Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

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Onza
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Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Onza »

Nachdem mein 4. Ansatz gerade munter zu gären beginnt, plane ich schon Ansatz Nr. 5 und 6.

In Punkto Hefe habe ich entweder Glück oder ein gutes Händchen. Jedenfalls hat bisher alles problemlos funktioniert.

1. Ansatz mit Flüssighefe Taragona (Johannisbeerwein)
2. Ansatz mit Flüssighefe Liebfrauenmilch (Federweißer aus Apfelsaft - das Schnellrezept von der HP)
3. Ansatz mit Trockenhefe Burgunder (Ananaswein)
4. Ansatz mit Trockenhefe Burgunder (Met mit Hopfen - Rezept von der HP)

Meine bisherigen Gedanken: Trockenhefen sind praktisch, günstig und, wie ich im Forum lese, auch sicherer in der Anwendung. Daher würde ich gerne bei Trockenhefen bleiben. Aber: Trockenhefen bilden (lt. Datenblatt) immer sehr viel Alkohol. Da war mir die Flüssighefe Liebfrauenmilch mit nur 9 % ganz sympathisch. Schließlich möchte ich doch auch mal einen leichten Wein herstellen.

Welche Trockenhefe würde sich für diesen Zweck eignen?

Oder sollte ich dann doch bedarfsgerecht (also Zeitnah vor der Verwendung) eine Flüssighefe kaufen? Handwerklich komme ich bisher gut damit zurecht - abgesehen davon, dass ich den Wein ja frisch getrunken habe und nicht bis zum Schluss ausgebaut habe. Es hätten also noch Probleme kommen können.
Nathea
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Nathea »

Hallo,

ich habe im vergangenen Jahr, weil ich wie Du nach einer "nicht so hoch drehenden" Hefe gesucht habe, die Uvaferm CM gefunden und benutze sie seitdem mit Begeisterung.

Sie ist mit einer Alkoholtoleranz von 14 Vol. % angegeben und meine Erfahrungen bestätigen, dass sie jenseits der 13 Vol. % beginnt, aufzugeben. Bis dahin allerdings gärt sie superschnell an (selbst ohne Rehydrierung) und stabil durch.

Falls Du magst, kann ich Dir gern mal ein Pröbchen zusenden :)

Viele Grüße,
Sylvia
Onza
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Onza »

Das klingt interessant! Nicht nur die Hefe - auch dein Angebot.

Ich würde gerne abwarten, ob es hier noch andere Anregungen gibt. Dann komme ich evtl. auf die Probe zurück.
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich verstehe das "Problem" nicht. Du kannst mit jeder Hefe einen Wein mit Alkohol herstellen. Stabilisiert werden muss er sowieso.
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Onza »

Ja, kann ich. Aber ich möchte auch mal einen Wein mit wenig Alkohol herstellen.
d3luxee
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von d3luxee »

Hefen mit niedriger Alkoholtoleranz sind nicht sonderlich gut für die Nachzuckermethode geeignet, da sie nicht bei 10% o.ä. aufhören zu gären sondern nur Stark nachlassen und diese dann zu einer Endlosgärung neigen.

Ich zitiere mal von der Homepage:
Besonderheiten bei der Verwendung von Hefen mit einer niedrigen Alkoholtoleranz

Wenn Sie keinen hochalkoholischen Wein herstellen möchten, können Sie auf eine Hefe mit niedriger Alkoholtoleranz ausweichen. Laut Angabe hat z.B. die Hefe "Steinberg" eine Alkoholtoleranzgrenze von nur 8-10 Vol.% (siehe auch Tabelle im Kapitel "Die Hefe"). In der Praxis stoppt die Gärung bei besagten 10 % Alkoholgehalt aber nicht abrupt, sie wird lediglich deutlich verlangsamt, und die Hefen verbrauchen den Zucker noch immer. Salopp gesagt wollten diese Hefen bei ihrer Alkoholtoleranzgrenze nicht mehr richtig gären, so wollen aber auch nicht richtig damit aufhören. Gibt man ihnen genug Zeit, so kann man mit diesen Hefen deutlich höhere Alkoholgehalte als angegeben erreichen. Das bedeutet, dass Sie bei diesen Hefen mit einer Nachgärung rechnen müssen, auch wenn der Alkoholgehalt schon deutlich über der angegebenen Toleranzgrenze liegt. Wenn Sie eine solche Hefe verwenden, müssen Sie unbedingt entweder sterilfiltrieren, um die Hefen vollständig zu entfernen, oder sie müssen die Hefen auf eine der oben beschriebenen Methoden inaktivieren.
Also wenn du einen Wein mit wenig Alkohol möchtest kannst du den Wein nicht mit der Nachzuckermethode stabilisieren sondern musst einen anderen Weg wählen.
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Onza »

Ah! Jetzt habe ich es verstanden!

Das sind die Angaben in den Datenbättern für einen wie mich aber sehr irreführend.

Ärgerlich.
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Fruchtweinkeller
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Re: Trockenhefe für Weine mit "nicht so viel" Alkohol

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ups, sorry, "weniger Alkohol" hatte ich oben eigentlich auch schreiben wollen. Da ist mir ein Wort entglitten :oops:

@d3luxee
Danke für den Beitrag, darauf wollte ich hinaus ;)
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