres bestellen.

Habe mittlerweile einen Tennisarm vom Schwenken. :D

Über eine Flaschenabfüllung habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, da ich mir über das Gärende noch nicht sicher war, werde jetzt mal die
Restsüsse einstellen und wenn diese stabil bleibt, schwefeln oder wäre das falsch ???

Noch mal zur Nachzuckermethode, diese benutze ich bei jedem angesetzen Wein, da ich eine bessere Kontrolle über die Gärung und das Gärende habe,
mein Problem war nur, dass ohne sinnvolle Messung ein Gärende nicht genau zu lokalisieren ist (könnte ja auch eine Gärstockung sein, oder),
schließlich will man ein explodieren der Flaschen ja vermeiden.

Zur Zeit befindet sich der Ansatz in einem 10 liter Ballon (reduzierung des Volumen durch das Abpressen), muss ich den Ansatz wieder auf 11,5 Liter
auffüllen oder nicht und wie bekomme ich den extremen Alkoholgeschmack ein bisschen kaschiert :?: :?: :?:

Gruß
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Alkoholgeschmack wird durch genügend Säure und Zucker neutralisiert, Stichwort "Harmoniedreieck."
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Kutscher »

Moin Leute,

der Wein blubbert mittlerweile nur noch beim Schwenken recht kurz und verhält sich danach sehr
ruhig obwohl bei jedem Schwenken weiterhin CO2 freigesetzt wird.

Habe mir ein zweites Vinometer zugelegt und gleich gemessen, leider wieder die üblichen 10% wie
beim alten Vinometer.
Habe jetzt bei dieser Anleitung gelesen, dass man bei süßen Weinen diese vorher mit der gleichen
Menge H2O verdünnen soll (von wegen dem Zucker im Wein und den dadurch vorhandenen Meßfehler)
und nach der Messung diesen Wert mal 2 nehmen.

Gemacht, getan und nun sind es 2 mal 8% und somit 16% Alkohol im Wein. :?: :?: :?:
Ich glaube ich werde bekloppt. :hmm:

Was tun, habe auch auf der HP des FWK keine mir logische Erklärung gefunden.
Hoffe jemand von Euch hat ne Erklärung.

Gruß
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Re: Gärungsende bereits erreicht ???

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Messung eines Zucker/Alkoholgemischs funktioniert halt nicht zuverlässig, egal ob verdünnt oder nicht. Das steht aber auf der HP ;)

Letztlich ist die Messung aber wurscht. Es gärt offensichtlich noch. Wie süß ist er denn?
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