Menge Honig = Zucker ?

[Tompson]

Eine Frage, die ich weder im Kapitel Zucker noch hier im Forum irgendwo schonmal gelesen habe. Oder doch

Wir setzen voraus, daß der Wein noch nicht durchgegoren ist, also noch Alkohol produzieren möchte.
Bei Fruchtweinen entspricht per Daumen eine Zugabe von 20g Zucker eine Erhöhung um 1% Alc. pro Liter.
Das habe ich schon gelernt dieses Jahr

Wie verhält es sich beim Met beim Nachsüßen mit Honig? Gleiche Menge für 1% Alc.

Vielleicht eine Sache, die beim FAQ noch mit Eingang finden sollte unter Nachzuckern

[Fruchtweinkeller]

Vom Honig brauchst Du etwas mehr. Je nach Herkunft besteht Honig zu etwa 75 % aus Zuckern (etwa 35% Fructose, 30% Glucose, 10% Polysaccharide, davon einige nicht vergärbar), Du brauchst also gut 25 g Honig pro Liter für 1% Alk.
Die genaue Zuckerzusammensetzung hängt aber von der Herkunft, von der Sorte und der Jahreszeit der Ernte ab, ganz genau kann man die benötigte Honigmenge also nicht angeben.

[Tompson]

Ah, ja.
So genau, das ist schon klar, geht es ja nicht.
Aber mit den 25g läßt sich doch schon was anfangen.

Mal rechnen:

Ich hatte 13 Ltr. Mirabellenmelomel.
Der hatte 9%.
Allerdings hat er die nicht mehr, wegen zu hoher Säure mußte ich mit 3 Ltr. Wasser strecken, jetzt hat er reichlich 8g/l, das geht zu vertragen.
Dann habe ich 1,5 Ltr. abgezogen, da zu viel für Ballon ... (siehe Holunder )
Ich habe 1000g Honig zugekippt Ohne Rechnen

1000g / 25g ergeben 40% Alkoholzunahme / 15 Ltr. = 2,6 % Alkoholzunahme im Ansatz

Püffft. Glück gehabt. Irgendwie sieht es nämlich ganz schön viel aus mit dem Honigbodensatz im Ballon. Aber 2,5 % schafft die Hefe

Danke.!

[Dieser Beitrag wurde am 20.09.2004 - 11:08 von Tompson aktualisiert]

[Fruchtweinkeller]

Gern geschehen

Unser Mirabellen-Melomel steht vor der Abfüllung, die Hefe setzt sich ab. Geschmacklich scheint der Wein superlecker zu werden, aber der Bodensatz... knapp das halbe Volumen ist lockerer Fruchtmatsch. Mal sehen, wieviel wir davon retten können, wäre schäde um jeden Trofpen...

[Tompson]

Ich lese hier gerade nach...
Wie sah es denn aus mit Eurem Mirabellenmelomel?
Ist was übergeblieben?

Meiner blubbt bis heute Aber ich werde heute abend mal wieder eine Meßreihe durchführen...

[Birgit]

Das ganze waren 9 Liter, wir hatten zum Schluß 3l Bodensatz, direkt nach dem Schwefeln waren es noch 5l. Alles in allem natürlich viel Verlust, aber immhin ließ sich der Rest problemlos filtern, war fast klar.

Gruß Birgit

[pfannmoe]

Zucker hin - Alkohol her.

Ich habe Anfang November meine ersten 20 Liter Met angesetzt und 2 Wochen später gleich die nächsten 20L. Da kann man mehr probieren und testen, anschließend Chemikalien und Messgeräte bestellt und jetzt steh ich da.

Den ersten Ansatz habe ich nach dem Standardrezept mit 5,3 Kg Honig für 20L angesetzt und vor 1,5 Wochen mit 500 gr. Honig nachgesüßt. Der Ansatz blubbert im Moment so alle 3-4 Sekunden. Die Mostwaage sagt 20 Oe und meine Zunge sagt: Im Moment etwas sauer. Vinometer bei 11%.


Zuckert man jetzt nach oder besser nicht?
Lass ich den Ansatz erstmal weiter gären und mache nichts?

Wat nu?

Für Hinweise wäre ich dankbar.
Mfg.
Norbert

[fibroin]

Wenn ein Wein noch gärt, dann laß ihn gären. Du brauchst weder zu zuckern noch irgend was messen.

Erst wenn die Gärung nachläßt, Alkohl messen und evt. nachzuckern oder honigen. Das Vinometer ist nur bei trockenen Weinen einigermaßen genau, die Öchlewaage hat eigentlich nur Sinn bei unvergorenem Ansatz. (Ist hier im Forum mehrfach diskutiert)

Schau dir doch das Kapitel Zucker in der Fruchtweinseite nach. Und schockel den gärenden Wein täglich.

[Dieser Beitrag wurde am 16.12.2004 - 19:32 von fibroin aktualisiert]