Vermehrerung/Lagerung von Hefe aus Flüssigkultur lohnenswert?

[Jonny]

Nochmals vielen dank allen für ihre schnellen ratschläge . *mikrobiologen im eigenen interesse weghören* das mit dem trocknen und dem glycerin frosten werd ich einfach beides mal probieren, mal sehen was besser klappt . Auch wenn die trockenhefe komerziell mit sicherheit nicht bei raumtemperatur entwässert wird könnt ich mir vorstellen , dass marke eigentrocknung trotzdem noch eine gewisse zeit haltbar ist.

[Fruchtweinkeller]

Ein kleines bisserl know-how gehört zur Herstellung von Trockenhefen. Die Hefezellen werden gereinigt und ihnen wird in Schritten das Wasser entzogen, dazu kommen noch Emulgatoren (z.B. Citronensäureester = Citrem), die das Absterben der Hefen verhindern. Das ist der Knackpunkt: Hefen bilden zwar "Sporen", diese treten bei der Herstellung aber erstens nicht auf, zweitens sind es keine Dauerformen wie bei anderen Mikroorganimen.
Wenn Du die Hefe "einfach so" trocken willst läufst du Gefahr, das die Hefe schlicht und ergreifend vergammelt. Im besten Fall ist sie weitgehend inaktiv. Wobei natürlich theoretisch eine einzige Hefezelle reicht, damit ein Wein gärt. Da fragt man sich allerdings, was außerdem noch so im Ansatz kreucht und fleucht, bis die eine Zelle das Oberwasser bekommt. Im schlimmsten Fall ist die noch feuchte, gammelnde Hefe eine Brutstätte für Fäulnisbakterien und Schimmel.
Dann frier die Hefe lieber ein. Das ist ja der Trick an der Sache: Auch wenn sie nicht "sauber" ist, kann im Frosti wenigstens auch nichts anderes wachsen.