erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weiter:

michat
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von michat »

Ayahuasca hat geschrieben:...Wem Sardelle-Roastbeef-Zimt-Erdbeer-Erdhoernchenhoden schmeckt, der kann sich bestimmt auch daraus einen leckeren Wein machen...
:hmm:
...Mit den beiden Infobloecken zusammen sollten eigentlich alle Klarheiten beseitigt sein ;)
jain

bislang habe ich nicht geschwefelt. Und Vitamin C soll man ja ohne schwefel nicht zufügen.
Spricht allein schon das gegen das zufügen von biozitronensaft?
...
Eine Teilergaenzung ist natuerlich moeglich, wenn nicht gar empfohlen. Bei sehr saeurearmen Weinen kann man nicht alles mit Milchsaeure erschlagen, da diese ab einer bestimmten Konzentration durchaus geschmacklich hervortritt, siehe http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/saeure.html "Was tun bei zu niedrigem Saeuregehalt?".

Nun zwingt Dich natuerlich keiner, bei zu niedrigem Saeuregehalt nicht schonmal einen gewissen Anteil, der Dir geschmacklich gefaellt, gleich als erstes mit Zitronensaft aufzufuellen, bevor man den Rest mit Milchsaeure ergaenzt. Musst halt mal schauen, welches Mischungsverhaeltnis Pflaumensaft/Zitronensaft Dir schmeckt, das laesst sich ja dann hochrechnen.
...
Ich lese das jetzt so: bissl zitronensaft kann nicht schaden ...
Ayahuasca
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Ayahuasca »

michat hat geschrieben: bislang habe ich nicht geschwefelt. Und Vitamin C soll man ja ohne schwefel nicht zufügen.
Spricht allein schon das gegen das zufügen von biozitronensaft?
Ne, nicht wirklich. Der Gehalt an Ascorbinsaeure in frischen Zitronen faellt unter vernachlaessigbar (unter 1g/Liter, was ich jetzt auf die Schnelle gefunden hab).
Ich lese das jetzt so: bissl zitronensaft kann nicht schaden ...
Tadaa 8-)

Weitermachen!

Gruss Aya...
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Georg Christoph Lichtenberg

Metinchen
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Metinchen »

@michat; Mache Dir mal wegen ein paar Zitronen im Ansatz keinen Kopp :) . Da ich im Bauernmarkt meines Vertrauens häufig Zitronen und auch Limonen zu einem Spottpreis bekomme (2. Wahl weil die Schale nicht so schön aussieht), säure ich häufig Met mit einem großen Anteil Zitronensaft auf. Im Sinne von; einfach mal nach Gefühl Saft rein, Säure messen und auf ~6,5g/Säure mit Milchsäure aufsäuern. Meist benötige ich nur noch 10-15g auf 10lWein. Und sowohl Zitronensaft als auch Limettensaft verlieren sehr viel Geschmack im laufe der Gärung, so das Du keine Angst haben mußt, das der Pflaumenwein zu zitronig schmeckt.

Grüße Metinchen
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zitronensaft ist nicht geschmacksneutral. Wenn man damit leben kann oder das sogar will ist das völlig in Ordnung und man kann den Saft verwenden ;) Der Säuregehalt des Safts sollte aber individuell bestimmt werden damit man nicht versehentlich zu viel Säure einbringt.

Aber Vorsicht: Nicht zu stark pressen um den Saft zu gewinnen, die helle Schicht unter der Schale darf nicht in den Ansatz (=Bittergeschmack). Bei maschinell gewonnenem Saft hat man manchmal das Problem, wir hatten mal so einen Saft; der kam ganz harmlos und erst einmal lecker daher in einer hübschen Flasche, hat den Ansatz aber letztlich verdorben.
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von michat »

ich habe ja einen 25ltr ballon spundvoll mit noch immer leicht gärendem pflaumenwein. Ich will ja beides zugeben, milchsäure und zitrone. Letztere zuerst, weil deren säuregehalt ja weniger genau bestimmt ist.
Die letzte messung (ohne die kohlensäure vorab rauszuschütteln) ergab ja wie weiter oben beschrieben 5,5g/l säure. Ich werde morgen erstmal mit besserer methodik messen, und mal ein glas mit etwas zugefügtem zitronensaft probieren. Meine vorabschätzung sagt mir aber der saft von ein bis zwei zitronen passt schon auf die 25 liter.
Naja, erstmal sehen wieviel tropfen ich auf ein glas zugeben kann/muss.
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von michat »

Ich mache hier einfach mal mit dem stand der dinge weiter:

Ich habe nun endlich mal mit ausgequirlter kohlensäure gemessen, wobei ich gar nicht sagen kann, wie stark ich die wirklich losgeworden bin. Ich hatte ca. 20 ml aus dem ballon abgezogen, durch ein krepppapier laufen lassen und dann mit dem milchschäumer gequirlt. Dabei ist es mir gelungen quasio die gesamtgen 20 ml in schaum zu verwandeln was irgendwie auch nicht sinn der übung sein kann. Nun sag mal jemand wie ihr das macht?
Wie auch immer, ich habe eben beschlossen dass irgendwann der schaum luft war die ich hineingequirlt habe und nicht mehr CO2 welches ausperlte.

Die alkohlmessung mit dem vinometer ergab 13%, der säuregrad lag irgendwo zwischen 5 und 5,5 g/l. Nachdem ich diese woche schon frei schnautze den saft einer Zitrone zugegeben hatte habe ich heute grob berechnend ca. 40ml 80% milchsäure auf 25l zugegeben, was sich wohl einem säureidealwert noch gut von unten annähert. Ich habe zwar versucht die säure durch den flaschenhals etwas nach unten zu rühren, aber kann man da auf selbstmischung hoffen?

Geschmackstest heute: Nicht mehr so sprittig, was mir gefällt, schon irgendwie richtung trockener Wein mit fruchtnote, was mir auch gefällt. Noch gärt der wein, ich habe vorsichtig etwas Zucker zugegeben. Ich möchte ja einen trockenen Wein und restzucker nur soweit erhalten wie er zur geschmacksverstärkung/verbesserung notwendig ist.

Die messung mit dem vinometer bereitet keine problem mehr und erscheint mir konsistent. Die säurebestimung mittels titration geht (im rahmen der wohl vorhandenen ungenauigkeit) auch schon ganz gut wobei mich nun am meisten interessiert, wie die heutige milchsäurezugabe sich in ein paar tagen geschmacklich *und* bei der säurebestimmung auswirken.

Naja, eigentlich außer der frage wie ihr die Kohlensäureentfernung beurteilt nichts weiter unklar.
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, ich mache mir das einfach: Ich packe die 10 mL in kleines Becherglas und auf einen Magnetrührer, den stelle ich an und lasse die Brühe vor sich hinrühren. Ich habe da keine feste Zeit, wenn ich irgendwann später wieder daran denke messe ich halt ;)

Die Schaumbildung ist lästig, aber solange du bei der eigentlichen Titration alles gut unterrührst sollte das egal sein; schließlich geht dadurch ja keine Fruchtsäure "verloren".
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von michat »

erscheint dir/euch 2 minuten quirlen mit dem milchschäumer annähernd ausreichend? Nicht für eine hochpräzisionsmessung, aber doch für eine messung mit brauchbarer/größenordnungmäßigen aussagekraft?
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sollte meiner Meinung nach ausreichen. Was sagen die anderen Weinschaumschläger dazu?
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von KommandeurMumm »

2 Minuten würde ich auch als ausreichend ansehen.
Gegen das Schäumen könnte man vielleicht eine größere Probe entnehmen, "ent-gasen" und daraus dann die 10 ml für die Probe entnehmen.

Ansonsten mache ich das auch mit einem Magnetrührer, nehme aber meist zur Sicherheit den Milchschäumer vorweg zusätzlich. Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass dieser gemütliche Rührfisch allein der Probe das CO2 austreiben will...
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

So gemütlich ist mein Fischchen nicht, und ich lasse die Probe auch schon mal eine halbe Stunde auf dem Rührer :) Wie gesagt, ich habe keinen festen Zeitplan, ich mache das so wie es mir zeitlich gerade in den Kram passt.
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Re: erster pflaumenwein von der maische abgepresst, wie weit

Beitrag von Metinchen »

Ob ich 2 Minuten Wein aufschäume oder eher eine oder drei - keine Ahnung. ;)
Meist nehme ich so ein halbes Glas (0,2l) , halte den Milchaufschäumer eine kurze Zeit hinein und habe dann eine Menge Schaum. Unter dem Schaum ist immer noch etwas Flüßigkeit, davon nehme ich nun ein paar Tropfen um den Alkoholgehalt zu bestimmen. Währenddessen fällt ein Teil des Schaumes wieder in sich zusammen, so das ich genug Flüßigkeit zum tritieren habe. Der Rest ist dann für die (dringend notwendige :lol: :lol: ) Geschmacksprobe.
Vieleicht verirrt sich eines Tages so ein Rührfischen auch zu mir...
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