Säure von Most zu Wein gestiegen

BigLeblowski
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Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

Hallo zusammen,
meine Trauben hatten ursprünglich einen Säuregehalt von 7 g/l, das hatte mich gefreut, da ich augenscheinlich nichts an der Säure regulieren muss.
Nun hat die Hefe ihre Arbeit getan, ich zuckere nach Bedarf nach und stelle fest, dass der Wein süß ist aber nicht schmeckt. Folglich vermute ich, dass es die Säure ist und messe tatsächlich 11 g/l. Ich dachte die Säure nimmer bei Traubenwein eher ab statt zu?
Mein Plan ist nun bei einer geschätzten Menge von 10l Wein 24g Kohlensaurer Kalk hinzuzugeben.
Ich dachte jedoch ich poste das hier vorher noch, bevor ich was vermassel. Ist der Plan ok? Da ich schon so gesüßt habe wie es geschmacklich nötig schien, wird der Wein ggf. deutlich zu süß, wenn die Säure in dem Umfang reduziert wird?
Danke und Grüße!
Björn
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weiningo
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von weiningo »

Dein Problem ist ja sehr ungewöhnlich! Ich habe da leider auch keinen Plan. Traubenwein habe ich noch nicht zubreitet. Da bin ich aber auch gespannt, was die anderen dazu beigetragen können. Aber das sich die Säure von alleine erhöhen kann, glaube ich bald nicht. War da vielleicht ein Messfehler dran schuld? Also ich würde auf Kalk verzichten wollen, dafür aber mit Wasser verdünnen.???
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420
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von 420 »

Da erst einmal so ein paar Gedanken, die Du Dir sicherlich auch schon gestellt hast.

Kolensäure vor der Messung ausgetrieben? Saftgärung oder Maischegärung? Bei Maischegärung nach dem Abpressen gemessen? Viel Trub im Wein der sich unten abgesetzt hat? Gleiche Blaulauge genommen? Gleiche Messzylinder?

Kann auch sein, dass mach sich am Anfang oder am Ende vertan hat - alles ist ja möglich.

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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

Ich schau morgen in mein Foto-Archiv, ich hatte auf jeden Fall Fotos vom Ergebnis gemacht. Dann kann ich meine Aussage noch mal überprüfen und auch die Fragen beantworten - danke schon mal!
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

420 hat geschrieben: 10 April 2021 21:15 Da erst einmal so ein paar Gedanken, die Du Dir sicherlich auch schon gestellt hast.

Kolensäure vor der Messung ausgetrieben? Saftgärung oder Maischegärung? Bei Maischegärung nach dem Abpressen gemessen? Viel Trub im Wein der sich unten abgesetzt hat? Gleiche Blaulauge genommen? Gleiche Messzylinder?

Kann auch sein, dass mach sich am Anfang oder am Ende vertan hat - alles ist ja möglich.

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... und welche Hefe? Ist die Angärung schnell erfolgt? Lesegut gesund?
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

Oh je, es tut mir leid - ich weiß nicht, wie ich mit das in meinem Kopf zurechtgelegt habe?!
Auch bei der Messung Ende 09.2020 waren es 11 g/l Säure, also zu viel. Demnach hätte ich die Säure dann schon am besten eingestellt meine ich gelesen zu haben. Sorry.
Nun denn, dann geht jetzt am Kalk nichts vorbei denke ich.
(Ob ich doch weniger trinken sollte? :-))
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bitte diese Hinweise beachten:

https://fruchtweinkeller.de/anleitungen ... anagement/

Ohne Doppelsalzfällung geht man halt immer das Risiko ein, zu viel CaCo3 zuzugeben (also Neutralisation ohne Ausfall = Seife)

Vorschlag: Führe doch erstmal den dort beschriebenen Kätetest durch und beobachte, wie viel Säure von ganz allein ausfällt.
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

Hi, das Kapitel hatte ich gestern Abend noch mal studiert :-).
Ich dachte ich nehm einfach nicht mehr als 2,7 g/l und bin auf der sicheren Seite - mehr brauch ich ja nicht.
Aber ich verstehe den Hinweis so, dass auch das ein gewisses Risiko birgt - und da ich die Zeit seit September ja nicht wegwerfen möchte, nehm ich den Hinweis gerne an :-).
Also Kältetest -> nun bin ich bei härterem Alk nicht gut aufgestellt, ich hab noch ne alte Flasche Rum und Pitu, beides mit 40% Umdrehungen, geht das auch?
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

Ach - hätte auch noch 99%igen Propanol im Keller ..
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Doppelkorn liegt auch in dem Bereich ;)
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von BigLeblowski »

So, Kältetest ist erledigt und scheinbar war es sinnvoll ihn zu machen.
In dem Glas schwimmen nun kleine Teilchen, scheinbar der Weinstein.
Dann zieh ich den Wein nun in einen anderen Ballon ab und mache den Test noch mal in ca. 2 Monaten vermute ich.
Danke schon mal!
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Re: Säure von Most zu Wein gestiegen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Kristalle sollten sich eigentlich am Glas absetzten; schwimmen sollten die eher nicht. Wenn da etwas schwimmt, so ist das eher kein Weinstein :hmm: Du kanns die festen Bestandteile eventuell mittels Kaffeefilter abtrennen und dann die Säuremessung nochmals wiederholen. Wenn sich Säure abgesetzt hat, so müsstest du den Unterschied auch messen können, die Verdünnung durch den Alkohol kannst du rausrechnen.
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