Knochentrockenen honigwein.

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StSDijle
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Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von StSDijle »

Hallo Weinfreunde.

Ich habe eben meinen Met von der Hefe abgezogen. (Ziemlich nach fwk-Basis-Rezept, etwas mehr Tannin) nachgezuckert bis zum bitteren Ende mit Honig. Nun blubbert er schon 2-3 Wochen nicht, also ist er heute von der Hefe gekommen. Er hat glaube ich nur einen ganz kleinen Ton restsüße, ist aber deutlich bitter. Ich werde ihn erstmal ohne Zucker klären lassen.

Meine Hoffnung ist, das der bitterton aus der Hefe kommt und der klare Honig Wein ein fast knochentrockener aber leckerer Wein wird. Sollte das schief gehen wird er nachgezuckert ;) aber erstmal hoffe ich auf einen richtig trockenen Wein.

Übrigens sollte das Gelingen, werde ich aus einem Teil einen Wermut bereiten. Hat da schon jemand Erfahrung oder muss ich da von 0 anfangen

Grüße Stefan
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fibroin
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von fibroin »

Ganz trockener Wein wird, wenn er lagerfähig ist, nach etwa zwei Jahren bedeutend milder ohne weitere Zutaten. Außer Geduld natürlich. ;)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Vine
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von Vine »

Hey Stefan S am Fluss ;)

Trockener Met nach HWK-Basisrezept ist richtig klasse :)
Die Bitterkeit könnte vielleicht vom Überschuss an Tannin herrühren. Die Zeit würde ihr Übriges tun und die Gerbstoffe schon mürbe kriegen.
Gibt aber wohl auch Honigsorten, die von Grund auf eine gewisse Bitterkeit in sich tragen. Kastanienhonig soll so ein Fall sein. Da gehört die Bitterkeit dann einfach in den Met. Aber lass deinen Met ruhig eine gute Weile erstmal stehen zum Klären. Vielleicht gibt es sich dann schon - oder aber die Bitterkeit passt sogar gut zum Met.

Auf den Gedanken Wermut herzustellen bin ich noch gar nicht gekommen. Hast du ein Rezept? Wir haben immer den Noilly Prat ... nehme ich allerdings nur zum Kochen :)

LG
Vine
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Fruchtweinkeller
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kann aber auch am Honig liegen (was man dem Honig freilich auch vor der Gärung schon anschmecken können könnte) ;)
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StSDijle
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von StSDijle »

Hallo nochmal,

Zur bitternote. Das ist ganz sicher kein Fehler, der Met schmeckt sowie immer beim abziehen von der Hefe. Ich würde normalerweise etwas Zucker beigeben, auch schon vor dem klären, der diese Bitterkeit dann zurücknimmt. Das lasse ich diesmal bleiben weil ich diese Ton eigentlich mit Hefe in Verbindung bringe, somit also hoffe, dass das Ergebnis den Ton nicht hat.

Zum Wermut: ja den nolly habe ich auch und noch einige andere. Die kommen bei mir immer in diverse Cocktails. Ich kann mir einen dry Martini mit einer Honignote wirklich gut vorstellen und deswegen die Frage ob wer ein Rezept hat, wenn nicht muss ich da eben selber ran ;)

Stefan
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Vine
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von Vine »

Ha! Für meine Manhattans nehme ich nur den Antica Formula von Carpano. Mit Dry Martini hab ich es nicht so.
Aber einen Wermut selber herzustellen ... Du könntest deinen fertigen Met nehmen und einfach die gewünschten Kräuter einlegen. Mit Wermutkraut aber höllisch aufpassen! Das ist extrem bitter! In die modernen Vermouths sind ja wohl allerlei Kräuter drin, aber kaum mehr Wermut. Zitronenschalen oder/und Orangenschalen könnte ich mir gut vorstellen. Zitronengras, Melisse, Tonkabohnen, was weiß ich .. sei kreativ und probiere aus, was dir schmeckt. Eventuell noch die Süße nach Geschmack einstellen. Danach müsstest du deinen Wermut aufspritten. Ich würde ihn anschließend mit Eichenfasschips reifen lassen. So könnte das etwas werden ...
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StSDijle
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von StSDijle »

Vine, perfect Manhattan gab es gestern nach dem Essen ;)

zum Wermut, meine Recherchen haben ergeben, dass da Beifuß und kein Wermut rein gehört. Beide Kräuter sind wohl nah verwandt aber Beifuß ist nicht so bitter. Der Name des Getränks rührt wohl daher, dass in früheren Zeiten oft kein Unterschied zwischen beiden Kräutern gemacht wurde. Weiterhin ist in fast allen Rezepten Anis. Und das einfachste Rezept war tatsächlich Beifuß und Anis.

Ich werde wohl 3-4 l Flaschen mit verschieden Kräutermischungen ansetzen. Ganz sicher das einfachste Rezept und sicher eines mit Thymian.

Ich werde berichten.

Noch zum Wein. Ich beobachte gerade eine Turboklärung. Ich kann schon den Boden fast scharf sehen. (Durch den 15l Ballon) und beim 5er sind die 1. 10cm sogar schon perfekt.

Stefan
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Vine
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von Vine »

StSDijle hat geschrieben:Vine, perfect Manhattan gab es gestern nach dem Essen ;)
Ist zwar oT, aber was für Cocktailkirschen verwendest du? Die normalo Cocktail-Kirschen versauen mir das ganze gute Rezept.
StSDijle hat geschrieben:zum Wermut, meine Recherchen haben ergeben, dass da Beifuß und kein Wermut rein gehört. Beide Kräuter sind wohl nah verwandt aber Beifuß ist nicht so bitter. Der Name des Getränks rührt wohl daher, dass in früheren Zeiten oft kein Unterschied zwischen beiden Kräutern gemacht wurde. Weiterhin ist in fast allen Rezepten Anis. Und das einfachste Rezept war tatsächlich Beifuß und Anis.
Fenchel, Zitronenmelisse, Ysop, ... das hat mich jetzt angefixt mit dem Wermut. Da werde ich mich dran versuchen! Was für einen Honig hast du verwendet? Und man müsste eine Weinhefe haben, die möglichst hohe Prozente erreicht, denn das Aufspritten ist teuer ...
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von StSDijle »

Vine,

Es gibt keine ordentlichen Kirschen zu kaufen, musst du selber machen. Bald ist sauerkirschzeit. Rezept: Zuckersirup 1:2 (Wasser : Zucker) kochend über die gut sortierten Kirschen giessen. (Direkt im sterilen Glas, heiße Gläser direkt verschließen und im Kühlschrank lagern.) Stiele dranlassen ist schick aber erhöht die Schimmelgefahr beim offenen Glas -> kleine Gläser! Ich achte immer darauf, dass die Temperatur nach dem zusammengießen über 60 Grad liegt.

Portwein Hefe, Honig war Sommerhonig mit deutlich riechbarem Lindenanteil. Alk habe ich genug, ich werde aber die Kräuter mit Alk auslaugen, das gibt mir mehr Kontrolle beim verschneiden.

Grüße
S
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von Vine »

Geniös! Natürlich: Selber machen! Bin ich gar nicht draufgekommen. Werde ich probieren. Danke fürs Rezept! Weitere Cocktail-Tipps könnten wir ja per PM austauschen. Gibt hier ja keine entsprechende Rubrik.
Ja, man könnte die Kräuter gleich direkt in Hochprozentigem mazerieren, um es später besser dosieren zu können, ohne Gefahr zu laufen den ganzen Wein zu verwürzen. Kann dann zugleich zum Aufspritten mit verwendet werden ;)
Um den Anschluss zum ursprünglichen Thema wieder zu finden: Falls die Bitterkeit in deinem Wein nicht verschwindet, könntest du den ja komplett für den Wermut verwenden. Da passt die Bitternote gleich gut mit rein.

LG
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Re: Knochentrockenen honigwein.

Beitrag von StSDijle »

Vine, ich habe mich wirklich in meinem Anfangspost falsch ausgedrückt. Ich meinte mit bitter den Hefegeschmack, der geht weg. Ganz sicher.

S
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