Hefe eingefroren

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Tim
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Hefe eingefroren

Beitrag von Tim »

Hallo Zusammen,

habe gestern neuen Met angesetzt (1x Kirsch und 1x Apfel)
Dazu habe ich einen Gärstarter benutzt, der aus vorher eingefrorener Portweinhefe (einfach Fläschchen in Tiefkühltruhe) bestand. Der hat auch hervorragend Gas gebildet (wenn auch erst nach 36h)und roch i.O. trotzdem mache ich mir ein wenig Sorgen, seit ich gelesen habe, dass man die Hefen mit Glycerin einfrieren sollte!?
Sind meine Sorgen unbegründet?
Habe bisher (aus Faulheit) immer einfach die Flüssighefe aus der Apotheke genommen, da die schnell gekühlte Ware liefern .... aber seit ich hier von Trockenhefen lese denke ich darüber nach umzustellen.... erst recht, wenn ich die Hefe jetzt über den Urlaub im Tiefkühler versaut haben sollte...
Timidi mater non flet
hrimthurse
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Hefe eingefroren

Beitrag von hrimthurse »

Tim hat geschrieben: Hallo Zusammen,

habe gestern neuen Met angesetzt (1x Kirsch und 1x Apfel)
Dazu habe ich einen Gärstarter benutzt, der aus vorher eingefrorener Portweinhefe (einfach Fläschchen in Tiefkühltruhe) bestand. Der hat auch hervorragend Gas gebildet (wenn auch erst nach 36h)und roch i.O. trotzdem mache ich mir ein wenig Sorgen, seit ich gelesen habe, dass man die Hefen mit Glycerin einfrieren sollte!?
Sind meine Sorgen unbegründet?
Habe bisher (aus Faulheit) immer einfach die Flüssighefe aus der Apotheke genommen, da die schnell gekühlte Ware liefern .... aber seit ich hier von Trockenhefen lese denke ich darüber nach umzustellen.... erst recht, wenn ich die Hefe jetzt über den Urlaub im Tiefkühler versaut haben sollte...
Wenn die blubbern, sollte die Hefe auch ok sein.
Geplatzte Hefezellen sind tote Hefezellen und vermehren sich auch nicht mehr.
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JasonOgg
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Hefe eingefroren

Beitrag von JasonOgg »

Das ist ein Fall für den Hefeflüsterer :|

Mir fällt nur folgendes dazu ein:

- der Ansatz könnte auch von wilden Hefen blubbern (bei Honig?)

- ein Gärstarter ist nicht nur bei Flüßighefe immer von Vorteil, wenn man auf der sicheren Seite sein will.

Selbst wenn es geklappt hat, dann ist die Hefe ziemlich gestresst und braucht dementsprechend lange zum Start. Ob sie es überhaupt überstanden hat (oder nur Sporen) oder unbeschädigt ist, dass weiß ich nicht.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Man darf sich das nicht so vorstellen dass durch das Einfrieren 100% der Hefezellen absterben; ein paar bleiben übrig, und die Hefezellen sind ja zum Glück recht robust umhüllt. Wenn die Flüssighefe in gutem Zustand war können durchaus genug überlebt haben damit der Gärstarter doch in fahrt kommt. Grundsätzlich: Je mehr Einfrier/Auftauzyklen die Hefezellen ertragen müssen und desto länger die Lagerung, desto höher mehr Zellen sterben ab.

Die "Todesrate" ist von vielen Faktoren abhängig, da will ich jetzt gar kein Fass aufmachen. Nur ein Gegenbeispiel, weil ich kürzlich ein entsprechendes Experiment betreut habe, bei dem es um die Herstellung einer Zellbank ging: Bevor der Kunde das tiefgefrorene Zellmaterial bekommt müssen wir zeigen dass die Hefchen auch lebensfähig sind. Aufgenommen in 20% Glycerin und für einen Tag bei -80°C gelagert war die Überlebensrate 100%.

Bingo!
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(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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Tim
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Hefe eingefroren

Beitrag von Tim »

Danke für die schnellen Antworten! Inzwischen gärt es auch so heftig, das ich ziemlich sicher bin, das es läuft!!
@hrimthurse: die Abkühlung ist ja ganz angenehm, aber Deine Verwandschaft kann ruhig noch eine Weile weit im Osten bleiben ;)
Timidi mater non flet
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