Anfängerfrage zum Bananenwein

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Ebi
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Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

Erstmal ein "Hallo" aus dem Schwabenland!

Ich bin auf der Suche nach einer Anleitung zur Fruchtweinherstellung auf die HP vom Fruchtweinkeller gestoßen und muss jetzt erstmal was loswerden: Ein riesen Lob für diese wirklich geniale Seite! Ich kann mir gar nicht vorstellen wie viel Arbeit es gewesen sein muss, die Homepage aufzubauen, ganz zu schweigen von der nötigen Erfahrung im Bezug auf Fruchtweine...

Deshalb bin ich mir auch sicher, dass mir hier weitergeholfen werden kann.

Also, ich hab vor vier Tagen meinen allerersten Bananenwein angesetzt, 10 l in einem 15 l Weithalsballon. Hab mich dabei streng an das Rezept der HP gehalten, lediglich das destillierte Wasser hab ich durch abgekochtes Leitungswasser (weich) ersetzt. Ich habe die SIHA 3 Aktivhefe (trocken) von Begerow verwendet, ca. 2g davon, und vorher in Wasser aufgelöst. Die angegebene Zuckermenge zum Gärstart habe ich aufgeteilt in 1kg Zucker und 500 gr Honig (wollte mir nen Hauch vom Honiggeschmack damit einfangen).

Nach 24 Stunden (bei ca. 18-19 Grad) hat es angefangen zu blubbern, am zweiten und dritten Tag sogar alle 3 Sekunden. Seit heute (Tag 4) blubbert es allerdings nur noch 1-2 mal pro Minute ganz verhalten. Wenn ich den Ballon schwenke, blubbert es kräftiger, danach wieder nur jede Minute mal. Die Maische schäumt bis auf die 12 l-Marke am Ballon und alles sieht gut aus, soweit ich das beurteilen kann.

Jetzt mein Frage: Ist das normal, oder eher ein Zeichen dafür, dass die Hefe keine Nahrung (also keinen Zucker) mehr findet? Sollte ich möglicherweise noch ein wenig Zucker reinkippen, obwohl doch nur noch drei Tage bis zum Abpressen der Maische fehlen?

Ach ja, in den Verschluss des Weithalsballons habe ich ein Loch gebohrt, Gummistopfen und Gärspund rein und dann kräftig mit Gaffa befestigt. Also kann die Luft eigentlich nur durch den Gärspund raus...

Vielen Dank im Voraus!

Grüße, Ebi
Zuletzt geändert von Ebi am 17 November 2013 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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StSDijle
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von StSDijle »

Nach vier Tagen der Zucker weg? Das wäre sehr schnell, koste doch mal ob die Sache sauer/ zuckerfrei schmeckt (gut möglich dass es nicht lecker ist, das wäre normal) dann weiter Vorgehen wie unter Zucker auf der hp beschrieben

S
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Ebi
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

Danke für die schnelle Antwort!
Also er schmeckt zwar vergoren, Restsüße ist aber auf jeden Fall noch da. Er blubbt einfach nicht mehr, vielleicht jede Minute ein trübes "Blubb". Schaum bildet er aber beim Schütteln, also muss sich da ja noch etwas tun. Vielleicht hat er ne Winterdepression? Das könnt ich jedenfalls nachvollziehen :D
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von StSDijle »

Kannst du ihn wärmer stellen 18 grad is ganz schön kühl. 22 wären besser.
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Ebi
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

Ne, leider nicht. Meine Wohnung ist in einem Altbau von 1970 oder irgendwas. Da wirds nicht arg viel wärmer. Auf 20 Grad könnt ich ihn vielleicht hochbringen... Wundert mich eben, dass er in den ersten drei Tagen wirklich häufig geblubbert hat und von einem Tag auf den anderen wars sehr langsam...
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Gäraktivität lässt nach, das ist normal. Wenn es jetzt "zu" langsam wird kann es durchaus an der niedrigen Temperatur liegen. Überlege dir ob du ihn nicht doch irgendwie erwärmen kannst (Wärmeplatte, Heizmatte, direkte Nähe zum Heizkörper...)
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Ebi
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

Alles klar, dann versuch ich ihn mal an die Heizung zu stellen und nach hinten hin mit ein wenig Styropor abzuschirmen, um so die Wärme am Ballon einzufangen. Danke erstmal, ich warte jetzt mal ab und berichte dann wieder.

Lg Ebi
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von fibroin »

Ebi hat geschrieben:Also, ich hab vor vier Tagen meinen allerersten Bananenwein angesetzt, 10 l in einem 15 l Weithalsballon.
Vielleicht liegt hier die Lösung der aufhörenden Gärung drin: Weithalsballons bekommst du schlecht abgedichtet. Die Gärgase haben eine Umleitung gefunden. :(
Überprüf einmal die Dichtigkeit. :geek:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
taraquedo
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von taraquedo »

Na Ebi, das nenne ich aber einen lustigen Zufall! Ich bin auch Anfänger und habe am letzten Mittwoch meinen ersten Bananenwein (sogar meinen ersten Wein) angesetzt. Wenn ich richtig rechne, haben wir also am gleichen Tag mit der selben Menge Bananenwein gestartet- und wir haben uns nicht abgesprochen :)

Bei mir führten zwei Unterschiede zu einer recht zügigen Vergärung: Mein "Weinkeller" (eigentlich meine Hobbywerkstatt) hat durchgängig etwa 20°C und ich verwende einen normalen Glasballon mit Gärkappe. Bei mir fing die Gärung auch nach wenigen Stunden bis einen Tag an. Am Samstag war sie am heftigsten (80+ Blubbs/min). Beim Schwenken "kochte" das Sperrwasser und spritzte meist heraus. Gestern und heute ungefähr so wie Donnerstag, Freitag. Lässt also wieder nach. Schaum sehe ich keinen oder kaum. Nur, das alles bei der 12-13l-Marke schwimmt und nach dem Schwenken wieder bei 10l landet.

Ohne deinen Thread übernehmen zu wollen - es geht ja für dich um die gleiche Aufgabe: Mir sind ein paar Dinge aufgefallen. Bei mir wird die Maische stetig weniger. Also die löst sich immer mehr in dem Ansatz auf. Bei jemanden hier im Forum war das sogar so extrem, das er nur noch Rosinen hatte. Ist das normal oder sollte ich deshalb eher abpressen? Letztlich brauche ich ja nachher gar nicht mehr abpressen, wenn ich zu lange warte :? ? Stimmt es, das man beim Bananenwein nicht so stark wie bei anderen Weinen abpressen sollte?

Ich bin mal gespannt wie sich unsere Weine entwickeln. Riechen tut's ja schon lecker. Nach Banane und etwas alkoholisch.
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von vladdi78 »

Ebi hat geschrieben: Ach ja, in den Verschluss des Weithalsballons habe ich ein Loch gebohrt, Gummistopfen und Gärspund rein und dann kräftig mit Gaffa befestigt. Also kann die Luft eigentlich nur durch den Gärspund raus...
Den gleichen Gedanken hatte ich zu Beginn meiner Fruchweinwinzerhobbykarriere auch mal, es kostete mich den Weinansatz. :schlecht:
Wo Gase rausdiffundieren kannst Du nicht zuverlässig sagen, sehen noch viel weniger. Die Schaumbildung selbst ist auch kein brauchbares Maß für Gäraktivität, deshalb kann es durchaus sein, dass Dein Wein noch gärt, Du es aber nicht siehst, weil das Gas an irgendeiner Stelle unbemerkt rausströmt. Deshalb wäre mein erster Schritt zu überprüfen, ob wirklich alles dicht ist (wie auch immer das bei einem Weithalsballon gehen soll, da bin ich mangels Erfahrung leider selber keine große Hilfe).
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Ebi
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

@ taraquedo: Das ist echt witzig, vor allem, weil es auch mein erster Weinansatz ist! :D Wir können uns ja schon jetzt über unseren nächsten Ansatz unterhalten - wie wäre Himbeer oder Maracuja? :lol:
Halte mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, vor allem wie du das mit dem Abpressen machst, okay?

@ fibroin / vladdi78: Naja bei der Wahl des Ballons war mein Gedanke eben, dass einer mit nem weiten Hals auch ordentlich zu reinigen ist, sprich, dass man auch mit der Hand reinkommt und ihn ordentlich mit Maische füllen kann. Ein Gäreimer wäre wohl geschickter gewesen und kommt jedenfalls bald ins Haus :D
Hat trotzdem jemand vielleicht noch einen Einfall, wie ich den dicht bekommen könnte? Ich hab schon drei Lagen Gaffa rumgeschnürt, der Gummistopfen und der Gärspund stecken auch richtig fest drauf und trotzdem blubbt es jetzt sogar nach dem Schwenken nicht mehr wirklich. Schaum ist aber noch da...

Ach ja, ich hab mir zu aller Sicherheit heute noch ein Heizkabel bestellt, um den Ansatz auf ca. 22 Grad zu bringen (Stromverbrauch von 25 W ist auch noch zu verkraften, vor allem weil ich das Ding nicht 24/7 laufen lassen werde...)
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Re: Anfängerfrage zum Bananenwein

Beitrag von Ebi »

Es blubbert wieder im Gärspund! Ich hab vorhin aus Verzweiflung einfach das ganze Gaffa weggemacht, Plastikdeckel und alles was drauf war. Nach mehreren Minuten intensiven Blickkontaktes mit dem nackten Weithals dacht ich mir: Hau Frischhaltefolie drüber! Also drei, vier Lagen kräftig drübergezogen. Dann mit nem Cutter einen Schlitz in die Mitte geritzt, gerade so groß, dass der Gummistopfen geschmeidig in den Schlitz gleiten kann (hahaha das hört sich selbst beim Schreiben dämlich an! :lol: )
Anschließend noch ein paar Lagen Frischhaltefolie um den Ballon rum, mehrere Haushaltsgummis um den Flaschenhals rum und siehe da - alle 5 Sekunden ist ein "Blubb" zu hören!

Jetzt weiß ich allerdings nicht so recht, was ich nach dem Abpressen tun soll. Ich hab als Ausrüstung nur den 15 l Weithals, in dem gerade die 10 l Maische sind und dann noch einen 10 l Ballon mit dünnem Hals. Beim Abpressen gehe ich von einem Verlust von 1-2 Litern aus, sprich 8-9 l hätte ich dann noch übrig. Soll ich, wegen der besseren Dichtung, meine 8-9 Liter nach dem Abpressen in den 10 l Ballon kippen, oder hätte ich da zu wenig Steigraum?

Theoretisch könnte ich es auch bei der Frischhaltefolie und meinem Weithals belassen, bis ich den Ansatz dann von der Hefe abziehe. Was meint ihr?
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