Quitte-Birne wieviel Zucker?

Maria
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Hallo,

ich bin neu hier und von der Seite und dem Forum ganz begeistert! Bisher hab ich nur Likör gemacht, möchte mich aber jetzt mal an den Wein wagen und hab eine Anfängerfrage:
Vor 4 Tagen habe ich einen Quitten-Birnen-Wein angesetzt. Ich bin (fast) genau nach Rezept vorgegangen, aber beim Zuckergehalt bin ich noch etwas unsicher. Mein "Wein" steht bei ca. 19-20 Grad und blubbert ca. 12/min. Am Anfang war´s ungefähr doppelt soviel. Ich finde ihn lecker, auch süß, weiß aber nicht, ob die Hefe trotzdem noch Zucker braucht. Bisher hab ich folgendes gemacht:

13.10
6 Kilo Quitten leicht gekocht mit
20 ml Antigel püriert und 24 Stunden stehen lassen

14.10
2,6l Quittensaft
3,0l Birnensaft (fertig, naturtrüb)
4,8g Nährsalz (hab mich um eine Tablette verzählt ;o))
1 Trockenhefe Portwein (vorher 2 Stunden gären lassen, hat schön geblubbert)
1 kg Zucker
Wasser bis ca. 10l

18.10 (konnte erst jetzt messen)
5,0 Alkohol (mit Spindel)
100 Zucker (mit Spindel)
6,8 Säure

Wie gesagt, er blubbert gemütlich vor sich hin, ich schüttle ihn immer ganz brav und ich finde er schmeckt ganz lecker und süß. Braucht die Hefe trotzdem jetzt gleich noch Zucker oder lass ich ihn weiterblubbern bis es deutlich weniger wird und zuckere dann nach?

Wär schön, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte.

Danke schon mal...

Maria
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fibroin
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von fibroin »

Hallo Maria,
Das ist ja schon mal ein Anfang. Es gibt erst weitere Zuckerzugaben, wenn die Gärtätigkeit ziemlich gering wird. Damit das aber nicht zu viel wird, wäre etwas Literatur zu lesen.
Siehe hier: www.fruchtwein.de/Wine/zucker.html

Noch eins, Senkspindeln zum Messen von Zucker geht bei Wein nur, wenn die Gärung nicht begonnen hat und Alkohol mit Spindel messen geht nie. Die Werte sind verfälscht, weil da mehrere Faktoren mitwirken.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Maria
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Hallo fibroin,
danke für den Tipp. Ich hab die Literatur zwar schon fleissig studiert, aber wann die Gärung stark, normal oder gering ist, da fehlt mir einfach noch die Erfahrung. Kann ich mich da grob an den "blubb´s" pro Minute orientieren oder gibt es da irgend einen anderen Anhaltspunkt?
Mit Spindel meinte ich das Hydrometer. Mit welchem Gerät kann ich sonst noch Zucker und Alkohol messen, oder braucht es das gar nicht unbedingt?
Wär toll, wenn du noch etwas Geduld mit meinen Anfängerfragen hättest ;o)
Grüße
Maria
Professore
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Professore »

Maria hat geschrieben: Mit welchem Gerät kann ich sonst noch (1) Zucker und (2) Alkohol messen, oder (3) braucht es das gar nicht unbedingt?
Ich bin zwar nicht fibroin, aber helfen kann ich Dir trotzdem:

(1) Die eigene Zunge, wenn der Wein keine Spur Süße mehr aufweist, dann Zucker zugeben, wenn er noch süß
schmeckt dann abwarten. Wenn sich nichts mehr ändert, dann ist der Wein fertig. Auf Ende zu vorsichtig mit der
Zugabe sein, sonst wird der Wein zu süß (Siehe auch hier)

(2) Das Schätzeisen ist das Vinometer (siehe hier, etwas weiter unten), das reicht für den Anfang und ist nicht sehr teuer.

(3) Doch, der Alkoholgehalt sollte auf der Flasche stehen, auch wenns nur eine grobe Angabe ist.

Gruß

Jochen
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Na, dann werde ich mal fleissig probieren ;o) und mir ein Vinometer besorgen.
Danke und Grüße
Maria
Professore
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Professore »

Du bist auf dem richtigen Weg :D

Noch eine Ergänzung zur Senkspindel, die misst nichts anders als die Dichte der Flüssigkeit. Zucker erhöht
die Dichte, Alkohol erniedrigt sie. Wenn Du also Alkohol und Zucker in der Flüssigkeit hast, kannst Du nichts mehr messen.

Und das mit der Gäraktivität merkst Du selber. Warte einfach ab, Du wirst schon sehen, wann sie nachläßt.

Gruß

Jochen
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Also jetzt ist mein Wein eindeutig nicht mehr süß...brrr...
Er hat immer weniger geblubbert, mit dem Vinometer hab ich 9% gemessen und der Geschmackstest ist ziemlich trocken ausgefallen. Ich hab jetzt mal 600 gr. Zucker dazugegeben und fest geschüttelt. Nach der Zuckerzugabe war er zwar ein bißchen süßer, aber nicht so süß wie beim Ansatz. Mal schaun, was er so macht, hoffe es war nicht zuwenig/zuviel Zucker. Blubbern tut er gleich nach der Zuckerzugabe jedenfalls deutlich weniger. Braucht wahrscheinlich ein bißchen, bis er wieder in Schwung kommt.
Grüße
Maria
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tiga
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von tiga »

Hallo Maria,

600 g sind schon recht viel bei 10 l
200 g wären es laut Berechnungstool
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

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Professore
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Professore »

Maria hat geschrieben: Blubbern tut er gleich nach der Zuckerzugabe jedenfalls deutlich weniger.
Das ging aber schnell mit dem Vinometer 8-)

Wahrscheinlich hat er geschäumt als Du den Zucker zugegeben hast. Das was das gelöste CO2. Jetzt dauert
es wieder etwas, bist die Hefen genügend nachproduzeirt haben, dann blubbts wieder mehr.

Und Jan hat recht, war ein bisserl viel Zucker. So süß wie am Anfang darf er auch gar nicht mehr werden. das
wäre mehr Zucker als die Hefen noch verarbeiten könnten.

Gruß

Jochen
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Oh, dann hoffe ich, dass die Hefe das noch verarbeiten kann und der Wein nicht zu süß wird. Geschäumt hat es schon ziemlich, als ich den Zucker reingetan hab.
Danke für die Formel, ich möchte heuer noch einen Johannisbeerwein versuchen, dann bin ich schon mal schlauer ;o). Jedenfalls blubbert er jetzt wieder fleissig vor sich hin.
Viele Grüße
Maria
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Maria »

Hallo,
bin jetzt ein paar Tage vorsichtig um meinen Wein rumgeschlichen, immer mit der Befürchtung, dass ich ihn mit meinen 600g verdorben hab :(
Meine heutige Messung hat ergeben: Säure 7%, Alkohol 11,5, geschmacklich eher halbtrocken. Er blubbert auch noch brav vor sich hin.
Meint ihr, er könnte noch was werden und es passt so einigermaßen für 10 Tage?
In Zukunft bin ich jedenfalls sehr, sehr vorsichtig beim Nachzuckern. Wenn ich es jetzt richtig verstanden hab, gibt man bis 12% 200g pro Zuckerzugabe und danach nur noch jeweils 100g dazu, da sind ja 600g.... :schlecht:
Maria
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Fruchtweinkeller
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Quitte-Birne wieviel Zucker?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Klingt ja nicht so als wenn er jetzt supersüß und ungenießbar wäre. Wird schon noch werden ;) Nur nicht verfrüht Zucker nachschütten.
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(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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