Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

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cotti211
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Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von cotti211 »

Ich suche nach einem Rezept für Stachelbeerwein. Insbesondere bei der zugesetzten Wasser- und Zuckermenge bin ich sehr unsicher.

Hier mal ein paar historische Rezepte als Anregung und ein aktuelles Rezept aus dem Internet:

GELÖSCHT
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JasonOgg
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von JasonOgg »

Hallo und erst mal willkommen.

vorweg, die Homepage https://fruchtweinkeller.de/ kennst Du? (Klick rechts auf das Banner)
Dort ist auch eine erprobte Rezeptsammlung.

Allerdings ist Stachelbeere nicht dabei, aber im großen und ganzen kann man sich an den anderen Beerenrezepten orientieren.

Für meine schwarzen Stachelbeeren (Worcesterbeere) habe ich 8kg für einen 20l Ansatz verwendet, wenn mich die Erinnerung nicht trügt. Das scheint auszureichen (siehe hier). Wichtig ist, dass richtige Verhältniss von Zucker, Säure und Alkohol hinzubekommen, die Säure gibt i.d.R. die Frucht und deren Reifegrad vor. Also lieber etwas mehr Frucht nehmen und später verdünnen. Wobei Stachel- oder Johannisbeeren auch etwas mehr Säure vertragen können.

Der Rest ist Standard:
Früchte im Eimer zermatschen (Kartoffelstampfer), Wasser, Zucker, Antigel, Hefenährsalz und Hefe(-Starter) dazu, mit lauwarmen Wasser auffüllen. Darauf achten das die Temperatur so knapp über 20°C ist. Nach spätestens einer Woche abpressen, nachzuckern usw. (Siehe Rezepte).

Hilft das erst einmal weiter?

PS deine Rezepte habe ich mir noch nicht durchgelesen :pfeif:
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cotti211
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von cotti211 »

Ja, danke so ziemlich. Ich habe bei 8 kg Beeren 3 Liter Wasser und 400 g Zucker genommen, außerdem Protweinhefe, Antigel und 2 g Hefenährsalz. Die Beeren waren teils ziemlich unreif, wie das so ist. Reicht das mit dem Wasser und dem Zucker. Zuwenig davon läßt sich ergänzen, zuviel ist fatal. Nach zwei Tagen brodelt es bereits. Bei den niedrigen Temperaturen habe ich den Bottich ins Haus gestellt. Das riecht vermutlich bald nach Kneipe.
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JasonOgg
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von JasonOgg »

Ich befürchte, dass wird zu sauer, insbesondere wenn noch viele unreife dabei sind.

Für 10l sind 400g Zucker am Anfang schnell weg. Wenn ich annehme, dass Du die Nachzucker-Methode wie auf der Homepage beschrieben anwendest, dann kannst Du auf 10l ruhig noch ein Kilo dazugeben. Aber mehr erstmal nicht, sonst bekommt die Hefe einen Zuckerschock. Wenn die Gärung gut läuft, dann kommt spätestens in einer Woche die nächste Dosis.
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von cotti211 »

Ja danke, werde ich machen.

Ich denke es ist besser doch ein Stachelbeerweinrezept zu publizieren. Da könnte man reinschreiben, dass Säure, Zucker und Wasser angepaßt werden müssen und wie man das macht. Für Leute, die an einem Nachmittag wissen wollen, wie sie ihre Füchte verwerten können, sind die Fruchtweinkellerseiten zu schwierig, selbst dann, wenn man die Voraussetzungen mitbringt.

Anders ausgedrückt: Gibt es einen Algorithmus (Entscheidungsbaum) zur Stachelbeerweinherstellung? Es gibt ihn, aber wo finde ich ihn? Ich habe ein Acidometer bestellt (zur Zeit 18 Euro = 6 Flaschen Wein zu Herstellerkosten). Es geht auch ohne so etwas, wie obige Rezepte zeigen, aber mir fehlt die Erfahrung. Nächstes Jahr habe ich die gleichen Fragen nach Zucker- und Wassermenge und habe fast alles, was ich heute an technischem Wissen gelernt habe, vergessen.
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mahlzeit,

da ich mir nicht 100%ig sicher bin dass hier kein Copyright-Verstoß vorliegt habe ich präventiv alle Rezepte gelöscht. Sorry.

Der "Entscheidungsbaum" bzw. der Ablauf ist bei allen Maischegärungen gleich.

1. Entscheidung: Wie will ich Nachgärungen verhindern

2. Ansetzten der Maische mit der empfohlenen Fruchtmenge (da liefern die Rezepte ja einen Hinweis, laut Kitzinger zB 6 kg auf 10 Liter). Sonstige Zutaten und mäßige Zuckermenge beim Start beachten (siehe HP)

3. Abpressen nach 1-2 Wochen wenn der Zucker verbraucht ist

4. CO2 ausschütteln, Säure kontrollieren und ggf. verdünnen oder ergänzen

5. Portionsweise Zuckerzugabe, weiter gären lassen lassen bis zum gewünschten Alkoholgehalt.

6. Restsüße einstellen und stabilisieren, abfüllen.
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von Bahnwein »

Na klar gibt es auf der Homepage einiges zu lesen beim ersten mal. Das ist aber recht sinnvoll, es zu tun. So verstehst du dann, was du wann und warum tust und musst beim nächsten mal nur noch kurz zur Erinnerung nachschauen. Bei jedem weiteren Durchgang brauchst du das Nachschauen immer weniger. Viel Erfolg bei dem ersten Durchgang.
Und Weinherstellung ist nicht so profan, das es mit einem fünf Zeilen Rezept wirklich funktioniert. Es kann gut gehen, aber auch voll misslingen.
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von JasonOgg »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 04 Juli 2019 20:30 3. Abpressen nach 1-2 Wochen wenn der Zucker verbraucht ist
Ups, das von dir? :o

Zucker verbraucht heißt Hefe hungert heißt Hefe hat Stress heißt Hefe kann zickig werden.
Ich lasse den Zucker nie ganz verbrauchen :hmm:

@cotti211, ich habe noch einmal meine Mengen kontrolliert, z.B. hatte ich 2016 9kg Stachelbeeren, die musste ich auf 26l verdünnen, damit die Säure knapp unter 8g/l war.
cotti211 hat geschrieben: 04 Juli 2019 15:27 Es geht auch ohne so etwas, wie obige Rezepte zeigen, aber mir fehlt die Erfahrung.
Nächstes Jahr habe ich die gleichen Fragen nach Zucker- und Wassermenge und habe fast alles, was ich heute an technischem Wissen gelernt habe, vergessen.
Die Frage ist, was willst Du erreichen. Wenn Wasser und Zucker drin ist bekommst ziemlich alles zum Gären ohne dir große Gedanken zu machen, manchmal sogar ohne Hefe. Aber man will ja eine gewisse Qualität des Ergebnisses erreichen, je mehr Ansprüche du stellst, desto mehr musst du den Prozess verstehen um ihn in die gewünschte Richtung lenken zu können. Das auf der Homepage detaillierte Verfahren ist eine Möglichkeit um eine kontrollierte Gärung mit reproduzierbarem Ergebnis durchzuführen.

Um nächstes Jahr nicht von vorne zu beginnen, leg Dir ein Weinlogbuch oder Tagebuch an. Notiere für jeden Ansatz Mengen mit Datum, Beobachtungen und Ergebnisse. Damit kannst Du im Folgejahr optimieren.
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 04 Juli 2019 20:30 Der "Entscheidungsbaum" bzw. der Ablauf ist bei allen Maischegärungen gleich.
Unterschiedlich sind lediglich in der Menge der Früchte, aber die Anzahl der Sorten inklusive Kombinationen ist ziemlich groß. Suche oder frage im Forum nach Erfahrungen mit bestimmten Früchten, so wie du es für Stachelbeeren getan hast, dann hast Du einen Anhaltspunkt.
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Re: Stachelbeerwein; hat jemand ein Rezept?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jawollja, von mir :mrgreen: Persönliche Interessen gehen vor: Die Sauerei beim Abpressen ist einfach geringer bei Null Restzucker. Klar, ewig hungern sollen sie nicht .
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