Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläche
Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläche
Hallo,
ich mache jetzt erst zum zweiten mal Wein (weißen Traubenwein),
bin also noch ziemlicher Anfänger.
Ich bin m.M.n. genau nach Anleitung vorgegangen,
aber jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich Rat brauche.
Was ich bisher gemacht habe:
Traubensorte "Francese"
(wird nicht gepfropft, braucht nicht gespritzt werden - und wurde auch nicht gespritzt)
- Trauben entrappt
- 10 g Kaliumdisulfit auf 100 kg Maische zugesetzt
- 10 g Pectinase auf 100 kg Maische zugesetzt
- Maische ca. 5 Stunden stehen lassen
- abgepresst (durch Tuch)
- keine weitere Filtration (ich hatte keine Faltenfilter bekommen können)
Abfüllung von gut 50 Liter in 54-l Glasballon
- Öchslegrad ca. 89
- Gesamtsäuregehalt ca. 4 g / l
- weitere 10 g Kaliumdisulfit auf 100 kg Maische zugesetzt
- Zugabe von von 3 g/l Zitronensäure, um auf 7 g/l Gesamtsäure zu kommen
- Zugabe von 15 g Hefe / 100 l, also 8 g
(Keine Zugabe von Nährstoffen für die Hefe - davon habe ich erst gestern gelesen.
Was ist das, was dazu gegeben wird?)
Heute ist der vierte Tag nach der Pressung
Es gärt noch nicht.
Raumtemperatur ca. 22°C
Auf der Oberfläche hat sich eine dünne, schmierig aussehende
Schicht gebildet. Es riecht nicht angenehm, m.M.n. leicht nach Schwefelwasserstoff.
Hmm ... und nun?
Danke für Rat!
ich mache jetzt erst zum zweiten mal Wein (weißen Traubenwein),
bin also noch ziemlicher Anfänger.
Ich bin m.M.n. genau nach Anleitung vorgegangen,
aber jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich Rat brauche.
Was ich bisher gemacht habe:
Traubensorte "Francese"
(wird nicht gepfropft, braucht nicht gespritzt werden - und wurde auch nicht gespritzt)
- Trauben entrappt
- 10 g Kaliumdisulfit auf 100 kg Maische zugesetzt
- 10 g Pectinase auf 100 kg Maische zugesetzt
- Maische ca. 5 Stunden stehen lassen
- abgepresst (durch Tuch)
- keine weitere Filtration (ich hatte keine Faltenfilter bekommen können)
Abfüllung von gut 50 Liter in 54-l Glasballon
- Öchslegrad ca. 89
- Gesamtsäuregehalt ca. 4 g / l
- weitere 10 g Kaliumdisulfit auf 100 kg Maische zugesetzt
- Zugabe von von 3 g/l Zitronensäure, um auf 7 g/l Gesamtsäure zu kommen
- Zugabe von 15 g Hefe / 100 l, also 8 g
(Keine Zugabe von Nährstoffen für die Hefe - davon habe ich erst gestern gelesen.
Was ist das, was dazu gegeben wird?)
Heute ist der vierte Tag nach der Pressung
Es gärt noch nicht.
Raumtemperatur ca. 22°C
Auf der Oberfläche hat sich eine dünne, schmierig aussehende
Schicht gebildet. Es riecht nicht angenehm, m.M.n. leicht nach Schwefelwasserstoff.
Hmm ... und nun?
Danke für Rat!
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
grundproblem kann deine schwefelei sein.
flüssig oder trockenhefe? gärstarter gemacht?
foto?
flüssig oder trockenhefe? gärstarter gemacht?
foto?
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Trockenhefe für WeinHolger hat geschrieben:grundproblem kann deine schwefelei sein.
flüssig oder trockenhefe? gärstarter gemacht?
foto?
(keine Ahnung welche Sorte - es gab nur eine im Geschäft)
Kein Gärstarter. (Was genau ist das?)
Hier das Foto:
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Also das sieht erstmal richtig mies aus. Ich glaube der Wein hat irgendeine Weinkrankheit bekommen. Wenn der Wein noch eine Chance haben soll würde ich unter der Oberfläche abziehen. Den Wein erhitzen auf mind. 70 Grad um andere Mikroben abzutöten. Wenn der Wein auf ca 30 Grad runtergekühlt ist würde ich dann Hefe und Hefenährsalz zugeben. Zusätzlich würde ich 3g Hefe und 500ml Apfelsaft in einer 1l Flasche ansetzen (Nicht ganz zuschrauben, dann kann die Luft entweichen) Das ist eine sogenannte Gärstarter, macht man normalerweise 1-3 Tage bevor man den Wein ansetzt. So kann man 1. sehen ob die Hefe aktiv ist. und 2. hat die Hefe eine Chance sich zu vermehren.
Evtl. würde ich dafür eine andere Hefe besorgen. Evtl. ist deine nicht mehr gut.
Die Alternative wäre, wenn es alles schon zu sehr vergammelt ist, den Ansatz wegzukippen und für's nächste Jahr lernen.
1. 1g/10l Schwefel ist für den Anfang zu viel. (Weniger nehmen)
2. Schwefel reduziern man, wenn man den Wein beluftet (umfüllen)
3. Gärstarter gibt Sicherheit, dass die Hefe gut ist.
4. WICHTIG!!!! Lese diesen Website durch http://www.fruchtweinkeller.de und verinnerliche alles was da steht
Evtl. würde ich dafür eine andere Hefe besorgen. Evtl. ist deine nicht mehr gut.
Die Alternative wäre, wenn es alles schon zu sehr vergammelt ist, den Ansatz wegzukippen und für's nächste Jahr lernen.
1. 1g/10l Schwefel ist für den Anfang zu viel. (Weniger nehmen)
2. Schwefel reduziern man, wenn man den Wein beluftet (umfüllen)
3. Gärstarter gibt Sicherheit, dass die Hefe gut ist.
4. WICHTIG!!!! Lese diesen Website durch http://www.fruchtweinkeller.de und verinnerliche alles was da steht
"Sie schnitten eine Weinrebe ab, die so schwer war, dass zwei Männer sie an einer Stange tragen mussten." 4.Mose 13,23
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
das sieht ja schon nach einer "haut" aus? wie riecht das wenn du die haut mal rausfischst? sieht auf jedenfall nicht gesund aus.
gärstarter braucht man bei trockenhefe nicht, aber man sollte die hefe zumindest rehydrieren.
wenn man sich nicht sicher ist, bei einer methode kann man nix verkehrt machen und seiner gesundheit nicht schaden - beim wegkippen
aber wart mal was chefe sagt.
gärstarter braucht man bei trockenhefe nicht, aber man sollte die hefe zumindest rehydrieren.
wenn man sich nicht sicher ist, bei einer methode kann man nix verkehrt machen und seiner gesundheit nicht schaden - beim wegkippen
aber wart mal was chefe sagt.
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Danke für die raschen Antworten - auch wenn sich bei mir erst mal Frust einstellt.
Aber vielleicht ist ja noch was zu retten.
Ich brauche aber noch weitere Erläuterung:
Mein "Wissen" hatte ich aus der "Anleitung zur Herstellung von Traubenwein im Haushalt"
http://www.c-schliessmann.de/deutsch/Fu ... er_A-C.htm
Welche Menge Schwefel sollte man denn dann nehmen (für Maische und/oder Most)?
Und zu deiner Rückfrage, Holger:
An den Fingern weißlich, schmierig beim Reiben.
Zunächst riecht man Schwefelwasserstoff. Wenn das verflüchtigt ist,
riecht es leicht säuerlich. (Experten können vielleicht noch mehr
rausriechen, ich aber nicht.)
LG
Dieter
PS: Ich habe gerade nachgefragt, welche Hefesorte das war, die ich genommen hatte
(falls das irgendwie von Bedeutung ist). Saccharomyces cerevisiae, sagte man mir.
Aber vielleicht ist ja noch was zu retten.
Ich brauche aber noch weitere Erläuterung:
Es war ja sogar noch mehr: 1g/10 kg Maische + 1 g/10 l MostCJD hat geschrieben:...
1. 1g/10l Schwefel ist für den Anfang zu viel. (Weniger nehmen)
Mein "Wissen" hatte ich aus der "Anleitung zur Herstellung von Traubenwein im Haushalt"
http://www.c-schliessmann.de/deutsch/Fu ... er_A-C.htm
Welche Menge Schwefel sollte man denn dann nehmen (für Maische und/oder Most)?
Und zu deiner Rückfrage, Holger:
Die Haut ist wie eine Haut auf der Milch. Legt sich am Stil vom Holzlöffel gut an.Holger hat geschrieben:wie riecht das wenn du die haut mal rausfischst?
An den Fingern weißlich, schmierig beim Reiben.
Zunächst riecht man Schwefelwasserstoff. Wenn das verflüchtigt ist,
riecht es leicht säuerlich. (Experten können vielleicht noch mehr
rausriechen, ich aber nicht.)
LG
Dieter
PS: Ich habe gerade nachgefragt, welche Hefesorte das war, die ich genommen hatte
(falls das irgendwie von Bedeutung ist). Saccharomyces cerevisiae, sagte man mir.
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
P.S. Mit so einer weißen Schicht, kann man nie sicher sein, dass nicht irgendwelche giftige Stoffe entstehen.
"Sie schnitten eine Weinrebe ab, die so schwer war, dass zwei Männer sie an einer Stange tragen mussten." 4.Mose 13,23
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Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Zum "Schwefeln":
Auch ich habe mehrfach gelesen, dass der Mostansatz geschwefelt werden soll. Inzwischen sehe ich das deutlich differenzierter.
Das Schwefen soll (ich formuliere dass mal so, wie ich es meinen Kindern erklären würde) Keime abtöten und den Most/Saft haltbar machen. Leider tötet man damit auch die Hefe, bzw. man behindert sie stark.
Schwefeln ist sinnvoll, wenn man industriell arbeitet oder rottiges Obst verarbeiten will. Ich mache beides nicht. Ich selektiere sauber von Hand und verwende nur gesundes Obst. Daher verwende ich jetzt bis zum Abziehen von der Hefe gar keine Hilfsmittel wie "Schwefel". Erst nach dem Abziehen - vor dem Klären - gebe ich 1 g Hefe pro Liter hinzu.
Edit: Ich meinte: 1 g "Schwefel" auf 10 Liter!
Auch ich habe mehrfach gelesen, dass der Mostansatz geschwefelt werden soll. Inzwischen sehe ich das deutlich differenzierter.
Das Schwefen soll (ich formuliere dass mal so, wie ich es meinen Kindern erklären würde) Keime abtöten und den Most/Saft haltbar machen. Leider tötet man damit auch die Hefe, bzw. man behindert sie stark.
Schwefeln ist sinnvoll, wenn man industriell arbeitet oder rottiges Obst verarbeiten will. Ich mache beides nicht. Ich selektiere sauber von Hand und verwende nur gesundes Obst. Daher verwende ich jetzt bis zum Abziehen von der Hefe gar keine Hilfsmittel wie "Schwefel". Erst nach dem Abziehen - vor dem Klären - gebe ich 1 g Hefe pro Liter hinzu.
Edit: Ich meinte: 1 g "Schwefel" auf 10 Liter!
Zuletzt geändert von Onza am 01 Oktober 2015 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
???Onza hat geschrieben: Erst nach dem Abziehen - vor dem Klären - gebe ich 1 g Hefe pro Liter hinzu.
Hefe?
Und wenn Schwefel gemeint ist, 1g pro Liter?
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- Unregistriert
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Erwischt - ja, du hast recht. Danke für die Korrektur!
Ich meinte 1 g "Schwefel" auf 10 Liter.
Man sollte halt keine Beträge schreiben, während man Wein trinkt.
Ich meinte 1 g "Schwefel" auf 10 Liter.
Man sollte halt keine Beträge schreiben, während man Wein trinkt.
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Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Es ist ja schon viel gesagt worden, aber einiges möchte ich nochmal kurz auf den Punkt bringen.
1. Die Schwefelung vor oder bei laufender Gärung ist im Idealfall überflüssig weil die Nachteile die Vorteile nicht aufwiegen. Vergärt man helle Trauben, so dauert es naturgemäß eine Weile bis überhaupt Hefe zugesetzt wird, dann kann man zurückhaltend schwefeln.
Details bitte hier nachlesen:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/sauber.html
http://www.fruchtweinkeller.de/traubenw ... sswein.htm
2. Es kann nie schaden, einen Gärstarter anzusetzten bevor man einen Wein ansetzt. Nur so kann man 100%ig sicher sein dass man eine aktive Hefe hat wenn man sie braucht. Details bitte hier nachlesen:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html
Ferner gibt es eine "Es gärt nicht"-FAQ:
viewtopic.php?f=85&t=3817
3. Das sieht für mich nach mikrobiell bedingten Hautbildung aus, insofern ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Typische Verursacher sind Essigsäurebakterien, Kahmhefen oder Schimmel. Essigsäurebakterien sollte man am Geruch erkennen, daher tippe ich eher auf Kahm oder Schimmel. Angeschimmelte Ansätze gehören verworfen, Kahmhefen könnte man theoretisch in den Griff bekommen; Details siehe
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/weinfehler.html
Gefragt ist also eine sichere Diagnose, und das können wir aus der Entfernung nicht leisten. Hier könnte dir jemand mit einem Mikroskop aushelfen.
1. Die Schwefelung vor oder bei laufender Gärung ist im Idealfall überflüssig weil die Nachteile die Vorteile nicht aufwiegen. Vergärt man helle Trauben, so dauert es naturgemäß eine Weile bis überhaupt Hefe zugesetzt wird, dann kann man zurückhaltend schwefeln.
Details bitte hier nachlesen:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/sauber.html
http://www.fruchtweinkeller.de/traubenw ... sswein.htm
2. Es kann nie schaden, einen Gärstarter anzusetzten bevor man einen Wein ansetzt. Nur so kann man 100%ig sicher sein dass man eine aktive Hefe hat wenn man sie braucht. Details bitte hier nachlesen:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html
Ferner gibt es eine "Es gärt nicht"-FAQ:
viewtopic.php?f=85&t=3817
3. Das sieht für mich nach mikrobiell bedingten Hautbildung aus, insofern ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Typische Verursacher sind Essigsäurebakterien, Kahmhefen oder Schimmel. Essigsäurebakterien sollte man am Geruch erkennen, daher tippe ich eher auf Kahm oder Schimmel. Angeschimmelte Ansätze gehören verworfen, Kahmhefen könnte man theoretisch in den Griff bekommen; Details siehe
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/weinfehler.html
Gefragt ist also eine sichere Diagnose, und das können wir aus der Entfernung nicht leisten. Hier könnte dir jemand mit einem Mikroskop aushelfen.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
Re: Weißer Most gärt nicht, schmierige Schicht auf Oberfläch
Dann wäre hier im Forum aber nicht viel losOnza hat geschrieben:Man sollte halt keine Beträge schreiben, während man Wein trinkt.
Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; Joh.2,10