Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

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vladdi78
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Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von vladdi78 »

Hallo Alkoholbrüder,

icke mal wieder. Heute zum Thema Mirabellen. Ein Freund hat zahlreiche Mirabellenbäumchen auf seinem Hof stehen, mind. drei verschiedene Sorten. Die klassische gelbe, eine hellrote, und eine dunkelrote, fast schwarze Sorte. Je dunkler die Sorte, umso mehr Säure scheint die Schale zu haben; jedenfalls spiele ich mit dem Gedanken, aus den dunkelroten Mirabellen Wein anzusetzen. Mirabellenwein mit der Farbe von Johannisbeerwein ... oder gar Brombeerwein. DAS wär's ja! Nur die Hinweise auf der Rezepte-Seite haben mich nicht besonders mutig gestimmt, ebenso die paar Threads, die ich im vorbeiblättern in der SuFu finden konnte.

Deshalb meine Frage: Wie ist eure Erfahrung mit dem Endprodukt? Lohnt sich der Aufwand, oder macht man aus Mirabellen besser Marmelade (eindeutig einer meiner Favoriten!!)? Bleibt man lieber bei Mirabelle, oder kann man die mischen, z.B. mit Brombeeren?

Ein "kleines" Problem der dunkelrotschwarzen Mirabellen ist, dass dich das Fruchtfleisch nur leidlich vom Kern löst. Bevor ich meine knappe Freizeit jetzt mit Mirabellenkernepuhlen verplempere dachte ich mir: Maischegärung mit Kern! Problem: Blausäure (bzw. ein Vorprodukt dergleichen) - nur: Solange die nicht beschädigt werden, kann doch eigentlich nichts passieren ... oder? Your Votes, please. :mrgreen:

Edit sagt: Vergesst die Frage mit den Kernen, die Posts hierzu sind ziemlich eindeutig. Leider. :cry:
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von 420 »

Hallo vladdi78,

letztes Jahr habe ich Mirabellenwein angesetzt. Es waren die gelben Mirabellen, die ich bei einer Arbeitskollegin ohne Entgeltausgleich pflücken konnte. Natürlich kamen einige Früchte in flüssiger Form als Danke wieder zurück.

Entsteinen - kein Problem. Filterung etwas leichter als Quitte, aber schlechter als Johannisbeere oder auch Apfelwein.

Der Wein reifte sehr gut in der Flasche, sodass er mit der Zeit immer besser wurde. Auf jeden Fall mundet er mir um Längen besser als mein Pflaumen- und Zwetschenwein. Mirabelle ist nicht mein Lieblingswein, aber dennoch vollkommen ok. Von den leckeren bis hin zu den weniger leckeren Weinen liegt er im oberen Drittel.

So werde ich, falls wieder Mirabellen gepflückt werden können, einen neuen Ansatz starten.

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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Kupferstecher »

Hallo, ich habe am Mittwoch die roten Mirabellen angesetzt und morgen werde ich die gelben dazustellen. Ich habe zwar noch recht wenig Weinerfahrung, meine beiden Mirabellen vom letzten Jahr waren aber sehr lecker und wir haben die 40 Flaschen schon fast ausgetrunken. Das Problem war nur, dass ich wohl etwas zu viel Säure zugegeben habe - liegt wohl daran, dass ich auch manchmal im Schnaposbrennerforum mitlese ;-)
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Lass dich vom dem Rezept auf der HP nicht zu sehr abschrecken. Die Mirabellen, die damals in den Ballon gewandert sind, waren im Schnitt wohl nicht sehr reif.
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Kupferstecher »

vladdi78 hat geschrieben:
Edit sagt: Vergesst die Frage mit den Kernen, die Posts hierzu sind ziemlich eindeutig. Leider. :cry:
Hallo Vladdi, vergiss die vielen negativen Posts dazu und setze deine Maische ruhig komplett an. Zunächst mal erfolgt die Maischegärung ja nicht so lang (vielleicht 2 Wochen) und außerdem konnte in Maischen bisher keine Blausäure in gesundheitsgefährdender Konzentration nachgewiesen werden. Dieses Problem besteht nicht mal wirklich beim Brennen der Maische, obwohl hier die Konzentration nochmal sehr erhöht wird. Zu beachten ist natürlich, dass die Kerne nicht zerstört werden.
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kupferstecher hat geschrieben:
vladdi78 hat geschrieben:
Edit sagt: Vergesst die Frage mit den Kernen, die Posts hierzu sind ziemlich eindeutig. Leider. :cry:
Hallo Vladdi, vergiss die vielen negativen Posts dazu und setze deine Maische ruhig komplett an. Zunächst mal erfolgt die Maischegärung ja nicht so lang (vielleicht 2 Wochen) und außerdem konnte in Maischen bisher keine Blausäure in gesundheitsgefährdender Konzentration nachgewiesen werden. Dieses Problem besteht nicht mal wirklich beim Brennen der Maische, obwohl hier die Konzentration nochmal sehr erhöht wird. Zu beachten ist natürlich, dass die Kerne nicht zerstört werden.
Darf ich freundlich aber bestimmt hieran erinnern:

viewtopic.php?f=85&t=8654

Und da wir die beiden Wiederkehrer "Methanol" und "Kunststoff" bereits vor kurzen verkraften mussten: Keine neue EC-Diskussion, dort steht alles, was zum Thema zu sagen ist.
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von vladdi78 »

Um die Entkernung komm ich wohl nicht rum... schön wäre es gewesen! Wollte Wein aus schwarzen (!) Mirabellen ansetzen (sieht aus, als ob es ne Aprikose mit einer Kirsche getrieben hätte, schmeckt auch so) - Mirabellenwein mit der Farbe eines Brombeerweins dürfte wohl eher selterner anzutreffen sein. :) Einziges Problem: das Fruchtfleisch klebt wie Hölle am Kern. :-(

Gibts da keinen Trick, das iwie einfacher zu lösen? Kerne z.B. mit dem Antigel 24h im Kühlschrank stehen lassen?
(optimalerweise sind die Kerne danach immer noch zu gebrauchen, wollte mir selbst ein Mirabellenbäumchen aus den Kernen ziehen)
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Kupferstecher »

Du kannst die Teile kochen - dann gehen die Kerne von selbst ab. Leider weiß ich nicht, wie sich das auf das Aroma auswirkt. :hmm: Ich habe am WE auch 12kg dieser leckeren Früchte geerntet und werde in dieser Woche wohl nochmal zulangen.
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Oh je, wer will schon Trinkmarmelade mit Alkohol 8-!

Es hängt von der Sorte und der Reife ab, du kannst Entsteiner zumindest testen; vielleicht hast du Glück und das klappt gut.
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Re: Mirabellenwein - Fragen und Erfahrungen

Beitrag von 420 »

Meine Mirabellen habe ich letztes Jahr mit einem Kirsch- Pflaumenentsteiner bearbeitet. Das ging sehr gut. Dabei habe ich die weniger reifen einfach weg gelassen. Am Nachmittag gepflückt und am Abend entsteint.

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