Destilliertes Wasser später zuführen?

[Merlin_Gor]

Hallo,

ich hatte vor einiger Zeit einen Kirschwein angesetzt. Alles war soweit in Ordnung bis auf den Säuregehalt. Da ich aber an dem Wochenende kein dest. Wasser mehr zur Verfügung hatte, habe ich mir in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht machen wir später.

Leider ist mittlerweile später ein Paar Wochen her und die Gärung geht dem Ende zu. Nun meine Frage: kann ich das destillierte Wasser ohne Probleme einbringen? Meine Bedenken sind die, das ich befürchte meine kleinen Lieblinge (Hefezellen) umzubringen (Osmose) . Oder vermischt sich das dest. Wasser so schnell, dass hier nichts passieren kann.

Falls doch würde ich es erst mit einem Teil des angesetzten Weines vermengen und dann wieder zuführen.

Merlin

[Pauli]

hi,
meiner begrenzten erfahrung nach sind die hefen zäher als man glaubt. ich hab beim rotwein nach 3 wochen gärung 14g/l säure gemessen und dann beihart auf 10l Ansatz 5l Wasser (Leitung) mit Zucker gegeben. Begann wie der Teufel erneut zu Gären.

grüsse
Pauli

[Merlin_Gor]

Hallo Pauli,

bei Leitungswasser hätte ich auch keine Bedenken. Bei destilliertem Wasser ist das Gefälle jedoch so groß, dass sich auf Dauer die Hefezellen mit Wasser voll saugen würden um für gleiche Werte innerhalb und außerhalb der Zelle zu sorgen. Da sie das nicht schaffen können, werden sie zwangsläufig einen grausamen Tod (platzen) erleiden.

Nun weiß ich nicht wie lange dauert es dauert bis die Hefezellen ihr unrühmliches Ende finden. Sollte dieser Vorgang mehrere Minuten dauern, wäre das sicher kein Problem. Bis dahin hätte sich alles vermischt. Sollte dieser Vorgang aber (mehr oder weniger) von jetzt auf gleich von statten gehen, werde ich zum Maßenmörder.

Merlin

[Birgit]

Da brauchst Du keine Bedenken zu haben, habe ich schon oft gemacht. Reinschütten und dann gründlich schütteln, das wars

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Hefezellen haben eine dicke Zellwand, weshalb sie sogar (kurzzeitiges) Waschen in reinem Wasser gut überstehen. Also rein damit, ich habe keine Bedenken!

[Merlin_Gor]

Hallo,

schaut auf der Oberfläche aus, als hätte eine Supernova stattgefunden. Aber ES lebt.

Danke

Merlin

[Stefan]

Hallo,
Habe da auch noch einmal eine frage zum wasser
nachschütten
Habe am 26.09 Pflaumenwein angesetzt habe nun mal den säuregehalt gemessen und habe da nun 9,5g/l
kann ich das noch verdünnen das ich auf 7,5g/l komme?
Der wein ist schon in der klärung habe ihn schon zwei mal abgezogen.

Gruß Stefan

[Fruchtweinkeller]

Im Prinzip ja. Aber: Wenn Du den Wein verdünnst, senkst Du den Alkoholgehalt unter die Alkoholtoleranzgrenze, und die Hefen (ein paar wenige sind bestimmt noch im Ansatz) könnten wieder anfangen zu gären. Da der Ansatz schon abgezogen ist, kann das sehr schleichend erfolgen und trifft Dich möglicherweise erst, wenn Du den Wein in der Flasche hast. 9,5 g/l ist sehr hoch, aber mit genügend Restzucker noch trinkbar. Wenn Dir der Wein schmeckt, würde ich ihn so lassen. Andernfalls einen Gärstarter vorbereiten und diesen auf einen Alkoholgehalt bringen, der einige wenige Prozente unter denen im Pflaumenwein ist. Dann den Pflaumenwein verdünnen und den Gärstarter zugeben. Dann schauen, ob die Gärung wieder einsetzt dann wie gehabt per Nachzuckermethode den Endpunkt finden.

[Stefan]

Hallo Fruchtweinkeller!
Ich danke dir für den tipp und habe mich entschlossen den Wein so zu lassen habe ihn noch etwas nachgesüßt.
Auf jeden fall habe ich gelernt die säure selber einzustellen und werde in zukunft die fertigen rezepte meiden