Grrrrr....
Grrrrr....
Jetzt war großer Filtrationsabend! 3 Weine wurden gefiltert und in Flaschen abgefüllt. Zu fortgeschrittener Stunde nach etlichen Weinverkostungen ist es dann passiert, argh! Bei dem Himbeerwein habe ich vergessen die Süße einzustellen. Jetzt ruht er im Keller, viel zu trocken. Und gerade den Himbeerwein wollte ich etwas süßer einstellen, weil er trocken etwas harsch rüberkam. Wasmachichdennjetzt? Alle Flaschen auf, Zucker einstellen, neu filtrieren und wieder verkorken? Mit einer Spritze durch die Korken Zuckersirup einspritzen? Oder einfach ruhen lassen und in den bitteren Apfel (harsche Himbeere) beißen? Vor jedem Glas mit Zucker oder Honig hantieren?
seufzende Grüße
Vine
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Rotwein ist für alte Knaben
Eine von den besten Gaben.
(Wilhelm Busch)
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Re: Grrrrr....
Himbeere kannst du lagern. Dann entwickelt sich Aroma, was nicht unbedingt Süße braucht. Das braucht aber einige Jahre.
Haste Zeit, dann kannst du dir das Flaschen auf und Flaschen zu sparen...
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Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Grrrrr....
Hallo Vine,
das ist natürlich echt ärgerlich! Kann aber im Eifer des Gefechts trotzdem mal passieren Im Nachhinein die Flaschen nochmal zu öffnen bringt natürlich die Gefahr mit sich, das du den frisch sterilgefilterten Wein wieder mit Hefen in Kontakt bringst. Könnte man allerdings trotzdem wie folgt versuchen:
- alle bereits verkorkten Flaschen mit Isopropanol abwischen
- Korkenzieher auf dem selben Wege keimfrei machen
- Hände desinfizieren
- eine Flasche entkorken und direkt die passende Menge Zucker hineingeben (so um die 10 - 15 g/l nehme ich an...)
- Flasche mit neuen Korken welche vorher in Kaliumdisulfitlösung eingelegt waren wieder verschließen
- hoffen das nicht irgendwo doch noch eine Hefezelle mit durchgerutscht ist
Das habe ich ehrlicherweise so noch nicht ausprobiert. Könnte aber funktionieren, wenn dein Wein vor der Abfüllung schon ordnungsgemäß sterilgefiltert wurde.
Ich selbst würde den Wein aber nicht mehr aufmachen nach dem Verkorken. Nochmal filtrieren schon gleich gar nicht, da wäre mir dann der erneute Luftkontakt zu viel. Das kann sich ebenfalls negativ auf das Aroma auswirken.
Die Lagerung kann übrigens auch nochmal etwas an dem vermeintlich herben Aroma ändern. Dann kann auch der trockene Himbeerwein noch etwas werden. Ich habe letztes Jahr absichtlich einen staubtrockenen Bananenwein abgefüllt, der schmeckte am Anfang recht grausig, nach einem Jahr Lagerzeit ist er schön rund geworden. Wenn man trockene Weine mag, auf jeden Fall ne sinnvolle Alternative.
Die (zugegebenermaßen schwierige) Entscheidung liegt nun bei dir...
das ist natürlich echt ärgerlich! Kann aber im Eifer des Gefechts trotzdem mal passieren Im Nachhinein die Flaschen nochmal zu öffnen bringt natürlich die Gefahr mit sich, das du den frisch sterilgefilterten Wein wieder mit Hefen in Kontakt bringst. Könnte man allerdings trotzdem wie folgt versuchen:
- alle bereits verkorkten Flaschen mit Isopropanol abwischen
- Korkenzieher auf dem selben Wege keimfrei machen
- Hände desinfizieren
- eine Flasche entkorken und direkt die passende Menge Zucker hineingeben (so um die 10 - 15 g/l nehme ich an...)
- Flasche mit neuen Korken welche vorher in Kaliumdisulfitlösung eingelegt waren wieder verschließen
- hoffen das nicht irgendwo doch noch eine Hefezelle mit durchgerutscht ist
Das habe ich ehrlicherweise so noch nicht ausprobiert. Könnte aber funktionieren, wenn dein Wein vor der Abfüllung schon ordnungsgemäß sterilgefiltert wurde.
Ich selbst würde den Wein aber nicht mehr aufmachen nach dem Verkorken. Nochmal filtrieren schon gleich gar nicht, da wäre mir dann der erneute Luftkontakt zu viel. Das kann sich ebenfalls negativ auf das Aroma auswirken.
Die Lagerung kann übrigens auch nochmal etwas an dem vermeintlich herben Aroma ändern. Dann kann auch der trockene Himbeerwein noch etwas werden. Ich habe letztes Jahr absichtlich einen staubtrockenen Bananenwein abgefüllt, der schmeckte am Anfang recht grausig, nach einem Jahr Lagerzeit ist er schön rund geworden. Wenn man trockene Weine mag, auf jeden Fall ne sinnvolle Alternative.
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Re: Grrrrr....
Zucker ist nicht "steril". Kann klappen, muss nicht klappen. Ich würde sie jetzt nicht mehr öffnen.
Beim nächsten Mal denkst du bestimmt ans Nachsüßen
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Re: Grrrrr....
Über wie viele Flaschen sprechen wir denn?
Re: Grrrrr....
Danke für eure Tipps.. Ich bin mir noch unschlüssig ...
Das sind 19 Flaschen.Josef hat geschrieben:Über wie viele Flaschen sprechen wir denn?
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Re: Grrrrr....
Das ist bitter.
Aber was jetzt tun?
Da eine längere Lagerung die Sache nicht verschlimmert, sondern verbessert, würde ich erst mal nichts unternehmen.
Ich würde an deiner Stelle, wenn ich eine Flasche öffne, die Süße einstellen. Ist zwar im Moment etwas lässtig, aber sieh es mal so: Hattest du zuviel Zucker im Wein, wäre alles verloren. So hast du noch alle Möglichkeiten.
Aber was jetzt tun?
Da eine längere Lagerung die Sache nicht verschlimmert, sondern verbessert, würde ich erst mal nichts unternehmen.
Ich würde an deiner Stelle, wenn ich eine Flasche öffne, die Süße einstellen. Ist zwar im Moment etwas lässtig, aber sieh es mal so: Hattest du zuviel Zucker im Wein, wäre alles verloren. So hast du noch alle Möglichkeiten.
Re: Grrrrr....
Ganz meinerDa eine längere Lagerung die Sache nicht verschlimmert, sondern verbessert, würde ich erst mal nichts unternehmen.
Ich habe im Keller einen Honigwein, der viele Jahre viel zu trocken war. Jetzt ist er ohne Zuckerzugabe trinkbar. Allerdings auch 11 Jahre alt...
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Re: Grrrrr....
Ja, solche Schätzchen kann auch nur jemand im Keller finden, der vor lauter gefüllter Flaschen kaum noch aus den Augen gucken kannfibroin hat geschrieben:... Allerdings auch 11 Jahre alt...
Gratuliere zu solch einem Tropfen und dem Mut, ihm so lange Zeit zum Reifen zu lassen. Ich als Anfänger hätte ihn längst "aus Frust über den misslungenen Versuch" mit Todesverachtung seiner Bestimmung zugeführt.
Liebe Grüße,
Sylvia
Re: Grrrrr....
Gut. Der Wein bleibt in der Flasche. Obwohl mich Vinifikators Anleitung schon gereizt hätte .. Den Zucker könnte man auch noch keimfrei kriegen, indem man ihn mit kochendem Wasser löst? Die Keime über die Luft kann man eh nie ausschließen. Aber jetzt soll er ruhen dürfen. Nächstes Jahr zum Sommerfest wird man dann sehen, wie er schmeckt und notfalls öffne ich die Flaschen und zuckere erst nach bevor eingeschenkt wird
Was passiert eigentlich durch die (lange) Lagerung, dass der (zu) trockene Wein besser wird? Der baut doch nicht wieder Zucker auf .. ?
LG
Vine
Warum hast du das "geschätzt" durchgestrichen? Wie könnte man jemand die Wertschätzung absprechen, der 11 Jahre lang seine selbstgemachten Weine lagert?fibroin hat geschrieben:
Ganz meinergeschätztenMeinung!
Ich habe im Keller einen Honigwein, der viele Jahre viel zu trocken war. Jetzt ist er ohne Zuckerzugabe trinkbar. Allerdings auch 11 Jahre alt...
Was passiert eigentlich durch die (lange) Lagerung, dass der (zu) trockene Wein besser wird? Der baut doch nicht wieder Zucker auf .. ?
LG
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Re: Grrrrr....
Beispielsweise können die Gerbstoffe weicher werden, wodurch der "gefühlte" Zuckerbedarf eventuell sinkt.
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Re: Grrrrr....
Ich hatte einmal eine Charge Johannisberwein so trocken, dass er mir nicht schmeckte. Nach einem Jahr war er wieder trinkbar.
Was sich da veränderte, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber den zu trockenen Jobeerwein habe ich nicht mehr gefunden.
Was sich da veränderte, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber den zu trockenen Jobeerwein habe ich nicht mehr gefunden.
Vielleicht das? Diese Weine sind aber Spitze!Fruchtweinkeller hat geschrieben:Beispielsweise können die Gerbstoffe weicher werden
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.