Johannisbeerwein schon fertig?

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die--isa
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Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von die--isa »

Hallo ihr lieben, ich habe da ein kleines Problem bzw eine Frage.

Ich habe vor knapp 2 Wochen einen Johannisbeerwein (5l mix aus schwarz und rot) angesetzt (mit Maischegärung).

am Freitag habe ich diesen dann nach eine sehr schönen stürmischen Gärung abgepresst und nochmal verdünnt sodass ich nun ca 7-8 l insgesammt auf 2 x 5l Ballons verteilt hab. Dabei habe ich auch leicht nachgezuckert (150g insgesammt). Bis Montag hat dieser nun brav und deutlich weitergegährt.

Nun zu meinem Problem. Seit etwa Montag abend hat sich eine deutliche Sedimentschicht am Boden abgesetzt (gute 1,5 cm und farblich so in hellrosa gehend ganz verschieden von meinem tiefrotem Wein) und der Wein blubbt deutlich weniger. Kann das schon die Hefe sein? oder sind das die übrigen Sedimente die man beim auspressen nicht mit erwischt? Ich traue mich nicht so recht das ganze nochmal durchzuschütteln und weiß nicht so recht wie ich da nun weiter machen soll.

Vllt habt ihr ja einen Tipp für mich?

LG, Isa
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JasonOgg
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Re: Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von JasonOgg »

Solange er noch blubbt ist er noch nicht fetirg. Das kann gegen Ende schon mal sehr wenig wein und sich hinziehen.

Bei Jobeeren bildet sich immer eine Menge Sediment, auch abhängig vom Antigel. Ich habe immer das Gefühl, es wird mit der Zeit weniger.

Wie sieht es aus, Alkohol gemessen? Wie süß ist er noch?
Die 150g Zucker waren ca. für 2%, denke daran, dass Du gerade bei Jobeeren ruhig ordentlich Restsüße haben kannst. (Ja, fibroin, das ist Geschmackssache)

Und nicht erschrecken, es ist nicht ausgeschlossen, dass der eine Ballon länger braucht als der andere ;)
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Orestes
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Re: Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von Orestes »

Das wichtigste ist mal eine Probe zu nehmen. Schmeckt sie noch süss, oder ist sie trocken? Ist letzteres der Fall, kann der Zucker komplett vergoren sein. Seid Freitag sind 150 g Zucker überhaupt kein Problem. Miss auch mal den Alkoholgehalt. Je nach verwendeter Hefe kannst du so abschätzen, wie viel Zucker der Wein noch vertragen kann. Bist du schon bei 15%, kann es wirklich sein, das die Alkoholtoleranz langsam erreicht ist. Ich tippe bei dir aber eher darauf, das Zucker fehlt. Gerade so früh in der Gärung sind 150 g nichts.

Den hellrosa Bodenschlonz kenne ich auch. Das ist ein gemisch aus irgendwelchen Fruchtbestandteilen und Hefe. Das ist normal bei Johannisbeeren.
die--isa
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Re: Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von die--isa »

so also der große (5l) hat 8% und ist sehr sauer und der kleine (ca 3l) hat 6 % und ist deutlich milder/süßer

Ich würde demzufolge nun nachzuckern.

was denkt ihr, 100g für den großen und 50g für den kleinen?
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fibroin
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Re: Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von fibroin »

So kannst du es tun.
Natürlich ist es schwierig aus der Entfernung genaue Anweisungen zu geben. Kleine Ansätze reaigieren oft anders als Große. Mache jetzt deine Versuche mit kleinen Ansätzen und denke in Zukunft etwas größer. Es ist kaum mehr Arbeit, gärt besser und es bleibt auch mehr Wein übrig. ;)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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JasonOgg
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Re: Johannisbeerwein schon fertig?

Beitrag von JasonOgg »

Du kannst als Daumenregel nehmen, dass 20g/l Zucker den Alkoholgehalt um potentiell 1% erhöhen (s.Homepage).

Bei 5l, 8% und ohne Süße kannst Du problemlos für 3% Zucker dazugeben, also 5*3*20=300G.

Danach solltest Du nur für weniger Prozente, also bei 11% für 2% und danach nur noch für 1% bzw. um ihn (trinkbar mit kleiner Zugabe) süß zu halten.

Gerade in der Anfangsphase (stürmische Gärung) sind bei optimalen Verlauf in einer Woche mehr als 10% drin, dementsprechend schnell ist der Zucker weg.

Du scheinst am Anfang nicht viel Zucker dringehabt zu haben. Wenn man bei 20l mit 3kg beginnt, dann sollten bei 5l ruhig 3/4 davon, also 0,75kg sein. Aber nicht viel mehr, das mag die Hefe nicht, sihe dazu auch die Homepage.
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