Himbeerwein - Die Erste

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Chesten
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Chesten »

Das liegt alles im normalen Rahmen.

Es kann sehr gut sein das der Großteil des Zuckers verbraucht ist nach ca. einer Woche.
Das ist sogar gut für dich da je weniger Zucker im Ansatz ist desto weniger klebrig wird es beim abmaischen !

Lass dich nicht von der Blubbrate verrückt machen !
Da hängen so viele Einflussfaktoren dran die du alle nicht beeinflussen kannst, oder genau wissen kannst welchen Einfluss die haben.

Ich setze meine Wein aus Zeit Gründen meist am Wochenende an.
Und die Woche drauf am Wochenende wird abgemaischt ob das von von Freitag bis Freitag oder von Sonntag bis Samstag ist spiel keine Rolle !

Letztes Jahr hatte ich eine Maischegärung die war so schnell das nach 3 Tagen es nicht mehr blubbte. Da kann man dann aufzuckern muss man aber nicht wie gesagt du möchstes beim abmaischen so wenig wie möglich Zucker im Ansatz haben weil es eh schon eine riesen Sauerei ist und wenn es dann noch überall noch mehr klebt wird es nicht besser !

Aus eigener Erfahrung : Ein großer Gäreimer ( z.b. 30 Liter) und einen großen Trichter für die Ballone helfen da sehr das dass Badezimmer nicht nach einem "Massaker" aussieht :lol: !
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Dortmunder
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Dortmunder »

Eben getestet. Vinometer zeigt 13,5% :o Das ging ja wirklich schnell. Geschmack ist wunderbar himbeerig am Anfang, aber dann bleibt nur noch ein saurer Geschmack über. Ich würde sagen der Zucker ist verbraucht. Morgen werde ich abmaischen und dann nachzuckern. Mein Plan ist ein trockener Ausbau, daher will ich auf die 2,75l 10gr. Zucker geben.Generell entspricht das ja den Vorgaben, allerdings möchte ich auch mal hier fragen. Reicht das für Geschmack oder sind Himbeeren generell so sauer dass man mehr Zucker geben muss? Säure messer macht ja jetzt noch nicht wirklich Sinn, wenn ich die Homepage richtig im Kopf habe.
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Chesten
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Chesten »

Na ob ich 13,5 vol% wirklich stimmen zweifel ich mal etwas an ;) !
Besonders bei der 0,5vol% bin ich mir ziemlich sicher das dies kein Vinometer messen kann.

Ist im Endeffekt auch egal ob das nun 9, 10 , oder 13,5 vol% sind nach einer Woche Maischgärung spielt sich der Alkoholgehalt bei ca. 10-12 vol% ein und somit liegt dein Wein im Soll !

Ja den Säuregehalt vor dem abmaischen zu messen macht wenig. Ersten ist dein Wein nicht homogen, soll heißen misst du Frucht oder Wasser oder was dazwischen. Was wenn ich jetzt drüber nachdenke eigentlich kein Problem sein sollte da wahrscheinlich die Fruchtsäuren im Ansatz homogen verteilt sein sollten.

Wenn du abgemaischt hast ist genau der richtige Zeitpunkt um den Säuregehalt zu messen und ggf. zu verdünnen.

Pauschale Zuckerangaben sind sehr schwierig! Erstens Wein während der Gärung schmeckt selten gut und nie wie der fertige Wein. Zweitens weisst du ja noch nicht wie hoch dein Säuregehalt ist und ob de vielleicht noch zu hoch ist.
Drittens wirkt sich Trüb auf dem Geschmak aus. Trüber Wein schmeckt meist flach, matt und nicht so recht fruchtig.
Und zu guter letztens liegt es auch an dir selbst : Deine "Tagesform" entscheidet ob dir nun der Wein besser lieblich, halbtrocken oder trocken schmeckt. Oder anders gesagt wenn du schon drei Stücke süße Torte heute gehabt hast ist dir am Abend wohl eher nach einen Schnitzel zumute als nach dem Rest der Torte :lol: !
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Bahnwein
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Bahnwein »

Dortmunder hat geschrieben: 07 Mai 2020 18:37 ...und dann nachzuckern. Mein Plan ist ein trockener Ausbau, daher will ich auf die 2,75l 10gr. Zucker geben ...
Da habe ich ein paar Fragen. Wieso 10 g Zucker? Möchtest du jetzt schon die angestrebte Restsüße einstellen? Dein Ansatz wird dir nicht den Gefallen tun und die Gärung einfach stoppen. Wie gedenkst du, deinen Wein zu stabilisieren? Hast du einen Filter, möchtest du an die Alkoholtoleranzgrenze der Hefe,...? Solange deine Hefe sich im arbeitsfähigen Umfeld befindet, wird die allen Zucker verarbeiten. Die Frage der Stabilisierung ist jetzt das wichtigste, was du entscheiden mußt, denn danach richtet sich dein weiteres Vorgehen.
Dortmunder hat geschrieben: 07 Mai 2020 18:37 Generell entspricht das ja den Vorgaben,...
Welchen Vorgaben?
Dortmunder
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Dortmunder »

Mein Plan ist es, den Ansatz keinesfalls zu überzuckern. Wenn ich eine angestrebte Restsüße von max. 4gr/l haben will und einen 2,75l Ansatz habe komme ich auf maximal 11gr Zucker, daher habe ich mir 10 als Wert gesetzt. Ich wollte dann immer weiter nachzuckern bis die Hefe ihre Alkoholtoleranzgrenze erreicht hat.

Die EU-Vorgaben für trockenen Wein. Da ich keine Ahnung von der Säure in den Himbeeren habe bin ich mir auch nicht sicher ob man da drüber gehen darf.
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Chesten
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Chesten »

Irgenwelche Vorgaben von welch eine Institution auch immer machen selten einen leckern Wein ist meine Erfahrung ;) !

Es lange du deinen Wein nicht in Verkehr bringst kannst du "dich selbst vergiften ;) " wie du magst und brauchst dich nicht um irgendwelche Verordungen und Gesetze kümmern sage ich jetzt mal in meinen jungendlichen Leichtsinn... ohne Anspruch auf Richtigkeit, mein Anwalt meinte ich sollte diesen Zusatz dazuschreiben :lol: !

Klar können solche Werte eine Richtschnurr sein und das gibt Sicherheit, ok !

Aber mal anders gefragt : wenn dir dein Wein mit 10g/L zugegebener Restsüße nicht schmeckt warum machst du dir dann die Mühe ?

Mal eine kleine Geschichte von einer Tagung: Ich hatte eine Zeit lang die zugegebene Restüße auf das Etikett geschrieben.
Dann fragte mich unser Herr Professor wie ich das den gemessen habe ? Ich sagte die habe ich abgewogen und hinzugegeben !
Er erwiderte : Aber du hast hast doch die Nachzuckermethode verwendet ? Ich : Ja ! Er : dann hatte der Wein schon vorher Restsüße und du hast da noch was dazu gegeben aber wie viel hatte der Wein vorher schon gehabt ?

Noch ein Beispiel : Mein letzter Johannisbeerenwein war am Ende der Nachzuckermethode fast "perfekt" so das ich nur noch 2g/L Fructose hinzugeben musste bei der Abfüllung das ich sagte der ist zwischen trocken und halbtrocken aber zu dem Zeitpunkt schmekte er mir gut. Jetzt nach ca. einem halben Jahr auf Flasche sagte ich der ist halbtrocken und an einen Abend ging es in Richtigung lieblich. Jetzt kann es sein das in den Flaschen unterschiedlich viel Zucker war aber das halte ich für unwahrscheinlich. Eher denke ich das es an der wie ich schon vorher sagte an der Tagesfrom liegt.
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Josef
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Josef »

Das hängt ganz sicher von der Tagesform ab.
Wenn ich meine Restsüße einstelle, dann probiere ich über mehrere Tage ob es passt und erst dann wird abgefüllt.
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von JasonOgg »

Dortmunder hat geschrieben: 08 Mai 2020 12:36 Mein Plan ist es, den Ansatz keinesfalls zu überzuckern. Wenn ich eine angestrebte Restsüße von max. 4gr/l haben will und einen 2,75l Ansatz habe komme ich auf maximal 11gr Zucker, daher habe ich mir 10 als Wert gesetzt. Ich wollte dann immer weiter nachzuckern bis die Hefe ihre Alkoholtoleranzgrenze erreicht hat.

Die EU-Vorgaben für trockenen Wein. Da ich keine Ahnung von der Säure in den Himbeeren habe bin ich mir auch nicht sicher ob man da drüber gehen darf.
Vom Prinzip mache ich es genauso, auch wenn ich es etwas anders beschreiben würde.

Ich gebe immer so viel Zucker dazu, dass er etwas süßer ist, als ich ihn haben will:
1. die Hefe braucht noch was
2. Falls die Hefe nichts mehr braucht, dann läßt die Süße noch etwas nach
3. Es ist einfacher 100g als 1000g vor der Abfüllung in 20l zu lösen.

Vergiss die EU-Vorgaben für trockenen Wein. Dort geht es um Weintrauben, aber nicht um Himbeeren. Man kann von der EU halten was man will, aber dass es dort schon Richtlinien gibt, wie viel Restzucker eine trockenes weinartiges Getränk auf Himbeerbasis bei welchem Alkoholgehalt enthalten darf, das übersteigt selbst meine negativsten Vorstellungen über Brüsseler Bürokraten.

Behalte lieber das Harmoniedreieck von der Homepage im Hinterkopf, aber welches Verhältnis von Zucker, Säure und Alkohol DIR dann am besten zusagt, das musst du ausprobieren.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Dortmunder »

Gut. Abschmecken werde ich ja eh bis es passt. Danke für eure Hilfe.

Bis jetzt zucker ich fröhlich fast jeden Tag nach. Am Ende des Tages ist der Zucker immer aufgebraucht und ich schütte nach. Dem Vinometer vertraue ich aber nicht so richtig. Erst zeigte es etwas weniger an als bei der ersten Messung, seitdem habe ich immer mehr Zucker nachgeschüttet und der Wert bleibt konstant. Steht aber ja auch auf der Homepage dass die Genauigkeit zu wünschen übrig lässt.
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Chesten
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Chesten »

Dortmunder hat geschrieben: Gut. Abschmecken werde ich ja eh bis es passt. Danke für eure Hilfe.

Bis jetzt zucker ich fröhlich fast jeden Tag nach. Am Ende des Tages ist der Zucker immer aufgebraucht und ich schütte nach. Dem Vinometer vertraue ich aber nicht so richtig. Erst zeigte es etwas weniger an als bei der ersten Messung, seitdem habe ich immer mehr Zucker nachgeschüttet und der Wert bleibt konstant. Steht aber ja auch auf der Homepage dass die Genauigkeit zu wünschen übrig lässt.
Zwischen den Zuckergaben immer eine Woche warten !
Du stresst dann deine Hefe zu sehr !
Der osmotische Druck plus der immer steigender Alkoholgehalt wird irgendwann zum Probem werden und dann ZACK ! Ist dein Wein zu süß und der Zucker der dan drin ist bekommst du NICHT mehr raus ! da war es dann mir deinem trockenen Wein !

Weinherstellung ist ein Marathon und kein Sprint ! Be cool :lol: ! Übe dich in Geduld, ich weiß fällt schwer am Anfang des neuen Hobbys aber wenn du durch Aktionismus deinen Wein verhunzt ist niemanden geholfen !
Und so schnell wie du schreibst kann die Hefe den Zucker nicht in Alkohol umwandeln ! die Gärung verlangsamt sich mich steigenden Alkoholgehalt immer mehr !
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Dortmunder
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Dortmunder »

Ok, dann beschreib ich mal, wie ich bisher vorgegangen bin.

Ich gebe eine kleine Menge Zucker bei, ca.10 gr. (bei 2,5l Flüssigkeit) und schüttel den Ansatz. Binnen kurzer Zeit (2 bis 4 h) steigen wieder Blasen auf, CO² Produktion ist also erkennbar. Nach circa 12h verlangsamt sich der Prozess, es steigt merkbar weniger CO² auf. Ich schüttel den Ansatz erneut. Am Gärröhrchen ist erkennbar, dass CO² immer noch rausdrücken will. Nach 24 bis 36h ist davon nichts mehr zu bemerken. Das Wasser drückt zurück ins Röhrchen, daraus folgere ich, es ist kein CO² mehr da (oder wird nur noch in geringen Mengen produziert).

Bisher entnehme ich hier eine kleine Probe, messe den Alkoholgehalt, probiere und zuckere dann nach. Und nach deinem Beitrag habe ich jetzt die Seite "Zucker" auf der Homepage nochmal gelesen und da steht genau das gleiche was du geschrieben hast ;) Den Satz habe ich bisher schlichtweg überlesen. Also, Zuckerzugabe seltener machen. Wird dann jetzt so umgesetzt.
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Chesten
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Re: Himbeerwein - Die Erste

Beitrag von Chesten »

Als Faustregel braucht die Hefe ca. 20 g/L Haushaltszucker pro Liter für ca. 1 vol % wenn du 10g auf 2,5 Liter gibst sin das 0,25 vol% wenn alles vergoren ist ! Da braust du schon ein Weinlabor um diesen Unterschied zu messen da der geringer in der kurzen Zeit ausfallen wird.
Mit einen Vinometer kannst du ca. auf +- 1vol% genaue Aussagen machen wenn, der Wein staubtrocken, glasklar, un dein Vinometer ist "gutes" ud völlig sauberes ist.

Was ich da raus lese ist folgendes :
Du "zählst" Blubbs ! Ob CO2 gebildet wird und somit auch Alkohol produzier wurde kannst du nur durch die Blubbs bestimmen ABER ob und wie häufig es blubbt hängt von sovielen Faktoren ab das du dich da drauf nicht verlassen kannst !

Klar blubbt es später nach dem ersten nachzuckern nicht mehr weil, die Zuckerzugabe CO2 austreibt und nur wenn der Wein mit CO2 gesättigt ist blubbt es auch somit muss erst neues CO2 nachproduziert werden bis der Wein wieder vollständig gesättig ist das es wieder blubbern kann !

Du denkst dir aber : Ah es blubbt nicht mehr = Gärung hört auf weil kein Zucker !

Bitte tue dir die Ruhe an !

Das beste "Messinstrument" was du jetzt hast um die Gärung zu überwachen ist der Zunge !
Wie ich immer so schön deutlich schreibe wenn du eine Probe ziehst und die verkostest und sich dir nicht die Fußnägel aufrollen heiß es warten weil noch Zucker im Ansatz ist !
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