Hefe für Met

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KUCKFATHA
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Hefe für Met

Beitrag von KUCKFATHA »

Hallo Leute, ich bin auf der Suche nach einer Heferasse für meinen Met. Der Met soll aber nicht so hochprozentig werden weil er soll auf einem Mittelalterfest im Sommer getrunken werden . Ich dachte max 12% ist gut. Ich habe eine Bordeaux Hefe gefunden auf der 10-12% draufsteht als Toleranz. Kommt mir aber komisch vor. Steinberg würde ja 10 % bringen. Ich habe auch überlegt ob es gehen würde einfach irgendeine zu verwenden und bei 12% einfach steril zu filtern.
Was meint ihr so? Könnt ihr etwas empfehlen?
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wickie
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Re: Hefe für Met

Beitrag von wickie »

Jedem Wein seine eigene Hefe sage ich immer. :lol:

Zu erst kann ich mal von der Steinberg abraten, nicht das sie Schlecht ist, aber es ist eigentlich eine Weisweinhefe und nicht unbedingt fur so etwas wie Met geeeignet. Sie eignet sich fur leichte geschmacksarme Weine sehr gut. Vor allem für einen leichten Sommerlichen Apfelwein gut zu empfehlen.
Am besten benutzt man Portweinhefe, aber die hat das Problem, dass sie bis 17% kommen kann. Hier wurde ich die Hefe bei 10% verhungern lassen.
Gut geeignet ist auch die Bordeaux Hefe, sie ist fur kräftige und schwere Weine absolut traumhaft. Auch für Süße und Deserweine gut zu empfehlen.

Ich persönlich verwende fur meinen reinen Waldhonigmet immer die Weinhefe Aromatic von BIOFERM. Empfehlen kann ich aber auch die Weinhefe Rouge, auch von BIOFERM, die nehme ich immer fur meine Fruchtmets. Beide gibt es beim üblichen grosen Onlineriesen. :D
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JasonOgg
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Re: Hefe für Met

Beitrag von JasonOgg »

Meine Erfahrung lehrt mich, dass es keine Hefe gibt, die sicher bei 12-13% abbricht. In der Regel verlangsamen sie dann nur ihre Gärung und man findet nicht immer ein sauberes Ende mit der Nachzuckermethode. Wenn Du ihn nur bis 12% haben möchtest, dann empfehle ich auf jeden Fall eine Sterilfilterung bzw. Stabilisierung. Auf Mittelalterfesten im Sommer geht es sicher auch von der Temperatur hoch her, dass erleichtert Nachgärungen in der Flasche. Als Möglichkeiten bleiben dir dann Aushungern und staubtrocken abfüllen oder stabilisieren. Aushungern ist wahrscheinlich eh nicht schlecht, dann kann man besser klären und filtern, bevor man vor dem Sterilfiltern die Süße einstellt.

Die Hefen kannst Du grob in zwei Gruppen aufteilen, wobei die Übergänge manchmal fließend sind. (Brennerei-Hefen lasse ich mal außen vor):
  • Rotweinhefen (oder auch Südweinhefen)
    Die mögen eher Temperaturen ab 20°C, hören erst über 15% auf zu gären wenn der Zucker reicht, bilden meist viel Glycerin für die Schlieren im Glas. Normalerweise findet hier ein sauber erkennbares Ende der Gärung statt.
  • Weißweinhefen
    Sie gären normalerweise problemlos im Bereich von 15-20°C, sind mit einer niedrigeren Alkoholtoleranzgrenze versehen, die sie gegen Ende der Gärung aber oft relativ schleppend erreichen und sich eher PI*Daumen danach richten. Es wird weniger Glyzerin erzeugt.
Unter Bordeaux erwarte ich eher eine Rotweinhefe, daher halte ich "Abbruch bei 10-12%" für ein Gerücht. Und zu Steinberg steht auf der Homepage:
Homepage - Kapitel 'Die Hefe' hat geschrieben:Die Hefe „Steinberg“ soll beispielsweise eine Alkoholtoleranz von 10% besitzen. In meinen Händen produziert sie regelmäßig 13%, der Rekord lag bei knapp 15% Alkohol.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
KUCKFATHA
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Re: Hefe für Met

Beitrag von KUCKFATHA »

Okay danke. Dann wäre Steinberg doch gar nicht schlecht.auf den Alkoholgehalt bezogen. Aber wenn es steril gefiltert ist kann es dann noch nachgären?
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Chesten
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Re: Hefe für Met

Beitrag von Chesten »

Wenn du nicht sauber arbeitest, ja .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
KUCKFATHA
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Re: Hefe für Met

Beitrag von KUCKFATHA »

Es gibt ja steril und sehr steril Filter . Wenn ich den sehr steril verwende was kann da noch nachgären?
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420
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Re: Hefe für Met

Beitrag von 420 »

KUCKFATHA hat geschrieben: 21 Januar 2020 20:55 Es gibt ja steril und sehr steril Filter . Wenn ich den sehr steril verwende was kann da noch nachgären?
Das Umfeld:
Anlage nicht sauber sterilisiert, nicht sterile Flaschen, Korken, Hände, Schläuche usw.. Weiterer Aspekt könnte sein, wenn man nach der Filterung die Trinkstärke mit Zucker einstellt. Zusätzliche Gefahr besteht, wenn der Wein zu lange nach der Filterung an der frischen Luft steht (in der Luft schweben auch Hefepilze).

VG
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Fruchtweinkeller
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Re: Hefe für Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was man zu beachten hat steht ja auch auf der HP am Beispiel des Simplex erklärt ;)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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KUCKFATHA
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Re: Hefe für Met

Beitrag von KUCKFATHA »

Danke euch. Also aushungern lassen heißt doch : wenn bei ca 12% die Gärintensität nachlässt Schwefel dazu damit die Hefe ausfällt. Dann abfilteriern und steril filtern. Oder was meint ihr mit aushungern?
Bahnwein
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Re: Hefe für Met

Beitrag von Bahnwein »

Aushungern heißt, das bei Erreichen des gewünschten Alkoholgehaltes kein Restzucker mehr im Ansatz sein soll. Dann gibt es keine Gärung mehr.
Schwefelung während der Gärung erhöht das Risiko eines Böcksers, also erst nach dem Gärende. Außerdem setzen sich die Trübstoffe, wenn noch CO2 produziert wird, schlecht ab. Und die Schwefelung stoppt die Gärung nicht, sie hemmt nur.
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