Turbohefe

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Silvia
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Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Hallo zusammen und viele Grüße aus Schweden :)

Hier gibt es Turbohefe zu kaufen. Diese soll in 2-3 Tagen ca 6 kg Zucker bis 14% Alkohol vergären oder in 4-6 Tagen bis 17% (auf 25 Liter). Ich bin etwas unsicher, weiß nicht ob das wirklich so gut ist wie es klingt. Ich mache mir da so meine Gedanken ums Aroma und den Geschmack des Weines, ob sich das in dieser kurzen Zeit auch richtig entwickeln kann. Um Weinfehler zu vermeiden denke ich ist es auf jeden Fall eine gute Sache aber letzten Endes will man nicht nur irgendwas alkoholisches haben.

Wir haben hier eine Birke angezapft und gewinnen Birkenwasser, da es zu viel wird hatte ich die Idee damit Ingwerwein anzusetzen.

Ich habe auch noch richtige Reinzuchthefe in Pulverform hier, allerdings ist die schon etwas älter (vielleicht 3 oder 4 Jahre), weiß also nicht ob die noch funktioniert.

Was dankt ihr darüber?

edit: fast vergessen, die Inhaltsstoffe des Packs: Hefe, Hefenährsalz, Mineralien, Vitamina, Enzyme und Spurenelemente. Das Ganze wiegt ca 140 Gramm mit Verpackung
Zuletzt geändert von Silvia am 30 März 2019 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Fruchtweinkeller
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Re: Turbohefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Guten Morgen,

Turbohefe gehört nicht in einen Wein, siehe viewtopic.php?f=85&t=8857

du kannst mit der Reinzuchthefe einen Gärstarter ansetzten um deren Lebensfähigkeit zu testen. Du kannst notfalls auch mit der Turbohefe einen Gärstarter ansetzen und diesen ausgären lassen. Dann setzt sich die Hefe ab: Überstand verwerfen, das Hefesediment zum animpfen nutzen. Vielleicht ist das keine Hefe die das optimale Aroma bringt, aber immerhin hast du so die anderen "Zutaten" abgetrennt.
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Silvia
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Re: Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Ich habs mir fast schon gedacht. Dann versuche ich besser einen Gärstarter mit meiner alten Hefe anzusetzen und mich in Geduld zu üben.

Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort
Bahnwein
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Re: Turbohefe

Beitrag von Bahnwein »

Du brauchst ja nicht viel Geduld. Nach spätestens einem Tag sollte der Gärstarter deutliche Aktivität zeigen. Wenn die Hefe nicht mehr funktioniert kannst du das Birkenwasser auch einfrieren. So gewinnst du Zeit, um neue Hefe zu kaufen.
Silvia
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Re: Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Das passt genau noch von der Zeit her, bis ich genug frisches Birkenwasser zusammen habe. Habe schon einiges eingefroren, so kann ich das aufheben
Igzorn
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Re: Turbohefe

Beitrag von Igzorn »

Bin mir nicht sicher, ob Birkenzucker tatsächlich vergärbar ist. Ich dachte das sei Xylit und die Hefe kann damit nichts anfangen.

Mal gegoogelt:

Birkensaft enthält 17 Aminosäuren,[4] Mineralien, Enzyme, Proteine, Betulin,[5][6][7] Antioxidantien,[8] und Vitamine (B und C).[8] Von Natur aus hat Birkensaft zwischen 0,5 % und 2,0 % Zucker (davon ca. 45 % Fructose, 45 % Glucose, und 10 % Saccharose).[9] Xylit, auch Birkenzucker genannt, ist in Birkensaft nicht enthalten – kann aber aus Birkenrinde und aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Maiskolben bei Temperaturen von 200 °C und unter Einsatz von Schwefelsäure gewonnen werden.


Ok, es sind also zwei Prozent Zucker und ganz viel anderes Zeug. Du solltest Dir überlegen das Zeug zu konzentrieren. Sonst wird da niemals Wein draus. Oder eben mit viel Kristallzucker einen Ansatz machen.
Machen wir ja bei einigen Rezepten so
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
Silvia
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Re: Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Igzorn hat geschrieben: 30 März 2019 12:05 Bin mir nicht sicher, ob Birkenzucker tatsächlich vergärbar ist. Ich dachte das sei Xylit und die Hefe kann damit nichts anfangen.

Mal gegoogelt:

Birkensaft enthält 17 Aminosäuren,[4] Mineralien, Enzyme, Proteine, Betulin,[5][6][7] Antioxidantien,[8] und Vitamine (B und C).[8] Von Natur aus hat Birkensaft zwischen 0,5 % und 2,0 % Zucker (davon ca. 45 % Fructose, 45 % Glucose, und 10 % Saccharose).[9] Xylit, auch Birkenzucker genannt, ist in Birkensaft nicht enthalten – kann aber aus Birkenrinde und aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Maiskolben bei Temperaturen von 200 °C und unter Einsatz von Schwefelsäure gewonnen werden.


Ok, es sind also zwei Prozent Zucker und ganz viel anderes Zeug. Du solltest Dir überlegen das Zeug zu konzentrieren. Sonst wird da niemals Wein draus. Oder eben mit viel Kristallzucker einen Ansatz machen.
Machen wir ja bei einigen Rezepten so
Ich will doch nicht das pure Birkenwasser vergären :o Du hast nicht richtig gelesen, ich will es verwenden um Ingwerwein anzusetzen. Da man den normalerweise mit destilliertem Wasser ansetzt, dachte ich, es ist eine gute Idee. So bekomme ich auch noch einen gesunden Wein :D Kochen und konzentrieren will ich da auf keinen Fall irgendwas
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JasonOgg
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Re: Turbohefe

Beitrag von JasonOgg »

Was man so alles findet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Birkenchampagner

Berichte auf jeden Fall das Ergebnis.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Silvia
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Re: Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Ja das habe ich auch gesehen, das schreit eigentlich nach nem Versuch. Mal sehen wie lange die Birken noch Wasser geben, wenn nochmal genug zusammen kommt wird das mit Sicherheit ein Experiment, bin auch gespannt. Ansonsten isses aufs nächste Jahr vertagt :)
Als Problem sehe ich da allerdings die Zugabe von Wein, weil denke der ist ziemlich sehr geschwefelt. Das ist vielleicht der erneuten Vergährung nicht so sehr zuträglich :hmm:
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JasonOgg
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Re: Turbohefe

Beitrag von JasonOgg »

Naja, ich meinte auch nicht nachmachen, sondern höchstens als Anregung. So zum Beispiel

1. Einkochen zur Steigerung der Konzentration. Das steigert und/oder verändert das Aroma. Ich kenne Birkensaft nicht, aber auch Anfang des 19Jhdts. hat man sich wohl etwas dabei gedacht.
2. Kombination mit Zitrone. Auch hier kommt ja nicht nur Geschmack, sondern auch Säure hinzu
3. Im Link zu "F. Wilhelm: Die Chemie in technischer Beziehung" kommen Rosinen "... oder etwas Hefe", aber kein Franzwein dazu. (*)

Und ja, ich bin mir bewußt, dass Zitrone anders als Ingwer schmeckt ;)
Und ich habe auch gelesen, dass Du einen Ingwerwein (mit Birkenwasser), aber keinen Birkenwasserwein herstellen willst .

Trotzdem noch weitere Anregungen aus dem Forum, falls du sie noch nicht gefunden hast.

viewtopic.php?f=61&t=1244
viewtopic.php?f=61&t=6889 (unterhaltsam)

(*) das ließt sich so, als wären die Rosinen damals als Gärstarter verwendet worden. Geschwefelt hat die wahrscheinlich um 1830 noch niemand.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Re: Turbohefe

Beitrag von Silvia »

Dankeschön, glücklicherweise habe ich genug eigene Birken und Saft kommt aus einem kleinen Loch mehr als ich trinken kann. Geschmack hat Birkenwasser nicht, selbst das bisschen süße braucht jede menge Phantasie um es zu erschmecken.
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