Quittenmaische

Deusmyops
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Quittenmaische

Beitrag von Deusmyops »

Hallo zusammen,

nach der fälligen Ernte unserer Quitten, habe ich aus ca. 11 lg Quitten, eine Maische hergestellt. Jetzt mal ne Frage. Das Rezept auf der HP schreibt 11kg vor, meine wiegt aber nach all dem schnippeln nur noch knapp 7 lg. Muss ich nun alles umrechnen?
Dann noch eine Frage zum Antigel. Vorher verdünnen mit 10 Teilen Wasser, wie es auf der Flasche steht oder direkt rein?
Herzliche Grüße und eine gute herbstliche Saison euch allen.
Fruchtwasser
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Fruchtwasser »

Ich würde einen kleineren Ansatz machen und alles runterrechnen.

Das Antigel würde ich verdünnen. Es sind ja nur wenige ml, die in die Maische kommen. Das bekommt man gar nicht so gut untergerührt, dass es überall hinkommt. Bei 10-fachem Volumen ist die Wahrscheinlichkeit höher, mehr Maische damit zu erwischen.

Wie hast Du die Quitten eingemaischt? Die sind ja doch sehr hart.

Liebe Grüße
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Vinifikator
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Vinifikator »

Hallo Deusmyops,

die Menge an Antigel kann durchaus etwas großzügiger dosiert werden, +/- 5ml sind absolut unschädlich. Nimm lieber etwas mehr als zu wenig. Wenn du "zu viel" nimmst, schadet es nicht wirklich. Wichtig ist, dass du das Antigel gut in den Fruchtbrei einrührst, am besten bei ca 35°C. Verdünnen, kann man machen, muss man aber nicht, wenn man gut umrührt. Dann mindestens 24 Stunden stehen lassen. Die restlichen Zutaten sollten natürlich dem kleineren Endvolumen angepasst werden.

Wichtig: Quitten gehören zum Kernobst wie Äpfel und Birnen, dies sollte niemals per Maischegärung angesetzt werden. Stichwort Methanol.

Am besten gehst du nach dem Rezept der HP vor, das hat sich schon mehrfach bewährt und ist im Grunde ziemlich einfach umsetzen. Geschmacklich hat dieses Vorgehen, im Vergleich zu Direktsaft, auch deutlich mehr zu bieten.

Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und du hast es bereits so gemacht?! ;)

Gruß
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Vine
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Vine »

Vinifikator hat geschrieben:Geschmacklich hat dieses Vorgehen, im Vergleich zu Direktsaft, auch deutlich mehr zu bieten.
Was gibt es denn gegen Direktsaft geschmacklich einzuwenden? Hab hier nämlich ein paar Liter herumstehen, die ich ansetzen wollte.
Den Quittenbaum muss ich erst pflanzen ;)
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Vinifikator »

Also gegen Direktsaft gibt es natürlich nichts einzuwenden. Wenn man keine Quitten in erreichbarer Nähe hat, muss halt die alleinige Saftgärung herhalten. Habe ich auch schon so gemacht. Schmeckt auch. Halt nur nicht so, wie der Saft aus angeköchelten Quitten. Ich nehme stark an, dass bei der Erwärmung und anschließenden Standzeit der Quitten eine Menge Aromastoffe aus der Schale gelöst werden. Das wird wohl den entscheidenden Unterschied zu kaltgepresstem Saft machen...

...ist zumindest meine Theorie.... :?:
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was ist mit "Direktaft" gemeint, kein Erhitzen? Dazu würde ich eher nicht raten. Insbesondere in der Quittenschale sind etherische Öle die ohne das Aufkochen unangenehm schmecken würden, dazu hatten wir auch mal ein Beispiel auf einer Tagung.
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Vine »

Hier der Text dazu:
"Quittensaft im Bag in Box Karton zum selberzapfen
Naturtrüb, ohne Zusatz von Konservierungsstoffen.
Direktsaft
Er ist unser "säuerlichster" Saft im Sortiment.
Von der Frucht bis zum Abfüllen des fertigen Saftes alles aus einer Hand!
Hergestellt aus unbehandelten Quitten von Streuobstwiesen unseres Weingutes."

Geht also nicht klar daraus hervor, ob erhitzt oder nicht. Direktsaft heißt aber doch wohl nicht erhitzt?
Werde mal Geschmacksprobe machen. Evtl. nachträglich erhitzen?
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Saft dürfte pasteurisiert sein.
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Vine »

Jo, weil ohne Konservierungsstoffe, also erhitzt und somit verwendbar?
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Fruchtweinkeller »

sehe ich so.
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Kupferstecher »

Vinifikator hat geschrieben:Hallo Deusmyops,

die Menge an Antigel kann durchaus etwas großzügiger dosiert werden, +/- 5ml sind absolut unschädlich. Nimm lieber etwas mehr als zu wenig. Wenn du "zu viel" nimmst, schadet es nicht wirklich. Wichtig ist, dass du das Antigel gut in den Fruchtbrei einrührst, am besten bei ca 35°C. Verdünnen, kann man machen, muss man aber nicht, wenn man gut umrührt. Dann mindestens 24 Stunden stehen lassen. Die restlichen Zutaten sollten natürlich dem kleineren Endvolumen angepasst werden.

Wichtig: Quitten gehören zum Kernobst wie Äpfel und Birnen, dies sollte niemals per Maischegärung angesetzt werden. Stichwort Methanol.

Am besten gehst du nach dem Rezept der HP vor, das hat sich schon mehrfach bewährt und ist im Grunde ziemlich einfach umsetzen. Geschmacklich hat dieses Vorgehen, im Vergleich zu Direktsaft, auch deutlich mehr zu bieten.

Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und du hast es bereits so gemacht?! ;)

Gruß
Vinifikator
Warum sollte Kernobst nie als Maische angesetzt werden? Weißt du überhaupt, wie sich Methanol bildet? Es bringt echt nichts, jede Mähr ungeprüft einfach weiter zu verbreiten.
Zuletzt geändert von Kupferstecher am 03 Oktober 2014 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Quittenmaische

Beitrag von Kupferstecher »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Was ist mit "Direktaft" gemeint, kein Erhitzen? Dazu würde ich eher nicht raten. Insbesondere in der Quittenschale sind etherische Öle die ohne das Aufkochen unangenehm schmecken würden, dazu hatten wir auch mal ein Beispiel auf einer Tagung.
Wie löst ihr das Problem mit der Gelierung nach dem Erhitzen? Selbst mein Johannesbeeransatz (zum Likör) hat stark geliert.
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