Apfelwein kommt nicht in Gang!

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 27 September 2011 09:16

Hallo,

ich hatte das Thema hier zwar schon öfter gesehen, aber die Posts lagen doch schon etwas zurück...

Also zu meinem Problemkind, ich habe 20l naturtrüben Apfelsaft (Direktsaft aus der Mosterei)weitestgehend nach dem Rezept vom Fruchtweinkeller angesetzt. (Lediglich die Säureeinstellung habe ich sein lassen).
D.h. Hefenährsalz, 2kg Zucker und Sherryhefe (Reinzuchthefe aus dem Fläschchen, für 50l).

Angesetzt habe ich das Ganze am Samstagmittag, jetzt also 3 Tage. Bis jetzt tut sich leider nichts...

Ich hatte den Ansatz zunächst recht kühl im Keller, habe ihn dann nach Studium der Beiträge aus dem Forum in die Küche, an die Heizung verfrachtet. Der Druck im Gährröhrchen schien sich dananch mininmal zu erhöhen, das schiebe ich jetzt aber einfach mal auf die geänderten Wärmeverhältnisse der Flüssigkeit im Ballon.

Mein Frage ist nun, soll ich noch warten auf eine Reaktion oder soll ICH

reagieren? Was genau wäre zu tun? Ich habe eine gut sortierte Drogerie in der Nähe und kann mir eigentlich fast alles zügig besorgen, was nötig wäre

Schonmal vielen Dank im voraus!

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 27 September 2011 09:24

Hallo ricks123,
sofort eine wichtige Frage: Hast du mit der Hefe einen Gärstarter angesetzt und hat der gegoren? Wenn nicht, dann könnte deine Hefe nicht mehr vital genug gewesen sein oder schon verdorben.

Es kann sein, dass auch ein Gärstarter drei Tage braucht, um in Gang zu kommen. Darum ist die Möglichkeit bei dir, dass die Gärung bald beginnen kann. Das Günstigste wäre, Trockenhefe zu besorgen und davon einige Gramm einzurühren. Trockenhefe ist einfacher zu handhaben als Flüssighefe.

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 27 September 2011 09:32

Danke für die schnelle Antwort!

Nein ich habe keinen Gärstarter angesetzt, sondern die Hefe einfach so reingeschüttet (kräftig geschüttelt vorher)...

Es sind zwar am Rand Minibläschen (im Ganzen vielleicht 10!!!) zu sehen, die schreibe ich aber mal nicht einem Gärprozess zu...

Soll ich die Trockenhefe vorher rehydrieren, wie auf Fruchweinkeller.de beschrieben?

JasonOgg · Beitrag von **JasonOgg** » 27 September 2011 10:53

Trockenhefe ist normalerweise unkritisch*, die kann man direkt einrühren.
Ein Gärstarter schadet auch hier nicht und kostet höchstens ein großes Glas Apfelsaft. Auch zeitlich ist es kein Nachteil.

*unkritisch heißt nicht abgelaufen und nicht zu warm gelagert.

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 27 September 2011 12:05

danke, ich denke ich werde nichts weiter riskieren und einen gärstarter mit trockenhefe ansetzen...nach dem rezept vom fruchtweinkeller nehme ich an? Wieviel g Trockenhefe sollte ich nehmen?

wie lange sollte ich dem Ansatz noch zeit geben?

[Dieser Beitrag wurde am 27.09.2011 - 12:27 von ricks123 aktualisiert]

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 27 September 2011 13:00

3 bis 5 g Hefe, bis einen Liter Apfelsaft, 50 g Zucker und einige Krümel Hefeährsalz. Gute Trockenhefe reagiert schon innerhalb einer Stunde.

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 27 September 2011 13:49

Und das ganze dann mit Gährröhrchen in einer entsprechenden Flasche ansetzen?

Jetzt überlege ich trotzdem ob ich nicht einfach die Trockenhefe einstreuen sollte? Was kann schlimmstenfalls passieren?

[Dieser Beitrag wurde am 27.09.2011 - 14:28 von ricks123 aktualisiert]

JasonOgg · Beitrag von **JasonOgg** » 27 September 2011 16:24

... das Du wieder wer weiß wie lange wartest, ob es losgeht

In einer kleinen Menge hast Du bei richtig aktiver Hefe nach 1-2 Stunden einen Schaumwerfer

Im großen Gäreimer/Ballon verteilt sich das mehr.

Zecke · Beitrag von **Zecke** » 27 September 2011 16:52

Hi,

ich kann den anderen nur zustimmen. Setze einfach ein "kleinen" Gärstarter im Glas an. In der Regel wird sich schon nach 2 Stunden eine starke Reaktion zeigen. Dann kannst du mit guten Gewissen den Gärstarter in dein Ansatz geben.

Solltest du keinen Gärstarter bei der Trockenhefe verwenden, dann sollte bei so einem großen Ansatz sich erst nach 12-24 Stunden eine Reaktion zeigen. Und du sitzt dann in dieser Zeit immer noch auf heißen Kohlen ... da du ja noch keine Besserung siehst

Gruß
Zecke

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 27 September 2011 20:34

sooo, als ich vorhin nach Hause kam hatten sich auf der Oberfläche ölig-milchige "Teile" gebildet...ich dachte zunächst an Schimmel, scheint aber nicht so zu sein.

stattdessen "blubbt" es jetzt ab und an...sollte ich vielleicht noch warten, bevor ich eingreife?

Augustus · Beitrag von **Augustus** » 27 September 2011 21:08

Wenn es gärt, dann ist es ja gut.
Obwohl...ich würde trotzdem (wenn greifbar), ein oder zwei Gramm Trockenhefe in den Weinling geben, evtl hast du schon eine wilde Gärung oder Milchsäuregärung.

Da könnte eine schnell loslegende Trockenhefe den Weinling evtl. noch rausreissen, will sagen, durch schnelle Alkoholbildung unerwünschte Mitesser eliminieren.

Schaden wird es auf keinen Fall.

Liebe Grüße

Roland

ricks123 · Beitrag von **ricks123** » 28 September 2011 09:32

Habe dann gestern noch eine kleine Menge Trockenhefe eingestreut. Heute morgen hatte ich dann ein großen "Schaumberg" auf der gesamten Oberfläche, ich denke mal dass das in Ordnung geht... Blubbert jetzt so alle fünf bis zehn sekunden...

Da dies mein erster Ansatz ist (ok habt ihr sicher schon bemerkt!). Was ist denn jetzt weiter zu beobachten? Ab wann kann ich das ganze wieder etwas kühler stellen, oder sollte ich den Platz in der Küche beibehalten?