Reinzucht und Aufbewahrung von Hefe..

prostgesundheit
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Reinzucht und Aufbewahrung von Hefe..

Beitrag von prostgesundheit »

Als Einsteiger beim Bierbrauen, habe ich begonnen meine Bierhefe selbst weiter zu vermehren. Da das so gut klappt, verwende ich die gleiche Methode seit kurzem auch für Weinhefen. Bisher ohne Probleme.
Wer sich dafür interessiert, Hubert Hanghofer hat einen interessanten Artikel dazu geschrieben.

netbeer.org//content/view/17/lang,de

Viel Spaß beim lesen

Gruß prostgesundheit
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Art der dort beschriebenen Dauerkultur ist suboptimal. Besser ist das Einfrieren in glycerinhaltiger Lösung (siehe Homepage Kapitel "Hefe"). Die Verwendung von Sterilfiltern für die "Herführung der Anstellhefe" halte ich für Geldverschwendung.
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prostgesundheit
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Beitrag von prostgesundheit »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Die Verwendung von Sterilfiltern für die "Herführung der Anstellhefe" halte ich für Geldverschwendung.
Finde ich auch, muß ja nicht sein, ich koche destilliertes Wasser für 10 min im Erlenmeyerkolben der mit etwas Watte verschlossen ist. Nach Abkühlen im Wasserbad, gebe ich Wasser in des Reagenzgläschen, löse durch Schütteln die Hefe ab und lege damit wie beschrieben einen Gärstarter an.
Vorher jedoch kopiere ich mit einer sterilen Öse wenig der verwendeten Hefe in ein neues vorbereitetet Kyroröhrchen mit Schrägagar. Damit ist schon wieder alles getan für einen weiteren späteren Ansatz.
Sollte ich die Hefe innerhalb von 6 Monaten nicht verwenden, kopiere ich einfach die jeweilige Hefesorte. Bei etwa 12 Hefearten die ich im Kühlschrank lagere, ist das in 45 Minuten zu machen. Das geht ohne den Umweg über einen Gärstarter.
Ich habe mir die Methode mit den Eiswürfeln schon durchgelesen, hätte hier aber 12 Pack Eiswürfel im Froster, die vermutlich auch alle 6 Monate sicherheitshalber angesetzt gehörten um neue vermehrungsfähige Hefezellen zu erhalten. Das finde ich über den Umweg Gärstarter schon aufwendig.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Man sollte bei der ganzen Geschichte nicht vergessen dass es sich bei Reinzuchthefen oft um polyploide Hochleistungsstämme handelt. Es ist nicht gut sie ewig selbst weiter zu vermehren, sie können ihre Eigenschaften verändern. Wenn man seine Hefchen über eine sehr lange Zeit hinweg halten möchte ist es am Besten und am Sichersten, sie direkt in heimischen Tiefkühlschrank zu packen. Die Hefemenge in so einem 2 mL Kryoröhrchen reicht dabei ewig: Einfach bei Bedarf ein klein wenig Material zB per steriler Impföse herauskratzen, auf eine Petrischale ausbringen und heranwachsen lassen.

Irgendwann in ferner Zukunft ist dazu ein Update auf der HP geplant... Es war einmal in einer fernen Zukunft... ?-|


Edit: Es könnte sein dass diese "Veränderungen" bei den Bierbrauern weniger relevant sind weil die Stämme auch weniger Alkohol produzieren müssen. Das ist allerdings nur eine begründete Vermutung.

[Dieser Beitrag wurde am 31.07.2009 - 22:17 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von prostgesundheit »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:
Irgendwann in ferner Zukunft ist dazu ein Update auf der HP geplant... Es war einmal in einer fernen Zukunft... ?-|
Das wäre schön wenn die ferne Zukunft nicht so fern wäre, weil das meiste zur Hefezucht nötige Gerümpel habe ich schon im Keller liegen.
Und einschleimen an...
bisher alle nach FWK gemachten Rezepte und Anleitungen bestens funktioniert haben..
Einscheimen aus...
Aber mir machts einfach Spaß die Reagenzgläschen mit den darin schlummernden Hefen zum Leben zu erwecken. Nach 2 Tagen blubberts meist schon schön und nach 3 Tagen ist der Starter fertig und bereit dem Sinn seines Lebens nachzukommen.
Ach ja, außerdem läßt sich auf dem Schrägagar schon halbwegs gut erkennen wie gut die Hefeschicht beieinander ist und ob sie verunreinigt ist. Nicht so gut wie in der Petrischale, aber besser als im Gefrierwürfel, duck und weg......
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

In nächster Zukunft wird das definitiv nichts werden. Wir haben eine Prioritätsliste die wir abarbeiten, und da ist dieser Punkt nicht allzu weit oben. Was fehlt ist die Zeit und die Ruhe... :!:
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Beitrag von prostgesundheit »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Man sollte bei der ganzen Geschichte nicht vergessen dass es sich bei Reinzuchthefen oft um polyploide Hochleistungsstämme handelt. Es ist nicht gut sie ewig selbst weiter zu vermehren, sie können ihre Eigenschaften verändern. Wenn man seine Hefchen über eine sehr lange Zeit hinweg halten möchte ist es am Besten und am Sichersten, sie direkt in heimischen Tiefkühlschrank zu packen. Die Hefemenge in so einem 2 mL Kryoröhrchen reicht dabei ewig: Einfach bei Bedarf ein klein wenig Material zB per steriler Impföse herauskratzen, auf eine Petrischale ausbringen und heranwachsen lassen.



Um zu verhindern, das sich die Hefen durch zu häufiges Kopieren zu sehr degenerieren, habe ich jeweils vor dem Basteln eines Gärstarteres,
1 Impföse voll original (Hersteller)Reinzuchthefe in diese Röhrchen gefüllt.

www.brouwland.com/shop/product.a … =796&dt=24

Man entnimmt mit der Impföse Hefe, rührt sie in dieses Röhrchen, Deckel drauf, schütteln und mit einer sterilen Spritze danach die Lösung weitgehend aus den Röhrchen absaugen. In den Röhrchen befinden sich jede Menge Keramikkügelchen, auf denen sich die Hefe ablagert. Das Röhrchen kommt dann in den Gefrierschrank. Ein Kügelchen soll lt.Hersteller dann wieder reichen, um die Hefe in Petrischalen mit Nährboden bzw. Nährlösung wieder herzuführen.
Damit bin ich (fast)wieder beim Hefeoriginal.
Was haltet ihr davon?

Gruß prostgesundheit
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Reinzucht und Aufbewahrung von Hefe..

Beitrag von matzl0505 »

Allerdings glaube ich, dass du für 202,36€ sehr viel Hefe kaufen kannst.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

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Reinzucht und Aufbewahrung von Hefe..

Beitrag von fibroin »

An solche Konstuktionen würde ich mich wagen, wenn die Hefe von Gesetz wegen unerhört verteuert oder verknappt wird.

Da kommen wir doch hoffentlich nicht hin. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Prinzip ist dass genau das was wir auch machen... Aber für den Preis würde ich das sein lassen. Kryoröhrchen, Boxen, Impfösen, Glcyerin, das bekommt man alles günstig in der Bucht und man kann sich die Sachen auch selbst sterilisieren. Zur Not gibt es immernoch die Eiswürfel a la FWK, billiger und einfacher geht es nimmer.
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Beitrag von prostgesundheit »

matzl0505 hat geschrieben: Allerdings glaube ich, dass du für 202,36€ sehr viel Hefe kaufen kannst.

gruß
Marius
Da hast du Recht, allerdings bist du nach unten gescrollt und hast den günstigen 64er Vorteilpack für 202,36 € gesehen. Ich hab das 4er Pack für 14,96 :shock:
4 verschiedene Weinhefen züchten reicht.. für 4x25 Ansätze also 100 Ansätze. Dann relativiert sich der Preis.
Wenn ich dann bedenke, das sich die Ansätze auch locker noch 4xin Reagenzgläser kopieren lassen...
Das wären dann 400 Ansätze.
...Eine Hefezucht für´s LEBEN :P
Und wenn dann erst die Chinesen und Russen kommen und ihr euere Trockenhefen verstreut habt....
Dann wisst ihr ja wo ihr mich findet. :-x
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe im Büro auch immer ein paar Suppendosen stehen für wenn Morgen der Krieg ausbricht oder so.

Kein Scherz, die stehen da wirklich... :D
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