Gärstarter

[Daniel]

Hallo auch,

ich habe mir erlaubt, die Beiträge aus meinem alten Forum (wurde nur zwei Wochen alt, möge es in Frieden ruhen) hier zu posten, damit das Forum nicht so leer aussieht ' '

Viel Spaß beim Diskutieren,

Andreas alias Der Fruchteinkeller


Hallo zusammen !

Tja, dann werde ich wohl mal den Anfang hier machen

Also, wie stellt Ihr Euren Gärstarter her? Ich habe es bis jetzt 2 mal probiert, aber keiner ist mir recht gelungen. Ich habe in einer 0,75l Flasche die Hälfte mit naturtrüben Apfelsaft gefüllt und dann die Reinzuchthefe dazugegeben. Aber auch nach 10 Tagen kam es zu keiner Gärung. Ich habe es dann letztendlich sein gelassen und meine Weine (bis jetzt nur Met) ohne Starter angesetzt. Was auch geling. Trotzdem wäre es mir sicherer es mit ´nem Starter anzusetzen.

Wer kennt sich da aus ?

Grüße,
Daniel

[Dieser Beitrag wurde am 31.03.2004 - 17:28 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Dieser Beitrag wurde am 31.03.2004 - 17:29 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Andrew]

Im Grunde genommen ist der Gärstarter schon die Weinherstellung im kleinen Volumen. Ziel ist es die Hefe zu vermehren damit der Ziel-Wein gleich in die Gärung übergeht - Bei der Herstellung hatte ich bisher keinerlei Probleme: Apfelsaft und Hefe bei gleicher Temperatur (Raumtemperatur) zusammenbringen - Flasche offen lassen und mit Watte gegen "Eindringlinge" absichern. Bei Raumtemperatur sollte nach spätestens zwei Tagen der Flascheninhalt brodeln. Wenn ich das ganze dann noch einige Tage stehen lasse setzt sich die Hefe am Flaschenboden ab, vorsichtig oben den sauren Apfelwein abgießen - dann kommt die reine, noch hungrige Hefe in den Weinansatz und je nach angesetztem Volumen, bei mir 10 ltr, geht es dann auch schon nach zwei Tagen richtig los.

[Dieser Beitrag wurde am 31.03.2004 - 17:24 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Birgit]

Hallo Daniel

der Gärstarter mit Apfelsaft ist immer noch up do date. Allerdings gibt es in letzter Zeit immer wieder Probleme mit Reinzuchthefen, weshalb wir unsere Hefen auf sterilen Platten vermehren, damit wir wissen was in den Wein kommt. Unsere 20Liter Ansätze gären in der Regel nach 20 Std. heftig.

Um dein Problem einzugrenzen solltest Du uns mitteilen wie Du den Gärstarter angesetzt hast. Welche Hefe (Trocken- oder Flüssighefe und welche Heferasse und Haltbarkeitsdatum) hast Du verwendet. Hast Du dieselbe Hefe (gleiche Flasche für den Starter und den Ansatz verwendet) oder zweierlei? Nach wieviel Tagen hat der Met gegärt und welchen Alkoholgehalt hat er erreicht (vielleicht eine wilde Gärung?).
Hast du Zucker und / oder Hefenährsalz zugesetzt.

Wenn der Met schmeckt ist das doch auch schon ein Erfolg!

Gruß Birgit

[Karsten Dallmeyer]

Hallihallo

Also:
50g Zucker, 2-3g Hefenährsalz, ½ Teelöffel Mehl
in ½ Liter naturtrüber Apfelsaft plus ½ Fläschchen Portweinhefe
Gut schütteln und mit Wattebausch ?verschließen?.

Geht ab, wie Schmidts-Katze ...

Ich habe das gleich 2 x angesetzt, so daß ich mehr Hefen hatte ...

CU ... Karsten

[Daniel]

Mit Antworten in dieser kurzen Zeit habe ich gar nicht gerechnet

Mein Met ist mir wie schon gesagt auch ohne Starter gelungen. Die früheste Gärung hat nach nur 2 Tagen eingesetzt. Meinen Starter habe ich nur mit einem halben Liter Apfelsaft und der flüssigen Reinzuchthefe (Portwein) angesetzt. (Ich kaufe meine Hefe immer beim Weinhändler in der Stadt, die Hefe da ist eigentlich immer frisch) Vielleicht hätte ich auch noch etwas Zucker reinmachen oder mit einer kleineren Menge Apfelsaft beginnen sollen. Meinen letzten versuchten Starter habe ich noch in der Flasche (der nun 3 Wochen alt ist). Am Boden hat sich eine Schicht angelagert (könnte das die Hefe sein?) Es war aber keine Gäraktivität zu beobachten.

Mein Met hatte nach der Gärung einen Alkoholgehalt von ca. 10% (hatte noch kein Vinometer). Das heisst er war schon recht stark

Da ich aber jetzt in diesem Sommer die Kirschen, Pflaumen etc. vom Garten vergären will, muss ich mir noch Wissen anreichern Da das ja nun komplizierter ist wie Met.

Danke nochmal´s für Eure schnellen Antworten !

Grüße,Daniel

[Birgit]

Hallo Daniel,

die Portweinhefe ist eine Hochalkoholhefe die wenn sie frisch ist sehr schnell gärt. Sie erreicht eigentlich immer zuverlässig 15% und produziert viel Glycerin. Wenn du den Starter noch hast würde ich noch mal Zucker zugeben und etwas Hefenährsalz wenn du hast, dann gut schütteln und den Ansatz beobachten (ca 40g vielleicht in zwei Portionen etwas Zeitversetzt weil die Hefen jetzt ausgehungert sind und zuviel Zucker Sie dann umbringt).

Hast du mittlerweile ein Vinometer? Wenn ja kannst du ja mal den Starter messen! Aber vor dem Zuckern oder nach einer Gärung weil sonst das Vinometer falsche Werte anzeigt.

Unser Met hat immer so um 15% dann sind die Hefen am Ende und man kann den Restzucker gut einstellen. Eines kann ich dir versprechen Kirschen sind nicht kompliziert und schmecken wirklich gut.

Gruß Birgit

[Veet]

Hallo,

ich gebe zu meinem Gärstartern immer eine Prise Hefenährsalz dazu. Das gärt i.d.R. nach 24 Stunden schon volles Rohr !!

Gruss
Veet

[McLane]

Also, ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich habe den Eindruck, daß der Gärstarter mit manchen Sorten Apfelsaft gut funktioniert, mit anderen aber gar nicht.
Ich habe erst heute einen Gärstarter weggekippt, der einfach nicht gären wollte. Normalerweise habe ich damit keine Probleme, aber diesmal hatte ich eine andere Apfelsaftmarke verwendet als sonst, und - nix tut sich!
Also, vielleicht lohnt es sich, für den Starter mal eine andere Marke zu probieren.

Ciao,
Armin.

[Fruchtweinkeller]

Eigentlich sollen im Apfelsaft keine Konservierungsstoffe enthalten sein. Ich denke mal, es spielt auf jeden Fall eine Rolle, ob der Apfelsaft naturtrüb oder klar ist. Naturtrüber Saft wird besser geeignet sein.
Könnte das Problem durch die Hefe bedingt sein, ist sie vielleicht (fast) tot? Die Qualität der gekauften Hefen haben wir hier im Forum ja schon mehrfach kritisch diskutiert.

[Dieser Beitrag wurde am 21.08.2004 - 13:26 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Tortentiger01]

Zu Starterkulturen:
Die Hefe in der Starterkultur mag es auch noch etwas sauer.Bei 2,5 Liter Behälter ein Beutelchen Zitronensäure wie man es auch beim backen verwendet dazugeben.
Und bitte einen Gärspund nehmen ( Sauerstoffabschluß )Wattebausch ist nicht gut.

[Tortentiger01]

Zum Beitrag von Birgit zum Vinometer
hallo Birgit, mit dem Vinometer kann man nur Alkoholgehalte für Weine messen.
Der Messbereich liegt da zwischen 3 und 18 Volumenprozenten.Das einfache Gerät gibt aber nur ungefähre Werte ab.
Reicht aber zur Bestimmung gut aus.
Die Zunge merkt 0,5 Volumenprozente nicht.
HG Jochen

[Fruchtweinkeller]

Ist richtig, ein Gärspund ist besser geeignet als Watte. Gerade bei Beginn der Gärung, wenn noch kein Alkohol enthalten ist, ist der Ansatz sehr anfällig für den Befall mit Essigsäurebakterien, die Sauerstoff benötigen.

Die bisher von uns getesteten Apfelsäfte hatten einen Säuregehalt zwischen 4,5 bis 5,5 g/l. Das ist etwas weniger als ich bei einem Weinansatz empfehlen würde, aber auch nicht so schlecht Eine extra Säuregabe halte deshalb nicht für zwingend notwendig.