Tonkabohnen?!

[Landsmann]

Hallo!
Ich hatte dieser Tage ein anregendes Gespräch mit einem Koch der die letzten 4 Jahre im 2** Bereich gekocht hat und jetzt selber Küchenchef auf hohem Niveau ist. Irgendwann kamen wir auch auf das Thema Wein und ich erzählte ihm von meinem Geschmackserlebnis von MetNewbis "Honigwein mit Vanille" auf der Fruchtweintagung 2010! Daran interessiert erzählte ich von der Herstellung und den hohen Materialkosten. Dann kam der Vorschlag es mal geschmacklich mit Tonkabohnen zu experimentieren. Er hackt 3 Bohnen in 3 Teile und kocht sie für seine Eisspeisen mit einem Liter Milch auf, lässt sie 24h kühlgestellt ziehen und macht dann Eis davon. Er könnte sich vorstellen das ein Sud zum Nachwürzen oder mitvergähren funktioniert! Hat jemand von Euch Erfahrung? Wenn nein, dann ist dies ja vielleicht eine Anregung. Der Landsmann
de.wikipedia.org/wiki/Tonkabohne

[Fruchtweinkeller]

Die kosten ja wirklich nicht zu viel. Die Idee klingt vielversprechend.

[JasonOgg]

Der Tonkabohne wird eine hypnotische erotisierende Wirkung nachgesagt

Uiiihhh, und dann noch in Verbindung mit Alkohol?

Das wäre doch mal eine Geschäftsidee in der Post-Red-Bull-Viagra Aera
Tonka, Karibik, Erotik, berauschend! Da sind doch alle Zutaten drin.
Und dazu noch völlig unabhängig vom Geschmack.

Spaß beiseite.

Wenn der Koch sie mit Milch aufkocht, dann scheinen die Aromastoffe wohl ähnlich der Vanille eher Fett als wasserlöslich zu sein und die gleichen Probleme und Arbeitsaufwand wie die Vanille mit sich bringen. Als größtes Problem schätze ich aber - wie bei Vanille - die Dosierung ein, die scheint ja recht kräftig zu sein. In der Wikipedia steht etwas von bis zu zehnmal aufkochen ist möglich, wie sich da eine Dauereinwirkung von Alkohol über ein paar Wochen auswirkt ist ziemlich unvorhersehbar. Mal schauen, wie die Jobeer Ernte ausfällt, da könnte etwas zum experimentieren abfallen.

[Landsmann]

Versuch macht Klug! Ich bestelle mir mal ein paar Böhnchen und verkoste sie. Den Vanillemet habe ich schon seid längeren im Focus. Wir hatten ja eine 50/50 Meinung. Die Tonkabohne soll aber einen Eigengeschmack in Richtung Vanille haben. Wir finden es heraus. Der Landsmann

[Fruchtweinkeller]

Berichte davon

[Landsmann]

Hallo! Habe heute eine Lieferung Tonkabohnen erhalten. Für 60 gr, entspricht 52 Bohnen, habe ich 12,40 € bezahlt. Werde dieser Tage jeweils 1 Bohne zerteilen und mit 300ml wasser und 300 ml mit Milch aufkochen, ziehen lassen, eventuell zuckern und Euch berichten. Geruch ist nicht definierbar. Riecht trocken eher wie Tabak. Bin gespannt. Der Landsmann

[Leuchtturmwaerter]

... Geruch ist nicht definierbar. Riecht trocken eher wie Tabak...

Ansonsten schenkst Du die einem Pfeifenraucher, der Tabak hierfür ist ja oftmals mit Vanille aromatisiert...

Grüße vom Leuchtturmwärter, der aber auch
manchmal ziemlich blöde Ideen hat

[Landsmann]

Habe vorgestern 2 Ansätze gemacht. Jeweils 1 Bohne in 5 Teile zerhackt und in 300 ml Milch und Wasser aufgekocht und 1 Tag in den Kühlschrank gestellt. Ich finde es löst sich in beiden Medien gleich gut. Der Geschmack war nicht allzustark. Zerreiben ist wahrscheinlich effektiver. Geschmack in Richttung Vanille, etwas rauchig herb. Schmeckt nach Tonkabohnen ! hatte beide Ansätze mit jeweils 2 Teelöffel Zucker vermischt. Der Landsmann

[wikingflip]

ich weiß etwas älter der thread,
aber mich würde nur zu gern wissen was aus den versuchen geworden ist

[Fruchtweinkeller]

Ich habe den Landsmann leider schon länger nicht mehr im Forum bemerkt

[wikingflip]

schade eigentlich wäre höchst interessant gewesen, bzw ist es immer noch

[Snorri]

Mein Gewürzhändler schreibt in seinem Shop folgendes...

"Die Gewürzkostbarkeit Tonkabohne hat ein interessantes Aroma von Vanille, Cumarin und Bittermandel und wurde früher für Baumkuchen, Christstollen, Desserts und Süßspeisen gering dosiert verwendet. Heute ist sie als Lebensmittel verboten und darf nur zu Dekorzwecken angeboten werden."

Worans genau liegt weiß ich nicht mehr, ist schon länger her das ich mich mit den Tonkabohnen befasst haben. Ich meine mich aber erinnern zu können, das die entweder stark Krebsfördernd oder stark Leberschädigend sind.