ph-wert -mist gebaut?!

xpumucklx
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ph-wert -mist gebaut?!

Beitrag von xpumucklx »

Hallo ihr,

zu meinem Met:

14liter, 1woche seit ansatz, ca 24blubbs/min, nach rezept, noch nicht nachgezuckert.

ich habe folgendes Problem:
ich hatte zum zeitpunkt meines ansatzes keine möglichkeit den ph-wert zu messen.

darum habe ich bis jetzt keine milchsäure hinzugefügt.

habe heute den ph wert gemessen und festgestellt, dass er bei ungefähr 3lag. habe mit indikationspapier gemessen. deshalb recht unsauber.
nun habe ich ca 45ml milchsäure hinzugefügt.

irgendwie war ich der meinung ich sollte das tun.

nun kommen mir aber bedenken ob das wirklich richtig war. denn es hat sich 1. nach erneuter messung nix verändert und 2. kommen mir zweifel ob ich überhaupt hätte milchsäure zugeben müssen und 3. obs zeitlich nicht schon zu spät gewesen ist.

könnt ihr mir vielleicht eure meinung und mögliche tipps dazu geben?

danke
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Chesten
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ph-wert -mist gebaut?!

Beitrag von Chesten »

Der ph-Wert ist nicht entscheiden für den Met.

Viel wichtiger ist die Menge (Konzentration in g/L ) der Säure im Met/Wein.

Du kannst nicht von einer ph-Messung auf die Menge der Säure schließen,
um zu wissen wie viel Säure im Wein ist musst du titrieren dafür gibt es im Weinfachhandel Blaulauge die so eingestellt ist
das man an den verbrauchten mL die Konzentration der Gesamtsäure in g/L ablesen kann.

Schau mal hier nach : fruchtweinkeller.de/Wine/saeure.html
oder hier : fruchtweinkeller.de/Wine/analytik.html

45ml Milchsäure in 14L Met/Wein sind schon sehr Grenzwerting aber immer noch im Rahmen, da wenn man zuviel Milchsäure zugibt der Wein einen Sauerkrautgeschmack bekommen kann.

[Dieser Beitrag wurde am 01.03.2013 - 17:22 von Chesten aktualisiert]
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
xpumucklx
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Beitrag von xpumucklx »

danke für die info.

ich hab hier auch ein oechsle waage. kann ich damit was sinnvolles anstellen? hab mir ebenfalls ein vinometer gekauft um den alkohol gehalt zu messen.

kann ich mit den gerätschaften nun was anstellen,was mir über die qualität und geschmack was aussagt?!abgesehen vom nachzuckern und gärstop bestimmung. dumme frage ich weis - sorry =)
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KommandeurMumm
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Beitrag von KommandeurMumm »

Steht alles auf der Homepage gut erklärt...Die Fragen sind nicht dumm, nur unnötig :twisted:

Kurzfassung: Die Oechslewaage (Senkspindel) kannst du NUR zur Bestimmung des Zuckergehaltes in Säften benutzen. Nicht, wenn schon Gärung stattfindet und NICHT in Maische (klar, oder? ?-| ). Es gibt immer wieder Leute, die die in ihren gärenden Wein stecken, aber das kompensiert dann höchstens die Tatenlosigkeit bei wachsender Ungeduld, inhaltlich ist es sinnfrei.

Das Vinometer ist ein geliebtes und gehasstes "Schätzeisen" und die günstigste und einfachste Methode, ungefähre Werte zur Alkoholkonzentration zu bekommen. Fehler gibt es, wenn der Weinling trüb ist (ist er meist) und wenn noch Zucker enthalten ist UND durch das Gerät selbst, das oft billiger Tand ist.
Aber du weist ja, wie viel Zucker du im Wein hast und kannst eine ungefähre Rechnung anstellen, mit dem Vinometer gegenschätzen und hast dann eine ungefähre Ahnung...
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Beitrag von xpumucklx »

hehe gute antwort, ich danke dir!

also d.h. ich soll jetzt einfach WARTEN!
richtig?

ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen ratlos, da ich mir die 3gerätschaften gekauft habe und sie jetzt doch nicht wirklcih einsetzen kann/brauch.

was soll ich nun tun / kaufen um sicherzugehen, dass es meinem met gut geht?
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KommandeurMumm
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Beitrag von KommandeurMumm »

Entschuldige, den letzten Satz habe ich nicht genug beachtet. Das Vinometer kannst du zur ungefähren Alk-Bestimmung schon einsetzen. Wenn du kein "Präzisionsvinometer" hast, dann würde ich das vorher mal "kalibrieren". Also mit Wein o.ä., wo du den Alkgehalt kennst um zu sehen, wie ungenau das Teil ist und in welche Richtung der Messfehler geht.
xpumucklx hat geschrieben:kann ich mit den gerätschaften nun was anstellen,was mir über die qualität und geschmack was aussagt?!
Nein. Qualität ist nicht messbar und über die nötigen Variablen ließe sich streiten. Geschmack kannst du testen, aber nicht mit den gekauften Gerätschaften :-D Das hast du selbst als "built-in"-feature...
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Beitrag von xpumucklx »

ok, vielen lieben dank!

jetzt sind alle fragen diesbezüglich wohl beantwortet =)

ich lass euch wissen wies ausgegangen ist =)
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da deine Fragen schon umfassend beantwortet wurden will ich dir wenigstens noch viel Erfolg wünschen ;)
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Beitrag von fibroin »

KommandeurMumm hat geschrieben:Es gibt immer wieder Leute, die die (Oechslewaage) in ihren gärenden Wein stecken, aber das kompensiert dann höchstens die Tatenlosigkeit bei wachsender Ungeduld, inhaltlich ist es sinnfrei.
Was für eine Beschreibung! Ganz meiner Meinung! :D :P :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von xpumucklx »

danke :)
Sigg
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Beitrag von Sigg »

Tag auch.

@KommandeurMumm (und die anderen die diese Auffassung vertreten):
An dieser Stelle muss ich dem "Mostspindel in gärendem Gebinde" Gerücht mal ganz klar wiedersprechen!

Das ist gängige Praxis!
Und ich hab mir das mittlerweile auch für Zuhause angewöhnt:
ich kann somit sehen ob sich etwas tut oder ob ich vieleicht in eine Gärstockung laufe (muss dazusagen das ich meine Weine aufgrund Aromaschonung bei max. 16°C vergäre, am liebsten 13-14). Da kann es schon zu Gärstockungen kommen, aber dem kann ich durch gezieltes Erhitzen und Füttern meiner Hefchen sehr gut entgegenwirken. Das ganze erfordert etwas Hintergrundwissen und Erfahrung aber ist eine sehr schöne Sache da ich auch bei einigen meiner Weine einen BSA durchführe und da will ich auf max 4g/l Zucker runter.

Tschuldigung ist irgendwie Off-Topic, musste ich aber mal loswerden, da ich das schon mehrfach gelesen hab.

@xpumucklx: für dich mit deiner Säure, das schöne an nem Hobby ist das du kaum an Gesetze gebunden bist!
Probier ob dir dein Wein schmeckt ansonsten kannst du speziell bei Säureproblemen ganz einfach verdünnen oder dazugeben. Alles wunderbar beschrieben auf der Homepage und die kompetenten alten Hasen im Forum helfen dir eigentlich immer weiter, auch zum 10ten mal war zu meinen Anfängen auch so, ich weiß nich wieviele Wände die Aufgrund meiner Fragen eingeschlagen haben, aber immer freundlich bei dem was sie schrieben.
Das ist das schöne hier!

Gruß Sigg
Ex oriente lux!
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Oenologie, die einzige Wissenschaft, die man auch volltrunken noch fehlerfrei aussprechen kann.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Veränderungen kann man mit der Spindel schon beobachten, man muss sich halt bewusst sein dass der Messwert selbst relativ nichtssagend ist. Aber ich habe das Ding seit Jahren nicht mehr benutzt. Ob etwas passiert oder nicht sagen mir auch das Vinometer und meine Zunge ;)
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