Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

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Imker Dirk
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Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Imker Dirk »

Hallo!

am Samstag hatte ich meinen Gärballon bereits mit Saft, Tee und Honigwasser vorbereitet, um Met anzusetzen, als ich merkte dass ich gar keine Weinhefe mehr auf Vorrat hatte (und der Fachhandel längst geschlossen war). Da ich es bedenklich fand, den zuckerreichen Ansatz 2 Tage stehen zu lassen, um erst dann die Weinhefe dazuzugeben, habe ich spontan Dr. Oetker Trocken-Backhefe dazugegeben. Der Ansatz blubbert wie verrückt.

Nun habe ich nachgelesen, dass Backhefe prinzipiell auch funktioniert, allerdings einen geringeren Alkoholgehalt erzeugt, vermutlich weniger Aroma bringt und evtl. Probleme mit Nachgärung schafft.

Von daher die Nachfrage: Ist es sinnvoll nun nachträglich und zusätzlich Weinhefe zuzusetzen? Hat diese überhaupt Chancen sich noch durchzusetzen bzw. bringt sie überhaupt den gewünschten Effekt? (Gewünschter Effekt bezieht sich v.a. auf Aroma, ggfs. Nachgärproblem. Alkoholgehalt kann ruhig auch niedriger als die bisher üblichen 14-15% sein). Habt Ihr damit Erfahrung und könnt mir eine Einschätzung geben?

Freue mich auf Eure Einschätzungen
Imker Dirk
Jesus
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Re: Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Jesus »

Würde dir empfehlen noch eine Reinzuchthefe hinterherzuschicken.
Am besten eine mit Killerfaktor, um die Backhefe zu beseitigen.

Im Zweifel gewinnt die Reinzuchthefe bei höheren Alkoholwerten dann entgültig die Oberhand.
Imker Dirk
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Re: Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Imker Dirk »

Danke für Deine Einschätzung. Nur sage mir: Was ist eine Reinzuchthefe mit "Killerfaktor, um die Backhefe zubeseitigen"???
Jesus
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Re: Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Jesus »

Es gibt bestimmte Reinzuchthefen die mit einem sogenannten "Killerfaktor" ausgerüstet sind. Sie sind also in der Lage andere Hefen die diesen nicht besitzen zu schädigen. Das dient dazu, wilde Hefen welche sich am Obst befinden zu unterdrücken und somit unerwünschte Spontangärungen mit unberechenbarem Ausgang zu vermeiden. Ich denke Backhefen werden wohl auch eher keinen Killerfaktor besitzten und können damit auch von der Reinzuchthefe gekillt werden.

Eine dieser Hefen ist zum Beispiel Bioferm Rouge, welche man als Trockenhefe online zu kaufen bekommt. Inwiefern die Hefen die du im Laden bekommst ein entsprechendes Rüstzeug mitbringen, müsstest du mal selbst recherchieren. Ich denke aber im Zweifelsfall tut es jede brauchbare Reinzuchthefe. Der Killerfaktore wäre hier eher als Bonus zu betrachten.

Edit. Stöbere ruhig ein Bisschen auf den Homepages Frucht- und Honigweinkeller. Vorallem sieh dir die Rezepte an und was du alles brauchst. Etwas Hefenährsalz solltest du deinem Weinansatz auch gönnen.
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Re: Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Killerfaktor = Homepage, Kapitel "Hefe". Ertappt: Wohl nicht gelesen :mrgreen:

Wenn sich die Backhefe aber schon sehr stark vermehrt hat würde ich es ohne Hefezugabe durchziehen. Selbst wenn sich eine Killerhefe am Schluss durchsetzt dürfte sie gestresst sein weil die Backhefe schon an den vorhandenen Nährstoffen gezehrt hat. Und wer weiß schon ob die nicht selbst einen Killerfaktor hat? Kann ja mit der Backhefe klappen, auch wenn es suboptimal ist. Beim nächsten Mal besser planen!
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Imker Dirk
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Re: Met: Weinhefe zusätzlich und nachträglich?

Beitrag von Imker Dirk »

Richtig. Der Killerfaktor war mir bisher noch nicht untergekommen, inzwischen nachgelesen und wieder was Neues gelernt - Danke. ;)

Nun gibt es in meinem "Fachhandel" nur Vina (mit der ich bisher sehr zufrieden war), kein Bioferm/ Vinoferm. Brouwland und andere Internetanbieter benötigen einge Tage Lieferzeit (prinzipiell oder wegen "Hochbetriebs"). Von daher tendiere ich aktuell dazu, der Einschätzung von Fruchtweinkeller zu folgen und die Gärung mit der Backhefe laufen zu lassen und es einfach auszuprobieren.
Vielen Dank Euch beiden!
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