Reinigung

Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo,

das Thema wurde meines Wissens im Forum noch nicht angesprochen, deshalb mal ein kurzer Tip zur Reinigung von Glasballons etc.
Hab verschiedene Sachen ausprobiert, wie normales Spülmittel, Kaliumdisulfit-Lösung, etc. Mußte jetzt feststellen, daß Natronlauge wirklich genial zum Reinigen ist.
Ich geb etwas Natronlauge in den Ballon, geb dazu noch etwas heißes Wasser und ein paar Glaskügelchen (Glasschrot), die beim Schwenken/Schütteln die Oberfläche abruppeln. Das funktioniert wunderbar! Auch die hartnäckigen Ränder die oftmals vom Gärschaum gebildet werden, kein Problem!
Und zudem dürfte die Natronlauge meines Wissens nach ebenfalls desinfizierend wirken.
Ich werde das auch mal bei der Reinigung von Weinflaschen testen, mal schauen, ob das da auch so gut funktioniert.

Grüße,
Dominik
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »


Je nachdem, wie konzentriert die Natronlauge ist, haut die tatsächlich nicht Verunreinigungen aller Art weg, sondern auch Keime :D
Das mit dem Glasschrot ist auch eine gute Idee. Ich habe mal in einem Buch den Ratschlag gefunden, groben Sand oder Kies zu nehmen, ein anderer nutzt eine Kette. Läuft sicherlich alles auf das gleiche hinaus.
Der Nachteil der Natronlauge ist freilich, dass sie nicht rückstandslos verdampft, man muss die Geräte also gründlich ausspülen. Und das Spülwasser ist zwar sauber, aber auch nicht 100%ig keimfrei. Naja, wie gesagt, ich übertreibe es vielleicht manchmal mit der Sterilität, ein berufsbedingter Schaden :D
Auf der Homepage habe ich nicht zur Natronlauge geraden, weil ich etwas in Sorge war, was die Leut' so mit den NaOH-Plätzchen anstellen könnten. Es ist ja schon etwas gefährlich, damit umzugehen. Freilich ist es auch im Abflussfrei enthalten, aber ich will ja nicht, dass sich jemand damit ernsthaft wehtut...
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Nicht schlecht, eine Reinigung zu verbessern, die Probleme macht. Ich habe mal an einem Glaskontainer einen 5l Gallon gefunden und mitgenommen. Leider war in dem Glas ein schwarzer Dreckfleck, der sich nicht mit Wasser und Seife löste und mit der Bürste nicht erreichbar war. Den abe ich notgedrungen mit einem gebogenen Draht ereicht und weggekratzt. Das müßte dann mit der neuen Methode entfallen?

@Dominik
Dann habe ich mal gelesen, Sand oder Kies würde die Glasschicht im Innern ankratzen und evt. zum Bruch führen. Glasschrott kann doch auch scharfe Kanten haben. Sieht man nach der Behandlung Kratzspuren?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Dominik
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Beitrag von Dominik »

Glasschrot sind kleine Glaskügelchen, die haben keine scharfen Kanten. Aber ich glaub auch mit Sand oder Kies ist das kein Problem. Ich hab zwar keine Ahnung wie die heutigen Gärballons so sind, ich hab nur 2 ziemlich alte Teile. Aber die bestehen aus richtig dickem Glas, kann mir nicht vorstellen, daß die soo empfindlich sind.

In einem Gärballon (der stand bestimmt min. 20 Jahre auf'm Dachboden rum) hatte ich auch solche üblen schwarzen Ränder&Flecken. Mit Spültmittel&Bürste keine Chance, aber mit der Natronlauge kein Problem.

Aber stimmt schon, man muß wirklich sehr vorsichtig mit dem Zeug sein. Hab versehentlich ein paar Natronplätzchen verschüttet, die haben mir dann ziemlich schnell ein paar schöne Löcher in die Tischplatte geätzt. Kann mir vorstellen, daß das auf der Haut etwas unangenehm wird, vom Auge ganz zu Schweigen.
Und man sollte natürlich die alte Chemikerregel befolgen: Die Säure, bzw. Lauge langsam&vorsichtig ins Wasser geben, und nicht umgekehrt!
(v.a. weil die Lösung sehr heiß werden kann)

Grüße,
Dominik
Sven
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Beitrag von Sven »

ich nutze das Pitt Reinigungsmittel. Leider habe ich das Problem, dass trotz mehrmaligen Ausspülen immer ein weißer Schimmer zurück bleibt. Sieht man am besten, wenn man den Ballon gegen das Licht halt. Dann hilft nur festen Wegschrubben mit der Bürste und anschließend noch einmal Spülen. :(
Hoffe aber der ganze Aufwand lohnt sich und es wird dann mal ein guter Wein! :D
Tompson
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Beitrag von Tompson »

DIE Regel habe ich mir gemerkt:
Niemals das Wasser in die Säure, somst geschieht das ungeheure!
(Hatte ich schonmal erwähnt, das ich eine große Chemieleuchte war? Allerdings eher Schwarzlicht, denn deswegen mußte mal der Chemieraum wegen mir evakuiert werden - die Geruchsbelästigung nach einer kleinen Reaktion war dann doch zu hoch und ungesund :mrgreen: )

Ich nutze auch das Pitt-Mittel.
Nach dem Reinigen mit dem Mittel benutze ich allerdings während des ersten Spülens nochmal die Ballonbürste. Das ist nun sicher wieder nicht 100% steril nachher aber ich will lieber die Chemie richtig raushaben...

Worauf ich nochwas anmerken möchte: Durch den Gebrauch der Ballonbürste (die hat ja so einen geflochtenen Drahtstiel) habe ich mir die Hälse der Glasballons nach kurzer Zeit zerkratzt. Eigenartigerweise aber nur der der neu gekauften Ballons - ist eben keine Friedensware mehr. Um diese Kratzer zu vermeiden, habe ich den Stiel der Bürste mit Klebe-/Isolierband umwickelt.
Oak ne jechn!
silent-bob
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Beitrag von silent-bob »

hallo,

ich hab mal ne frage und zwar wäre es nicht einfacher den glassballon sofern er sauber ist, zum sterilisieren mit ethanol aus zu spülen oder muss der glassballon nicht so steril sein? zwar habe ich dann ethanol reste in dem glasballon (ich denke wenn man 1 std wartet is der gröbste teil verdunstet, wobei der geruch bestimmt nach 24 std vorhanden ist!!) aber da bei der gärung ethanol = alkohol entsteht is mein wein vl minimal hochprozentiger oder? also ich habe noch nie wein gemacht und will das jetzt machen und mache mir gerade gedanken wie ich das schön steril bekomme!
freue mich über jeden tipp! vielen dank schon mal im voraus!

lg silent-bob
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo,

die Frage ist, was verstehst Du unter Ethanol. Meinst Du Weingeist, welchen man wenn man ihn verdünnt auch trinken kann? Der ist zu teuer. Technischer Alkohol, welcher vergällt ist, aber rückstandslos verdampfend, ist gut. Spiritus ist auch vergällt aber wenn er verdampft, bleibt das bittere Vergällungsmittel zurück, echt wiederlich.

Wenn ich einen Ballon leer habe und ihn´nicht sofort wieder brauche, spüle ich ihn mit etwas technischem Alkohol aus, lasse ihn austrocknen und verschliese ihn mit Alufolie, bis zum nächsten Einsatz.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

silent-bob
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Beitrag von silent-bob »

Ja, die preise haben mich auch fast vom hocker gehauen, aber was bedeuted vergällt bzw. warum is das dnan nachher bitter? wie kann ich denn einen behälter vernünftig steril machen? kann ich wasser mit schwefelpulver mischen und dann ausspülen? wenn ja wie sidn die mischungsverhältnisse?

lg silent-bob
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Spiritus / oder technischer Alkohol ist Ethanol mit einem Vergällungsmittel. Dieser Stoff bildet mit dem Alkohol ein azetropes Gemisch. Das heißt man kann das Vergällungsmittel auch mit einer Destillation nicht wieder Trennen, da die Siedepunkte der beiden Stoffe sehr nahe beieinander liegt.
Dieses Vergällungsmittel sind in vielen Produkten bitter, damit man den Spiritus / technischen Alkohol nicht trinken kann und somit keine Branntweinsteuer gezahlt werden muß. Man muß also ein Produkt finden was rückstandslos verdampt.

Die anderen Punkte kannst Du auf der HP nachlesen

www.fruchtweinkeller.de/Wine/sauber.html

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Häufig verwendete Vergällungsmittel von Spiritus sind Phthalsäurediethylester (=Diethylphtalat, findet auch als Weichmacher von Kunststoffen Verwendung) oder Methyl-Ethyl-Keton (MEK) oder Pyridin (gilt als nicht wirklich gesund, schmeckt widerlich süßlich und habe mal aufgeschnappt, es soll impotent machen). Einige dieser Stoffe können Oberfächen angreifen (die Ethanol allein nicht angreift). Einige der Stoffe bleiben auf der Oberfläche zurück.

Industriealkohol wird z.B. mit Petrolether vergällt.



[Dieser Beitrag wurde am 21.09.2004 - 21:36 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von silent-bob »

dann stell ich eine von meinen vielen frage schon mal und zwar redet ihr von "gegälltem" alkohol und ihr sagt das dieser häufig bitter schmeckt, damit man ihn eben nicht trinken kann, aber wenn ich damit mein gärbollon ausspüle bleiben ja reste am glass sodass mein wein auch bitter schmeckt oder täusche ich mich jetzt da? weil es geht sich darum das der ballon schon ewig im keller unbenutzt gestanden hat und ich den jetzt irgendwie vernünftig steril bekommen will!

gruß
silent-bob
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