Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

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Josef
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef »

Wenn dein Endalkoholgehalt bei 11% liegen soll, und du Restsüße haben möchtest, dann wirst du dir dringend Gedanken über die Stabilisierung machen müssen. Das hat nichts mit der Nachzuckermethode zu tun, das sind zwei paar Schuhe. Damit bringst du den Wein auf den gewünschten Alkoholgehalt, aber damit ist er noch nicht stabil. Es sei denn du bringst ihn auf 15-16%, alles was die Hefe hergibt, das wäre stabil.

Wenn dein Traubenwein von der Hefe abgezogen, geschwefelt und spundvoll gelagert wird, hast du erst mal keine Eile, den kannst du über Wochen und sogar Monate vergessen.
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Fruchtweinkeller
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei dem von der Hefe abgezogenen, geschwefelten Wein scheidet die Nachzuckermethode ohnehin aus.
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Josef1
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef1 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 08 Oktober 2020 22:20 Bei dem von der Hefe abgezogenen, geschwefelten Wein scheidet die Nachzuckermethode ohnehin aus.
Der Wein wurde bis jetzt einmal mit 1g auf 10l geschwefelt und von der Hefe abgezogen. Wollte ihn eigentlich in ein paar Wochen vom Trub abziehen nochmal schwefeln und eine leichte Restsüße einstellen. Muss ich damit rechnen, da die nicht stabil ist?
Gärung war bei 12% Alk beendet.
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef1 »

Josef hat geschrieben: 08 Oktober 2020 06:44 Wenn dein Endalkoholgehalt bei 11% liegen soll, und du Restsüße haben möchtest, dann wirst du dir dringend Gedanken über die Stabilisierung machen müssen. Das hat nichts mit der Nachzuckermethode zu tun, das sind zwei paar Schuhe. Damit bringst du den Wein auf den gewünschten Alkoholgehalt, aber damit ist er noch nicht stabil. Es sei denn du bringst ihn auf 15-16%, alles was die Hefe hergibt, das wäre stabil.

Wenn dein Traubenwein von der Hefe abgezogen, geschwefelt und spundvoll gelagert wird, hast du erst mal keine Eile, den kannst du über Wochen und sogar Monate vergessen.
Ich dachte die Nachzuckermethode hat genau mit der Stabilisierung zutun; dass damit solange vorsichtig nachgezuckelt wird, bis sich dieser nicht mehr umwandelt und eine Restsüße „zulässt“. Bekomm ich den Wein nicht „stabil“, wenn ich ihn sauber von der Hefe anziehe und relativ kühl stelle?
Momentan hat der Apfelwein 11%Vol und schmeckt noch sehr sehr süß. Werde ich weitergären lassen
Viele Grüße
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Fruchtweinkeller
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Vermeide doch in Zukunft Doppelpostings, die fördern nicht die Übersichtlichkeit und die Lesbarkeit. Danke.
Josef1 hat geschrieben: 11 Oktober 2020 20:23 Der Wein wurde bis jetzt einmal mit 1g auf 10l geschwefelt und von der Hefe abgezogen. Wollte ihn eigentlich in ein paar Wochen vom Trub abziehen nochmal schwefeln und eine leichte Restsüße einstellen. Muss ich damit rechnen, da die nicht stabil ist?
Gärung war bei 12% Alk beendet.
Keine Gärung ist bei 12% beendet sofern man nicht "aktiv" nachilft.
Josef1 hat geschrieben: 11 Oktober 2020 20:30 Ich dachte die Nachzuckermethode hat genau mit der Stabilisierung zutun; dass damit solange vorsichtig nachgezuckelt wird, bis sich dieser nicht mehr umwandelt und eine Restsüße „zulässt“. Bekomm ich den Wein nicht „stabil“, wenn ich ihn sauber von der Hefe anziehe und relativ kühl stelle?
Momentan hat der Apfelwein 11%Vol und schmeckt noch sehr sehr süß. Werde ich weitergären lassen
Viele Grüße
Die Homepage sagt dazu:
Kapitel Zucker hat geschrieben: Besonderheiten bei der Verwendung von Hefen mit einer niedrigen Alkoholtoleranz

Wenn Sie keinen hochalkoholischen Wein herstellen möchten, können Sie auf eine Hefe mit niedriger Alkoholtoleranz ausweichen. Laut Angabe hat z.B. die Hefe "Steinberg" eine Alkoholtoleranzgrenze von nur 8-10 Vol.% (siehe auch Tabelle im Kapitel "Die Hefe"). In der Praxis stoppt die Gärung bei besagten 10 % Alkoholgehalt aber nicht abrupt, sie wird lediglich deutlich verlangsamt, und die Hefen verbrauchen den Zucker noch immer. Salopp gesagt wollten diese Hefen bei ihrer Alkoholtoleranzgrenze nicht mehr richtig gären, so wollen aber auch nicht richtig damit aufhören. Gibt man ihnen genug Zeit, so kann man mit diesen Hefen deutlich höhere Alkoholgehalte als angegeben erreichen. Das bedeutet, dass Sie bei diesen Hefen mit einer Nachgärung rechnen müssen, auch wenn der Alkoholgehalt schon deutlich über der angegebenen Toleranzgrenze liegt. Wenn Sie eine solche Hefe verwenden, müssen Sie unbedingt entweder sterilfiltrieren, um die Hefen vollständig zu entfernen, oder sie müssen die Hefen auf eine der oben beschriebenen Methoden inaktivieren.
Du entfernst die Hefe weitgehend bei 12% und schwefelst. Mir ist nicht klar was für eine Alkohltoleranz die von dir verwendete Hefe hatte, das ist hier aber irrelevant: Was soll da noch ordentlich gären? Wenn du Pech hast zieht sich eine minimale Gäraktivität jetzt endlos hin.

Wie man die Gärung sicher beendet entscheidet man am Besten noch bevor man den Wein ansetzt und arbeitet auf das Ziel hin.
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef1 »

Die Gärung beim Traubenwein war beendet; Ochslewaage zeigte 0 grad an.
Leider lese ich bis jetzt nur was ich alles falsch mache. Evtl wollen die Profis unter sich bleiben...
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von willkomm2000 »

Josef1 hat geschrieben: 12 Oktober 2020 08:05 Die Gärung beim Traubenwein war beendet; Ochslewaage zeigte 0 grad an.
Leider lese ich bis jetzt nur was ich alles falsch mache. Evtl wollen die Profis unter sich bleiben...
mmh, tipps hast du eigentlich schon ordentlich bekommen...
wieso überhaupt traubenwein, ich denke wir reden hier vom apfel :?:
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef1 »

Servus Klaus,
evtl hab ich das falsch interpretiert... Ich versuche parallel mich in die einzelnen Themen einzulesen. Klar sollte man sich vorher überlegen, was man vor hat.
In meinen Fall bin ich (wie die Jungfrau zum Kind) zu den Trauben und Apfelsaft gekommen und musste relativ schnell loslegen. Aber ich versuche das „Beste“ draus zu machen.

Es gab in dem Verlauf mal einen kurzen Schwenk zu einem angesetzten Traubenwein. Das passte meiner Meinung nach da grad zum Thema.
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef »

Josef1 hat geschrieben: 12 Oktober 2020 08:05 Evtl wollen die Profis unter sich bleiben...
:D
Profis sind wir hier alle nicht. Und ich garantiere dir, das sich jeder noch an seine Anfänge erinnern kann und das gleiche durchgemacht hat wie du jetzt. :pfeif:
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von willkomm2000 »

Josef1 hat geschrieben: 12 Oktober 2020 12:14 Servus Klaus,
evtl hab ich das falsch interpretiert... Ich versuche parallel mich in die einzelnen Themen einzulesen. Klar sollte man sich vorher überlegen, was man vor hat.
In meinen Fall bin ich (wie die Jungfrau zum Kind) zu den Trauben und Apfelsaft gekommen und musste relativ schnell loslegen. Aber ich versuche das „Beste“ draus zu machen.

Es gab in dem Verlauf mal einen kurzen Schwenk zu einem angesetzten Traubenwein. Das passte meiner Meinung nach da grad zum Thema.
Josef

nachdem bei dir schon einige kinder bzw. früchte in den brunnen gefallen sind, würde ich versuchen, für dieses jahr das beste draus zu machen....
mir ist es im ersten jahr ähnlich gegegangen....einfach mal angefangen ohne viel/keine ahnung... hatte sogar einen abendkurs in einer apfelregion besucht.... da wurde aber im prinzip nur die herstellung des durchgegorenen apfelmostes erklärt... der mir aber eher nicht schmeckt... keine gedanken über stabilisierung o.ä. gemacht.... hab dann das stöffchen einfach immer im keller recht kühl spundvoll gelagert und nach und nach ausgetrunken..... ging auch. und diesem und jenem mal einen liter mitgebracht zum sofort-verzehr..

wie gesagt, wenn das getränk erstmal spundvoll im keller steht kann erstmal nix passieren....

ein problem ist ja auch die von dir verwendete hefe.... auch beim nach-googeln findet man (zumindest ohne kenntnisse der polnischen sprache) keine hinweise zu den wirklichen eigenschaften. wir haben ähnliche produkte hier schon mehrfach unter dem thema "polnische tabakhefe" besprochen. hatte man so eine ähnliche polnische hefe, die optisch wenig an hefe erinnerte und bei mir überhaupt nicht startete....

im zweiten jahr war das schon anders. theoretisch tendenziell fit, hab ich mir vorher überlegt, was ich da eigentlich für unterschiedliche ansätze machen will... geht natürlich auch mal was schief, v.a. wenn man sich nicht alles aufschreibt....man verliert v.a. auch beim umfüllen, wenn man verschiedene ansätze hat schnell mal den überblick über seine behältnisse..... während der lagerung über den winter hatte ich dann genügend zeit mir gedanken über restsüße und stabillisierung zu machen.. hab mich dann für den ankauf der hier oft verwendeten filtermaschine pulcino oil entschieden...... und hat alles geklappt. bislang ist mir keine flasche um die ohren geflogen, sind auch noch kaum welche da... vom zweiten jahrgang...

momentan sieht das bei mir so aus, ohne vorüberlegungen und anständige keller buchführung geht das zumindest bei mir nix.

Bild

auch in diesem jahr hab ich wieder was verbockt.. einmal nicht aufgepasst hab ich den zucker in den falschen behälter gerührt... der sollte eigentlich low-alc werden, um die schon angesprochene zweitgärung mit kohlensäure in der flasche zu machen..... na ja, dann eben nächstes jahr...
oder ich wollte mit meiner jüngsten neuerwerbung - meiner packpresse tp 20 - experimente mit sortenreiner pressung machen.... mein sohn als hilfskraft hat aber die obstkisten verwechsel -und schon hatte ich wieder eine bunte mischung im häcksler.... na ja, dann eben auch nächstes jahr...


ps.. noch ein tipp: ganz wichtig für eine kommunikation in foren ist ein aussagekräftiger betreff... da hattest du schon ganz gut gestartet.. hinter dem titel wird aber niemand vermuten, dass es auf einmal auch um traubenwein gehen könnte...viele forenuser lesen (nicht nur hier) nur den betreff, um zu entscheiden, ob sich weiterlesen für sie lohnt..... oder ob man dazu was nützliches beisteuern kann...ich bin beispielsweise noch in einem caravan-forum seit vielen jahren aktiv... dort gibt es gefühlt allein wg. der hohen mitgliederzahlen gefühlt 100mal mehr traffic im forum.. da bleib natürlich nur ein überfliegen des betreffs.....

du siehst, nicht nur der anfang ist schwer....
gruß aus ostwestfalen
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Bahnwein »

Josef1 hat geschrieben: 12 Oktober 2020 08:05 Die Gärung beim Traubenwein war beendet; Ochslewaage zeigte 0 grad an.
Leider lese ich bis jetzt nur was ich alles falsch mache. Evtl wollen die Profis unter sich bleiben...
Du kannst mit einer Oechslewaage den Zucker nach Einsetzen der Gärung nicht mehr messen. Die Messung ist eine Dichtemessung, und diese wird nicht nur durch den Zucker, sondern auch durch den Alkohol und andere Inhaltsstoffe beeinflusst. Es ist unmöglich mehrere Unbekannte mit nur einer Messung zu bestimmen.
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Re: Apfelcider 1,5kg Zucker auf 10 Liter ??

Beitrag von Josef1 »

ok, das macht Sinn. wie der Zucker gemessen werden kann, hast du leider nicht geschrieben. Auf der HP hab ich im Kapitel Analytik gelesen, dass es mit dem Refraktometer auch nicht geht (macht auch Sinn ;-) ) Das mit der kleinen Destille hab ich gelesen... Wie stellen es die anderen fest? Titration Rebelein?

Danke Klaus für den ausführlichen Einblick. Bei meinen vielen Anfängerfehlern baut das wenigstens etwas auf. Ich versuche nun die Stabilität mit der hohen Alkoholkonzentration zu bekommen. Andere Möglichkeiten sehe ich momentan nicht. ---Spundvoll, kühlen, Süße einstellen und schnell trinken" ist der Leitsatz für dieses Jahr :-) ---
Schönen Abend
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