Gaertemperatur bei Rotweinmaische

levisaak
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von levisaak »

Hi zusammen,

Gegeben sind Trauben der Sorte Regent, diese sollen mal einen trockenen Rotwein ergeben.

Als Reinzuchthefe kommt Burgund zum Einsatz.

Bei oben genannter Hefe steht 10-25°C als optimale Temperatur.

Bei mir im Keller sind jetzt gerade 11°C.

Kann ich die Maische im Keller lassen, oder sollte ich einen waermeren Platz im Haus suchen.

Ps. Ich mach nicht zum 1 Mal Wein, nur wird es ab diesem Jahr mengenmaessig soviel das ich es nicht mehr im Haus herumschleppen will.

Vielen Dank fuer eure Muehe und Antworten

Ciao levisaak
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tiga
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von tiga »

Hallo
grade am Anfang würde ich mir ein wärmeres Plätzchen suchen. Bist du erst über die 12% weg, ist der Ansatz durch den Alkohol recht robust. Andererseits, wenn er bis dahin nen wärmeren Platz gehabt hat, kann man ihn auch noch ein wenig dort lassen, bis er fertig ist :D
Gruss
Jan

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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sehe ich auch so. Man darf nie vergessen: Bei den "traditionellen" Winzern ist der Weinkeller zwar auch kalt, die Umgebungstemperatur entspricht aber nicht der Gärtemperatur weil bei der Gärung viel Wärme entsteht und vom großen Fass nur unwillig abgegeben wird. Bei unseren kleinen Ballönchen ist das freilich nicht so. Rotweinhefen wollen es schon eher warm haben, für 20° solltest du sorgen.
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levisaak
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von levisaak »

Ups, das ging aber schnell.

Jetzt weiss ich erstmal, das es schwer wird (der Keller hat keine Heizung)

Hm, mal angenommen ich würde mit der kalten Gaerung versuchen, was koennte passieren bzw. schief gehen?

Ciao levisaak
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es kann extrem langsam oder gar nicht gären. Die Durchmischung durch das aufsteigende CO2 bleibt aus. Du handelst dir irgendwann eine Gärstockung ein die du, wenn du Pech hast, auch durch einfache Erwärmung nicht mehr wett machen kannst.
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ToS
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von ToS »

Das er nicht angärt, Schimmel ansetzt, einen Essigstich bekommt etc.
Wie FWK schon geschrieben hat, in großen Mengen ist das nicht das Problem.
Gärung erzeugt ja Wärme.
Aber bei unseren 20gern sollten man schon die Umgebungstemperaturen im Auge behalten.

Stell das Teil lieber warm. Kann dir jede Menge Ärger ersparen.

Ansonsten - es gibt Heizkissen zum kaufen, die erhitzen deinen Ballon auf die richtige Temperatur, auch wenns mal richtig kühl ist.

Deine Entscheidung, Versuch macht Kluch :D
levisaak
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von levisaak »

verdammt, ihr seid fix :)
ToS hat geschrieben:
Ansonsten - es gibt Heizkissen zum kaufen, die erhitzen deinen Ballon auf die richtige Temperatur, auch wenns mal richtig kühl ist.

Deine Entscheidung, Versuch macht Kluch :D
Heizkissen...
Na, das kommt nicht in Frage, okoelogischer Wahnsinn

Versuch macht Kluch...
Noe, dazu ist der Verlust dann zu gross (Scheisswetter, Kampf mit Amseln, weiss der Fuchs ...) eher stell ich den Kram ins Wohnzimmer

was ist wenn ich die Gaerung warm starte (einen warmen Raum im Keller hab ich, wird meiner Frau nicht gefallen), nach dem ich weiss das es gaert und es dann in den kalten Keller verfrachte?

Ciao levisaak
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fibroin
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Gaertemperatur bei Rotweinmaische

Beitrag von fibroin »

Wird der gärende Weinling kalt gestellt, dnn gehts wieder langsam. Gäre ihn bis 10-12 % dann kann der Rest kalt gären. Das kann in ein bis zwei Wochen passieren.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Der optimale Temperaturbereich von 10-25° ist schon eine erstaunliche Angabe.

Schaue ich bei einer meiner Hefen, dann steht dort zwar auch 13-28°, aber alles unter 20°C bremst die doch dramatisch. Sie gärt zawr weiter, aber gerade ab 14% beinahe unmerklich. Allerdings hat sie meine Träubchen bei 22°C innerhalb einer Woche auf 13% vergoren.

Eine andere hat direkt 13-16°C angegeben, die zieht auch bei jetzt 17-18° noch gut durch.

Erstere ist eine Rotweinhefe, zweite eine Weißweinhefe. Burgund ist eher eine Rotweinhefe.

Lange Rede kurzer Sinn, die Temperaturangaben decken eine große Bandbreite ab. Wenn Du sie nach Gärbeginn wieder kalt stellst, kann es durchaus sehr lange dauern.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
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famkos
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Beitrag von famkos »

Halole,
ich meine auch das der Wein in den ersten 1 - 2-Tage temperiert werden sollte, bis er gut am blubbern ist. Danach könnte er, wenn er schön eingepackt ist auch in kälterer Umgebung weiter machen.
Das mit dem Heizkissen ist so dumm nicht, ähnliche Praktiken habe ich hier auch schon öfter anwenden müssen. Von der 'Ökoseite' ist die Belastung sicher nicht so wild (Stufe mittel bis Schwach), da das Ding auch nicht 24 Stunden an sein darf. Prinzipiell gut einpacken und die Temperatur kontrollieren. Wenn er auf Temperatur gekommen ist, langt eine kürzere Einschaltzeit.

Nur mal so zum Vergleich für den Verlauf:
Hatte dieses Jahr erstmalig 80Kg rote Trauben.
Diese im Keller zu verarbeiten schien mir zu ungeschickt, da ich später lieber auf der Terrasse abpressen will (läßt sich leichter reinigen). Die Temperatur der Maische war 13°C. Bei ca. 80l war schon eine größere Heizung nötig um die Sache auf ca. 18°C zu bringen. Das Fass ist gut isoliert und steht auf der Terrasse. Am 2.Tag war es dann soweit und ich konnte die heizung abschalten. Am nächsten Tag war die Maischetemperatur auf 23°C und es war heftig was los im Faß. Das steigerte sich die nächsten Tage bis auf 37/38°C. Durch öfteres rühren (schütteln ist bei der Größe etwas schwieriger) konnte auch wieder Wärme abgeführt werden. Zur Zeit sind 26°C im Fass, die Aktivitäten haben sind auch nicht mehr ganz so heftig.

Bei Ballons (25l) oder Fässchen (30l) ist das Ganze einfacher zu Handhaben, nur Mut.
Grüße von Reinhold

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Pantscher
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Beitrag von Pantscher »

Hätte nicht gedacht, dass das Oberflächen - Volumenverhältnis bei 80kg im Fass schon so ist, das die maische sich so massiv aufheizt :schlecht: .
famkos
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Beitrag von famkos »

150l Fass mit 80l (Kg) gefüllt . . . .
Grüße von Reinhold

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