Quittenwei aus Quittensaft

[bonibaz]

Hallo zusammen,

mein Quittenbaum trägt auch heuer wieder unverschämt viele Quitten - im Gegensatz zu den Apfel- und Birnenbäume, da viel die Ernte leider zu mager aus für Wein.
Da ich letztes Jahr mit den ganzen Quitten nicht so recht wusste, was ich machen soll, möchte ich mich dieses Jahr an Quittenwein versuchen, nach dem Motto hier: Quitte geht immer.

Meine Mosterei ums Eck würde mir die Quitten evtl. pressen, in den Rezepten les ich aber meistens, weichkochen, abpressen, evtl. mit Wasser und Zucker auffüllen...
Könnte auch der reine Saft funktionieren, oder wird das Müll?

Könnte ich auch den Saft abfüllen lassen in BiB und zum testen mal ne kleinere Menge ansetzen (15-20 Liter) und ggf. später im Jahr aus dem Saft in den BiB nochmal Wein machen - falls der was geworden ist, oder funktioniert das nicht gescheit, da der Saft erhitzt wurde?

[fibroin]

Quittenwein aus dem kalt gepressten Saft bekommt einen aufdringlichen Geschmack. Man kann ihn mögen, aber gekochte Quitten geben einen milderen Saft, der dem Wein zuträglicher ist.
Was ich noch nicht probiert habe, ist Quittenwein aus kalt gepressten und dann aufgekochten Saft. Ich gehe aber davon aus, dass die Schärfe beim Kochen verschwindet. Mach zwei Ansätze, einen rohen Saft und einen gekochten. Dann weist du es.
Quittensaft wird hellrot, wen er gekocht ist, sonst bleibt er gelb.

[JasonOgg]

Quittenwein aus frisch gepressten Quitten ist ausgesprochen lecker und deutlich frischer vom Geschmack her als der gekochte. Auch der Saft selber ist ausgesprochen lecker.

Du siehst die Meinungen gehen auseinander.

Achte darauf, dass der Flaum ab ist, bei großen Mengen mit dem Hochdruck Reiniger. Und reif sollten sie sein (auch beim Kochen), sie werden zwar noch gelber, aber nicht aromatischer.

[420]

Noch eine andere Meinung.

Wir sollten die Quitten nach Sorten unterscheiden. Auf jeden Fall hinsichtlich Apfel- oder Birnenquitten.

Bei meinen Birnenquitten ist es auch erforderlich, dass sie vorher kurz erhitzt wurden. Dadruch schmeckt der spätere Wein daraus erheblich besser (Beide Varianten schon getestet).

Bei den Apfelquitten, die ich bis jetzt erhalten habe, ist ein vorheriges Erhitzen nicht notwendig. Der Wein aus den Apfelquitten schmeckt m.E. erheblich besser als der Birnenquittenwein. Mit erheblich meine ich ein Vielfaches.

VG

[JasonOgg]

Wir sollten die Quitten nach Sorten unterscheiden. Auf jeden Fall hinsichtlich Apfel- oder Birnenquitten.

Dann sollten wir auch noch nach Birnenquitten Sorten unterscheiden. Meine Cydora robusta hat durch erhitzen noch nie gewonnen. Ich hoffe dass das pasteurisieren noch keine negativen Auswirkungen hat.

[420]

Klar sollten wir auch dort noch unterscheiden.

Wir haben die Portugiesische Birnenquitte. Ob diese aber erhitzt werden müssen, kann ich nicht genau sagen, da ich diese Sorte noch nicht einzeln vergoren haben.

Dennoch die Sorte, die ich immer geschenkt erhalte, sollten/müssen aus Geschmacksgründen erhitzt werden. Welche Sorte das ist kann ich nicht sagen und auch nicht herausbekommen, da die Besitzer leider verstorben sind und der Garten platt gemacht wird.

VG

[Fruchtweinkeller]

Ich habe Quitten aus verschiedensten Quellen bekommen, und denen hat das Erhitzen immer gut getan. Man kann das schon "erriechen" vor und nach dem Kochen der Stückchen. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, es mit pasteurisiertem Saft zu versuchen.

[bonibaz]

Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten.
mein Baum ist eine Apfelquitte.
ich werde jetzt mal mit frisch gepressten (rohen) saft versuchen, so 10-20 Liter. den Rest werde ich erhitzen und in BiB abfüllen lassen.
Flaum abwaschen habe ich schon gelesen, mit Hochdruckreiniger ist ne gute Idee.
Bin echt gespannt wie der Saft und auch der Wein wird.
Fand es letztes Jahr sehr schade, dass ich die ganzen vielen Quitten nicht zu verarbeiten wusste... und 15kg Quitten-Gelee werden auch nicht gegessen...

[Fruchtweinkeller]

Ich als Stadtkind kannte Quitten lange nicht, und mir waren die irgendwie suspekt. Aber heute muss ich zugeben: Die Dinger sind schon toll. Ich habe eigentlich noch nichts auf Quittenbasis gegessen was mir überhaupt nicht geschmeckt hat. Von daher finde ich es auch immer schade wenn Quitten ungenutzt vergammeln.

[JasonOgg]

Ich weiß wo noch welche auf dem Baum hängen, nach ziemlich genau 150kg war der Twingo voll.
Dann habe ich von meinem eigenen Baum auch noch mal rund 60kg gepflückt. Von den angematschten gab es Kompott. Vanillin Zucker war gar nicht so übel.

[bonibaz]

so, morgen Mittag ist es soweit. die Quitten gehen in die Saftpresse.
hab mich jetzt doch dazu entschlossen, zwei Ansätze je 15l zu machen um den Unterschied herauszufinden. 1x gekochter Saft, 1x roh. Der Rest geht in BiB.
hätte jetzt mal nur reinen quittensaft genommen, oder ist davon eher abzuraten? hab vom letzten jahr noch 10l apfelsaft, den ich beimischen könnte - sollte es nötig sein.

Folgendes Rezept hätte ich verwendet.
15l Quittensaft
6g Hefenärsalz
1,5kg Zucker zum Start
Portwein-Hefe
Milchsäure, falls notwendig (glaub ich aber eher nicht) um auf 7,5 - 8 g/l zu kommen

[JasonOgg]

Rein vergären ist für den Vergleich besser, Mischung für die Zukunft, wenn einem das eine oder andere nicht gefällt.

Quitte mischt sich ansonsten hervorragend mit Waldhonig, Brombeeren oder auch roten Johannisbeeren, auch als I-Tüpfelchen in Mischungen. Leider Kämpfe ich immer mit Ablagerungen, auch bei gekochten Saft.

Morgen gehen meine Quitten in die Presse