mirabellen ---- wirklich so schlecht?

[fragenmann]

hi
habe mich schon ein bisschen durch das forum gelesen ..
denn ich werde heut mirabellenwein ansetzen.
jedoch hat mich das rezept etwas abgeschreckt ; ich selber habe mit ihnen noch keine erfahrung.
(wollte schon vor 2 jahren aber der baum trug nie; bis auf dieses jahr)

jetzt stehe ich hier vor meinen 69 kg (noch nicht entsteint ) und weiß nicht so recht, ist das ergebnis echt nicht so überzeugend, wie im rezept beschrieben
--geschmacklich und des weiteren ???

mich würde nur eben eure erfahrung mit den kleinen früchten interessieren...

danke im voraus
fragenmann

[geognost]

Hallo,
also was die Bewertung des Geschmacks bzw. des Endproduktes angeht solltest Du dich nicht verunsichern lassen. Ich hab leider noch keinen Mirabellenwein angesetzt kann aber sagen dass nicht immer das eintrifft was man irgendwo liest da bekanntlich die Geschmäcker verschieden sind.Ich denke Mirabellen könnten ähnlich wie Reene Clouden Pflaumen werden und da habe ich schon sehr gute Weine getrunken. Nach dem Motto: Versuch macht kluch! probieren und wenn es einer der ersten Weine von dir ist schmeckt es sowieso. Ich würde aber nicht entsteinen bei den Mengen und dafür die Maische schon nach 5-7 Tagen abpressen damit das Amygdalin (Vorprodukt für Blausäure)nicht aus den Kernen gelöst wird. (Ich hoffe der Obergärmeister trägt das mit??)
Gruß und gutes Gelingen
geognost

[fragenmann]

ok also starte ich durch danke !!!
danke

[Josef]

Wenn du entsteinen kannst und willst, ist das auf jeden Fall besser, da bist du immer auf der richtigen Seite. Aber 69Kg zu entsteinen ist schon ein Wort.
Ich würde, wenn ich nicht alle Mirabellen entsteinen wollte, den Wein aufteilen, einen Teil mit und einen ohne Kerne.

[Birgit]

Bei der ganzen Ethylcarbamat-Diskussion heißt es bei uns, was irgendiwe entsteint werden kann, wird entsteint. Mit Steinen werden nur noch Schlehen vergoren und sonst nichts.

Gruß Birgit

[geognost]

Hallo,
Birgit ich stimme dir da durchaus zu. Ich hatte blos 69 kg Mirabellen vor meinem geistigen Auge und der Sommer geht ja schon zu Ende ...

Habt Ihr evt. einen direkten Vergleich oder vielleicht eine Analyse mit und ohne Entsteinung?

Gruß
geognost

[fragenmann]

hm ja ich denke ich werde einen teil mit und einen ohne ansetzen ..dann habe ich gleich einen guten vergleich ...
denn wenn beide annäherd gleich schmecken werde ich mir das entkernen nächstes jahr sparen ..
denn bisher habe ich alles entkernt ..

lg
fragenmann

[geognost]

Na es geht glaub ich nicht so um den Geschmack sondern wegen der vorsichtig ausgedrückt ungünstigen Auswirkungen von Blausäure auf den Organismus....

Gruß
geognost

[Josef]

Ich könnte mir vorstellen das du den ohne Steine besser verträgst. Kopfschmerzen am nächsten Tag usw.

Aber lass es ruhig mal auf einen Versuch ankommen und berichte hinterher.

(wenn es dir dann wieder besser geht)

[Birgit]

Ethylcarbamat schmeckt man nicht, und schon kleinste Mengen sind krebserregend. Die derzeit als "sicher" angesehen Tagesdosis erreicht man schon durch "normale" Lebensmittel wie Brot. Alles aus Wein und insbesondere Bränden ist eigentlich zu viel und man hat in Rotwein schon relativ hohe Werte gefunden. Man will sogar die derzeitigen Grenzwerte nach unten setzen.

Es ist also keine Frage des Geschmacks, sondern der Gesundheit. Alkohol ist ja schon schädlich genug.

www.ua-bw.de/uploaddoc/cvuaka/ethylcarbamat.pdf

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Es geht um Blausäure und um Urethan/EC, das daraus entstehen kann. Letzteres gilt als hochgradig krebserregend. Der Geschmack sagt über die Belastung wenig bis nichts aus, bzw. wenn du tatsächlich Bittermandelaroma wahrnimmst würde ich den Stoff nicht mehr trinken.

Harte Fakten zum EC gibt es vor allem in Bezug zu belasteten Kirschbränden, ich hatte hier mal etwas zusammengetragen:

Forum-Link … 54-10.html

Letzter Beitrag auf der Seite und siehe folgende Seite.

[geognost]

Danke für den Link - ich glaub ich werde mich ab jetzt nicht mehr ärgern, dass es in unserer Gegend kaum Sauerkirschbäume gibt und nie welche zu bekommen sind. Allerdings macht es mich wieder nachdenklich was die Pflaumenernte angeht. Nix mit einfach einmatschen - mal sehen wie viel es wird - 2 Ansätze. Ich werd mich mal erkundigen was die Ethylcarbamatbestimmung im Labor kostet...
Aber grundsätzlich habt ihr schon recht eigentlich soll sich der selbstgekelterte Wein von den "Industrieweinen" auch durch die Inhaltsstoffe unterscheiden.

Gruß geognost