Fast 3 Wochen Bananenwein gärt nicht mehr

[Xela]

Hallo liebe Weingenießer!

Ich habe einen Bananenwein vor fast 3 Wochen aufgesetzt (wie auf Fruchtweinkeller.de beschrieben). Die ersten 2 Tage war die Gärung sehr heftig, dann wurde sie von Tag zu Tag weniger (was auch normal sein sollte), doch nun gärt sie seit gestern fast nicht mehr, und heute gar nicht mehr.
Am Zuckergehalt kann es nicht liegen, da ich bereits vor ein paar Tagen Nachgezuckert habe, und der Bananenwein jetzt immer noch süß schmeckt.
Ist es normal, das er nicht mehr Gärt? Oder hat es schon den Alkoholgehalt erreicht (der bei der Weinhefe um die 15% liegt). Leider habe ich keine extra Gerätschaften um Alkohol zu messen.
Was soll ich nun tun?

Gruß
Alex

[fibroin]

Bei Jungweinen kann man in der Regel eine hohe Alkoholkonzentration schmecken. Falls nicht würde ich den Ansatz mindestens noch eine weitere Woche täglich schütteln und dann abschmecken. Ist er dann weiter süß, schwefeln und einige Tage später abziehen.

[Xela]

Gut, danke für den Rat! Ich werde ihn herzlig befolgen

Gruß
Xela

[Josef]

Hallo Xela,
Ich habe vor 2 Wochen auch einen Bananenwein angesetzt, und kann deine Angaben bestätigen. Erst gärt er heftig, dann wird es zusehenst weniger.

Was du dir anschaffen solltest ist ein Vinometer, damit du den Alkoholgehalt messen kanst.

Du hast nicht geschrieben wieviel Zucker du in deinen Ansatz getan hast. Villeicht ist der Wein bereits ausgegoren und du brauchtest gar nicht mehr nachzuzuckern.
Fibroin hat recht, man kann in einem Jungwein eine hohe Alkoholkonzentration schmecken, da der meiste Zucker vergoren ist. Es sei den der Wein hat zuviel Zucker dann schmeckt er sehr süß. Das schwächt auch den geschmack von Alkohol.
Gruß Josef

[Xela]

Hallo josef,
ich poste hier mal mein verwendetes Rezept:

Für 5L Ballon (da bei Maischegärung zu 2/3 befüllt -> 3,5L Wein):

- 1,8kg Bananen (ohne Schale)
- 150g Rosinen (kurz abkochen, wegen Dreck) (PS: erhöhen Säuregehalt)
- 2 Zitronen (deren Saft)
- ein Spitzel Nelken (4-5 Gewürznelken; Vorsichtig!!)
- 1,5g Hefenährsalz
- 525g Zucker beim Gärstart (dann je nach bedarf (z.b. noch +750g im verlauf, abschmecken)
- Reinzuchthefe Portwein
- 8ml Milchsäure 80% (bzw. je nach Bedarf, mit messen!)
- um 5ml Antigel
- 0,5l Wasser

Ich muss sagen, das ich mit nur insgesamt bisher 200g nachgezuckert habe.
Nun, zur Zeit schmeckt er süßlich, will ich meinen. Aber vom Alkohol... hmm ist schon ne menge drin, jup. Aber wie viel genau kann ich nicht herausschmecken. Auf jedenfall schmeckt er irgendwie säuerlich.

Gruß
Xela

[fibroin]

Hallo Alex,

die Zuckermenge ist ausreichend. 525g und 200g Zucker können in 3,5 l Wein bei vollständiger Vergärung etwa 10 Vol% erreichen, zusätzlich des Zuckers der Bananen und Rosinen.

Also weiter täglich schockeln und hoffen, dass der meiste Zucker vergoren wird. Und keinen weiteren Zucker dazu tun, es sei denn der Wein wird fürchterlich sauer.

Sag mal, hast du denn Wein denn schon von der Bananenmatsche abgezogen?

[Xela]

Abend,
ja den habe ich schon abgezogen, ungefähr nach 2 Wochen Gärung, also vor rund einer Woche.

Wenn die Hefe 15% schaffen sollte, warum hört sie dann jetzt schon auf zu Gären, bei z.B. 10%?

Hoffe der wird noch besser vom Geschmack, wenn er steht...

Alex

[fibroin]

Denk doch an den Zucker der Bananen und Rosinen!!! Der muß doch auch noch dran. Und die letzten Prozente gehen oft furchtbar langsam. Das kann Wochen dauern, der Gäraufsatz rappelt nicht mehr, der langweilt sich dann.

[Fruchtweinkeller]

...und die übliche Messungenauigkeit, wenn viel Zucker im Ansatz ist, wirst du die 15% mit dem Vinometer oder mit dem Alkoholometer nie messen können. Plus das Problem Gärhemmung bei zu hohem Zuckergehalt.

[Dieser Beitrag wurde am 21.04.2005 - 23:58 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Xela]

Morgen...!
Der Gäraufsatzlangweilt sich dann?
Ich kann mich noch am Anfang an den ersten Tag erinnern, als der Brei abging wie Schmidts Katze...
da hats mir doch tatsächlich eine Rosine in den Gäraufsatz gedrückt, die ich nur mit einem Kompressor rausgefeuert bekommen habe (im wahrsten Sinne des Wortes).

Na dann lass ich den noch so stehn und warte eine weile ab...
Achja, wo kann der säuerliche Geschmack herkommen? Er ist nicht unangenehm, aber halt sauer (und süß) der Wein.

Gruß
Alex

[Fruchtweinkeller]

hast Du die Säuregemessen?

Die Rosinen bringen viel Säure mit. Das ist etwas unberberechenbar.

[fibroin]

Und denke dran, in Jungweinen ist oft alles einzeln zu schmecken. Säure, Restzucker, Früchte, Alkohol, Tannin bilden noch keine Einheit, wie in gereiften und gelagerten Weinen.

Man kann aber durch Übung lernen, ob der Wein im Frühstadium später mal was wird! Also immer probieren und sich den Geschmack merken.