Johannisbeerwein die 50te :)

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hblockx
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von hblockx »

Hallo erstmal,
ich habe heute einen Karton Cassis-Nektar von Kaufland geschenkt bekommen und wollte euch fragen, ob die Säuredaten von dem Saft bekannt sind...
Wollte die 12Liter zu Wein verarbeiten, habe aber keinen Säuretester mehr parat :(
Ich mag den Geschmack von purer schwarzer Johannisbeere, sodass ich den Wein gerne pur verarbeiten möchte und einen eher süßen Dessertwein anstrebe. Hat jemand Erfahrung mit dem Saft?
Geplant waren ( nach Gefühl):
10Liter des Nektars
1 Liter Wasser ( schätze die Säure sonst noch zu hoch ein)
1.5 Liter Gärstarter Portweinhefe, trüber Apfelsaft + 200g Zucker
1-2 Geriebene Äpfel
5g Hefenährsalz
eventuell 20g Antigel.
Kommt das hin?
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Josef
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von Josef »

Hallo hblockx und Willkommen bei uns. :shock:

Den Saft kenne ich nicht und kann natürlich nichts zur Säure sagen. Aber wenn du weiter Wein herstellen möchtest, wirst du an einem Acidometer nicht vorbei kommen.
Den Wein kannst du erst mal nach deinem Rezept ansetzen, das sollte funktionieren.
Aber du solltest, sobald du die Säure messen kannst, es auch tun und gegebenenfalls noch mal verdünnen.
hblockx
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von hblockx »

Ja das ist nun der erste Anlauf mit Saft, habe mich vorher mehr fürs Homebrewing interessiert, trinke aber auch sehr gerne Fruchtweine. Da ich nun vom Brauen viele Materialien habe, die bei der Weinherstellung eigentlich die gleichen sind ( bis auf ein Acidometer) wollte ich mich daran wagen und meine Brauerfahrung für einen guten Wein spielen lassen :)
Gibt es eine Möglichkeit den Säurepegel auch ohne Acidometer gut einzustellen? ZB Warten bis der Zucker vergoren ist, auf den gewünschten Zuckergehalt aufpegeln und dann nach Geschmack den Säuregehalt als zu Hoch oder zu Niedrig einstufen? Verfälscht das noch stark mit steigendem Alkoholgehalt?
Lampus
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von Lampus »

Wasser würde ich in diesem Fall gänzlich weglassen. Bedenke, dass der Saft schon auf 25% verdünnt ist. Somit liegt die Säure sogar auf einem Wert, der wahrscheinlich weniger ist, als der, den man für einen Wein anstrebt. Wenn du einen schweren Dessertwein machen möchtest, dann ist es ratsam, dass genug Säure vorhanden ist, die mit dem Restzucker ausgewogen ist, damit es nicht nur zu süß und lasch schmeckt. Ist es schwarzer Nektar? Wenn ja, so finde ich jedenfalls, sollte er gerade genug Säure haben, weil das ja der typische Geschmack, der schwarzen Jobeere ist. Sei mit den Äpfeln nicht zu sparsam. Ich hatte bisher bei allen Kaufsaftgärungen recht viele Äpfel, selbst geklärt hat sich aber noch keiner (Bis auf mein Met :) ) Die Äpfel bringen auch noch etwas Säure, falls dir das dann zu sauer ist, könntest du auch anstatt mit Wasser, mit rotem Traubensaft strecken. Der Kaufsaft hat in der Regel nicht viel Säure und lässt aber den Geschmack nicht so abschwächen wie Wasser. Bei der Dosierung musst du dann wohl pi mal Zunge arbeiten, falls du kein Acidometer kaufen möchtest ( Was sich aber in jedem Fall lohnt ;) )

Edith sagt, dass du den Traubensaft am Ende auch nicht mehr rausschmeckst ;)

[Dieser Beitrag wurde am 18.06.2011 - 13:20 von Lampus aktualisiert]
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Schnitzelkauer
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von Schnitzelkauer »

Schau doch mal hier ob du eine helfende Hand in deiner Umgebung findest.
www.nodimension.de/usermap/index.php
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hblockx
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von hblockx »

Leider niemanden in meiner Nähe ( Duisburg) wäre auch so sehr daran interessiert selbstgemachten Fruchtwein zu probieren :)
Setze den Wein Montag an...
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Josef
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von Josef »

Ein Acidometer wirst du brauchen, ist auch erschwinglich.
Ich bin schon einige Jahre dabei und habe sicher schon an die 100 Weine hergerstllt, aber die Säure rauszuschmecken,
trau ich mir nicht zu, da sie von zu vielen Faktoren abhängt. :schlecht:
Bei manchen Weinen hat man den Eindruck sie hätten eine viel zu hohe Säure, obwohl es garnicht so ist, zB. Ananaswein. Andere haben noch Restsüße und übertönen die Säure. :|
Also bei der nächsten Gelegenheit ist so ein Ding auf dem Wunschzettel. 8-)
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NoDimension
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von NoDimension »

Also die schwarze Jobeere die ich aus Nektar angesetzt habe war von der Säure her etwas stark. Vom Geschmack her war die Jobeere sehr intensiv. Hätte den Ansatz lieber mit etwas Wasser verdünnen sollen. Dann wäre der Wein etwas ausgewogener gewesen. So war er echt heftig intensiv im Geschmack.
Besitz stirbt, Sippen sterben,
du selbst stirbst wie sie;
eins weiß ich, das ewig lebt:
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(Edda)

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Josef
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von Josef »

Die schwarze Johannisbeere ist auch wesentlich intensiver als die Rote. Meist muss man die Rote auch noch verdünnen, damit man die Säure einigermaßen in den Griff bekommt. Das muss man von Fall zu Fall entscheiden.

Ein Jahr habe ich die Säure bis auf 10,5g/l gebracht. Ist natürlich deutlich zu hoch. Aber Geschmack und Farbe waren sensationell. Die Säure war dank der richtigen Zuckermenge nicht zu schmecken.

In einem anderen Jahr habe ich bis auf 8g/l verdünnt, das ist sicher deutlich magenfreundlicher, aber der Geschmack leidet etwas.
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von hblockx »

So Ansatz steht seit 2 Wochen, bisher einwandfrei am blubbern und nach der ersten "Trockenphase" gute 10%.
Habe danach etwas rumgespielt und den Wein auf eine gute Restsüße gebracht, bevor ich mir ein Glas genehmigt habe. Dabei fiel mir auf, dass dem Wein noch irgendwie der Charakter fehlt. Er schmeckt echt lecker, aber das natürlich beerige fehlt einfach... Habe danach 1 Kilo rote Johannisbeeren als Mus dazu gegeben und es tat dem Geschmack schon gut, bin aber noch nicht überaus zufrieden...
Kann etwas passieren, wenn ich noch 2 Kilo Jo-Beeren dazugebe? Muss ich diese wie bei einer Maischegärung nach 2 Wochen abpressen? Ich nutze den Mus momentan auch als Trübstoffersatz...

Mittlerweile sind es 12L Saft 2Kilo Zucker 1 Kilo Beeren also schon gute 15Liter...
geognost
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von geognost »

Das mit dem "Charakter" wird sich erst nach ausreichender Lagerungeinstellen. Die Komponenten Aroma, Alkohol und Säure werden sich dann nach der Zeit für den Geschmack angenehmer verhalten. Ich würde jetzt nicht weiter "herumdoktern" wenn Du einen guten Säurewert eingestellt hast.

Gruß geognost
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JasonOgg
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Johannisbeerwein die 50te :)

Beitrag von JasonOgg »

Mit Saft fehlt mir ehrlich gesagt die Erfahrung. Aber zwei Punkte kann ich beitragen:

1. Erwarte vom Geschmack während der Gärung nie die Qualität des Endergebnisses.
Während der Gärung kann es so grauslich schmecken, dass man es am besten wegkippen möchte, 2 Wochen sind trotz 10% (eigentlich wenig) Anfang der Herstellung. Gib ihm Zeit.

2. WOK hatte mal Wein aus roten Jobeeren als Maische und als Saft (FWT 2009). Die Maische war eindeutig gehaltvoller. Saft war bei ihm das, was aus der Obstmühle unten abgetropft war, kein Nektar. Irgendwo muss es auch noch ein Bild dazu geben.

Also gib ihm Zeit.

Edit sagt, ich war zu langsam. Aber Geognost hat recht, nicht so viel herumdoktern.

[Dieser Beitrag wurde am 13.07.2011 - 07:49 von JasonOgg aktualisiert]
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