Holunderblütenwein und Zitronenäure

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CuxKalle
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von CuxKalle »

Moin liebe Fruchtweingemeinde!

Erst einmal vielen Dank für dieses Forum! Ich finde es mehr als hilfreich und die Community ist echt super!

Jetzt aber zu meinem kleinen Problem...

Ich habe, nachdem ich im Frühjahr einen wundervollen Waldhonigmet nach dem Basisrezept aus dem FWK angesetzt habe (leider ist davon schon nichts mehr übrig, so lecker war's :schlecht: ) jetzt wo die Holunderblüten so schön blühten 20L Holunderblütenwein angesetzt.
Bisher hat auch alles wunderbar funktioniert. Habe mich fast an das FWK-Rezept gehalten, nur dass ich nur 600g Blüten im Ansatz hatte. Ich hatte nach stundenlangem Blütenpulen einfach die Nase voll... (Leider habe ich die Tipps zum einfachen Ernten erst zu spät gelesen ?-| aber selber schuld :D )
Jetzt habe ich das ganze abgeseiht, den Allohol gemessen (11%) nachgezuckert und das ganze nachgesäuert, da ich nur knapp 4 g/l hatte. Der ansatz schmeckte schön nach Holunderblüte, war imho aber etwas Schwach auf der Brust, was ich dem niedrigen Säureanteil zugeschrieben haben. Anscheinend war ich aber wohl etwas zu großzügig bei der säuregabe, da ich jetzt bei knapp 8 g/l liege. Was mich jetzt irritiert ist, dass, da ich sowohl Milch- als auch Zitronensäure benutzt habe, das ganze einen mehr als intensiven Zitronengeschmack angenommen hat, was das Holunderblütenaroma total unterdrückt.

Könnt ihr mir sagen, ob der Zitronengeschmack noch verschwindet, oder muss ich dass ganze wohl oder übel verdünnen? Ich befürchte nämlich, dass das schöne Holunderblütenaroma nach dem Verdünnen untergeht.

Schon mal lieben Dank für eure Hilfe!

Grüße von der Nordsee!

Kalle
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Fruchtweinkeller
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zitronensäure schmeckt meiner Erfahrung nach zwar sauer, ist aber ansonsten eher geschmacksneutral :schlecht: Du hast die normale, kristalline Zitronensäure verwendet?

Hast du bei deinen Messungen die Kohlensäure gut ausgeschüttelt? Das kann den Messwert schon mal verfälschen.
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CuxKalle
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von CuxKalle »

Ich hab die kristalline genommen. CO2 hab ich vorher kräftig rausgeschüttelt. Es sind auch nicht die 8 g/l die mich stören, sondern der heftige Zitronengeschmack. Ist fast so, als würde ich in eine Zitrone beissen. ?-|
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fibroin
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von fibroin »

Ich finde 8 g/l für Met schon heftig. Vielleicht ist darum der Zitronengeschmack dominierend. :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von CuxKalle »

Ist dieses Mal ja kein Met. Den hab ich davor gemacht. Jetzt ist es Holunderblütenwein ohne Honig.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nimm mal eine Probe ab und verdünne (im Glas) soweit dass der Säuregehalt irgendwo zwischen 6 und 7 g/L liegt; dann nochmal kosten und ggf. mit Zuckergabe experimentieren. Wenn es dir dann besser schmeckt: Verdünne den Hauptansatz entsprechend.
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von CuxKalle »

Moin!
Ich werde heute abend deinem Rat folgen und testen. Werde dann nachher von Erfolg oder Misserfolg berichten.

Kalle

[Dieser Beitrag wurde am 10.07.2013 - 09:26 von CuxKalle aktualisiert]
CuxKalle
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Holunderblütenwein und Zitronenäure

Beitrag von CuxKalle »

Moin Freunde des Guten Geschmacks!

Ich habe mal meine kleine Testreihe durchgeführt.

Bei der Säure muss ich beim letzten Messen das CO2 wohl doch nicht gründlich genug rausgeschüttelt haben. Heute hatte ich nämlich nach kräftigem Rühren mit dem Mixstab nur noch 6g/l :)

Dann hab ich mal eine kleine Verkostung gestartet.

Erst einmal muss ich sagen, dass man selbstverständlich noch Säure schmeckt, aber der extreme Zitronengeschmack ist weg.

Angefangen mit der Verkostung bin ich mit 10 ml und 1g Zucker. Deubel war das süß! :schlecht:

Also mehr Wein gleiche Menge Zucker.

Nachdem ich gut 300 ml verkostet habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich für 20 ml 1g Zucker haben möchte. Das heißt aber, dass ich in meinen 20L Ansatz schonmal für den Geschmack 1 Kilo Zucker kippen muss. Und das Ganze gärt ja auch noch. Das heißt noch mehr Zucker!

Ich hab mich ja, wie bereits geschrieben an das Rezept vom FWK gehalten. Dementsprechend sind seit Gärstart schon 3 KG Zucker drin. Dann hab ich, da die Gärung mittlerweile zweimal fast gänzlich aufgehört hat und keinerlei Restzucker mehr zu schmecken war bisher 800g nachgezuckert.

Und ich gehe mal davon aus, dass das noch lange nicht reicht. Um bei der Portweinhefe am Ende auf die ca. 15% Alkohol zu kommen, brauche ich insgesamt ja gut 6 Kilo Zucker.

Ich warte jetzt erst mal ab und gebe Wochenweise weiter Zucker dazu, bis die Gärung (fast) zu Ende ist und verkoste dann nochmal, um den Süßegrad einzustellen.

Ich glaube ich hatte einfach bisher nicht genug Geduld...

Also brav warten und sehen, wie es sich entwickelt.

Ich wünsche euch noch einen schönen und angenehmen Abend und bis zum nächsten Mal!

Kalle
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Genau, nichts überstürzen, Zucker immer nur in Maßen zugeben.
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