Mostspirale im Druckbehälter als Wärmetauscher

[Fruchtwasser]

Falls jemand so etwas nachbauen möchte, berichte ich noch einmal kurz über eine Selbstbauspirale.

Bevor ich meine Spirale geschenkt bekam, habe ich versucht, eine selbst zu biegen. Auf dem ersten Foto ist sie links zu sehen.

Um zu testen, ob es funktioniert, habe ich ein Rohr mit 15mm Außen- und 13mm Innendurchmesser an einem Ende zugequetscht und mit Vogelsand gefüllt (für den Wellensittichkäfig). Würde man ein Rohr so biegen, würde es einknicken. Das andere Ende auch im Schraubstock gequetscht und dann ein Ende an ein 100er Rohr angeschweißt. Und dann um dieses Rohr gebogen. Das ging ganz gut. Wenn eine ganze Länge (6m)gebogen werden soll, ist das sicher nicht leicht zu händeln, da das 100er Rohr immer weiter gedreht werden muß.

Nachdem ich losgelassen habe, hat sich der Gesamtdurchmesser durch die Spannung um ca. 3 cm vergrößert. Das gebogene Rohr hat sich etwas flach gedrückt, so daß noch ein Oval von 16,2 bis 13 mm außen und 14 bis 11 mm innen übrig blieb.

Ich finde, damit kann man leben. Wenn man das verlängern muß, muß man allerdings schon gut schweißen können, da eine Wandstärke von 1mm nicht leicht zu verarbeiten ist.

Ich habe diese Spirale nur noch zu Griffen verarbeitet.

[Fruchtwasser]

Guten Tag zusammen,

die Mostspirale zur Apfelsaftherstellung ist fertig.

imageshack.us/photo/my-images/708/2013f.jpg/

Zur Größenabschätzung habe ich einen Klappmeter dazugestellt.

Heuer habe ich getestet. Dank Professore habe ich bei insgesamt 19 Liter Volumen ca. 1,6 Liter Luft gelassen. Soweit so gut.

Ich wollte den Druckbehälter stehend betreiben. Dabei steigt allerdings die Wärme nach oben. So habe ich oben bereits erhebliche Wärme, während es unten noch kühl ist. Da der Thermostat ca 20 cm von unten ist, schaltet er auch nicht ab. Dazu fehlt entweder eine Umwälzpumpe oder ein Rührwerk.

So habe ich das Gerät schräg hingelegt und betrieben. Vorteil bei stehendem Betrieb ist, daß der Süßmost von oben bis unten Gefälle hat. Im liegenden Betrieb funktioniert es allerdings auch ganz gut. Ich habe bisher mit Wasser betrieben. Nach etwas Übung habe ich auch die Durchflussmenge getroffen, bei der das Wasser ca. 70 Grad am Ausgang hatte.

Es ist schwierig, die passende Durchflussmenge zu finden. Wenn ich direkt abfülle, habe ich noch Schwankungen durch das Verschrauben und Wechseln der Flaschen. Ideal wäre hier den Apfelsaft in einen Behälter laufen zu lassen und von dort mit der Enolmatic abzufüllen. Der ist mir (noch) zu teuer.

An Leistung hat das Gerät ca. 50 Liter in der Stunde von 10 auf 70 Grad.

Es ist nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber es funktioniert. Diesen Herbst werde ich dann sehen, wie der Livetest verläuft.

Eine Stelle war undicht und mußte nachgeschweißt werden. Nach 140 Grad und 6 bar die ich zwischendurch schon mal hatte, weiß ich jetzt, daß alles dicht ist.

[Fruchtwasser]

Hallo zusammen,

nachdem ich im letzten Herbst Apfelsaft heiß abgefüllt habe, Forum-Link … 166-0.html
standen in diesem Winter die ersten Umbaumaßnahmen an.

Die Hitze steigt nach oben. So ist der Druckbehälter oben heiß und unten gerad mal lauwarm.
Deshalb habe ich hinten eine Heizungs-Umwälzpumpe angebracht. Damit wird das Öl im Inneren des Behälters umgewälzt.


Das funktioniert so weit ganz gut.
Bei einer Erhitzung hatte ich 10 bar auf dem Behälter. Ein Lob an meinen Bruder, der mir alles verschweißt hat.

Bei Tests ist mir allerdings aufgefallen, daß das Thermometer am Auslass sehr träge und ungenau reagiert. Deshalb sind mir auch einige Flaschen vom letzten Jahr schlecht geworden.

Eine genaue und schnell ansprechende Temperaturanzeige ist hier erforderlich. Bisher habe ich mir PT100 Wärmefühler mit M8-Gewinde und Anzeigeelemente angesehen. Das ist mir mit 50 EUR allerdings noch zu teuer. Wenn noch jemand andere Ideen hat, nur her damit.

Liebe Grüße

[Latemar]

Hallo Fruchtwasser,

erstmal alle Achtung. Das Teil ist echt klasse.

Was deine Messprobleme angeht, liegt es wahrscheinlich an den großen "massen" sowohl des Thermometers als auch des Auslassrohres.
Zuerst habe ich auch sofort an einen Thermofühler gedacht, da diese weniger Reaktionszeiten haben.
Der Vorteile eines solchen Fühlers wäre auch, dass man abhänggig von der Ausluftemperatur den Zulauf steuern könnte und somit ohne ständiges kontrollieren eine sichere Funktion hätte.

Was mir noch eingefallen ist, wäre ein Infrarot-Thermometer.
Ist sicher von der Bedienung etwas unständlich, da man zum Messen die auslaufende Flüssigkeit "treffen" muss.

Weiter so!!

Gruß

[Fruchtwasser]

Hallo Latemar,

Infrarot habe ich bisher nur mitbekommen, dass es sowas gibt. Ich werde mich mal informieren. Danke schonmal dafür.

Eine Steuerung der Zuflußmenge wird nicht gehen, da ich direkt in Flasche bzw. BiB abfülle. Weil der Saft während des Wechselns von Flaschen länger in der Spirale verbleibt, erhitzt sich dieser stärker.

Die Temperatursteuerung über die Durchflußgeschwindigkeit mittels Kugelventil ist eigentlich in Ordnung.

Liebe Grüße

[Latemar]

Hallo Fruchtwasser,

ich dachte, dass es ja erstmal kein Problem ist, wenn der Saft zu Warm aus der Mostspirale kommt.
Probelm ist, wenn er nicht Warm genug Austritt, dann könnte eine automatische Reduzierung des Zulaufs die Temperatur in den richtigen Bereich anheben.

Gruß

Latemar

[Professore]

...wenn er nicht Warm genug Austritt, dann könnte eine automatische Reduzierung des Zulaufs die Temperatur in den richtigen Bereich anheben...

Genau so machen sie es bei uns im Kelterhaus. Der der abfüllt muss das Thermometer im Auge behalten,
das immer mindestens 82°C anzeigen sollte. Wenn es zu kalt wird, dann wird der Zufluss in die Spirale
mittels Bypass reduziert.

Als Thermometer wird so etwas verwendet, der Fühler steckt in einem Korken, der ein Loch in der
Ausflussleitung verschließt.

Berührungslos geht es mit so einem. Allerdings geht es wohl nicht kontinuierlich (1 mal abdrücken = 1 mal Temperatur ablesen)
und ist auch nur dann genau, wenn man den Emissionsgrad der zu messenden Oberfläche kennt oder
das Pyrometer mit einem zweiten Thermometer eicht. Dann kann man aber auch gleich mit dem zweiten messen.

Gruß

Jochen

[Dieser Beitrag wurde am 18.01.2013 - 22:50 von Professore aktualisiert]

[420]

Im Heizungsbau werden Pufferthermostate verwendet, die die Temperatur ablesen. Reaktionszeit weiß ich leider nicht so genau. Aber unterhalb einer Sekunde wird es wohl sein. Frage doch einen Heizungsbauer. Fühlerstab könnte dann auch Edelstahl werden. Ggf. mit Stromführung und digitaler Leuchtziffern.

Grüße

[Fruchtwasser]

Moin zusammen,

danke für Eure Tipps. Das Pufferthermostat finde ich gut, aber auch teuer. Ca. 50 EUR kostet auch ein Wärmefühler PT100 und Digitalanzeige. Reaktionszeit schnell und genau. Das ist mir (noch) zu teuer. Vielleicht zu Weihnachten.

Interessant für mich ist der Korken mit Einstichthermometer. Dieses www.reichelt.de/Thermometer/WS-1 … 5a416a9ebc habe ich noch rumliegen.

Allerdings regel ich nicht den Zufluß, sondern den Abfluß. Das bedeutet, daß ich Druck auf den Wärmefühler habe. Dann müßte ich einen Silikon- oder Gummistopfen ähnlich wie bei Kabeldurchführungen "dichtquetschen".

Gut fände ich einen PT100. Dieser ändert den Widerstand fast linear von 100 Ohm bei 0 Grad C bis ca. 140 Ohm bei 100 Grad C. Wenn ich diese Widerstandsänderung digital darstellen könnte, wäre das optimal. So eine Digitalanzeige ist rechts günstig. Mit einer Widerstandsbrücke bekomme ich keine richtigen Werte hin. Weiter reichen meine Elektronikkenntnisse leider nicht.

Liebe Grüße

[matzl0505]

Mit einer Widerstandsbrücke bekomme ich keine richtigen Werte hin. Weiter reichen meine Elektronikkenntnisse leider nicht.

PT100 als Spannungsteiler mit anderem 120Ohm Widerstand an den Analog/Digitalwandler eines Atmega8 Mikroprozessors. LCD Display auch dran, 30 Zeilen Programmcode und du hast das, was du willst.

gruß
Marius

[Fruchtwasser]

Hallo Marius,

genau auf sowas bin häufiger bei Recherchen gestoßen. Das hört sich gut und nicht so teuer an.

Leider kann ich keinen Mikropozessor programmieren und keine Platinen ätzen. Meine Fähigkeiten reichen noch für Lochrasterplatinen und Lötarbeiten (kein SMD).

Wenn du mir da behilflich sein könntest, wäre ich Dir ewig dankbar. Deine Auslagen würde ich auch vorab überweisen.

Liebe Grüße

[matzl0505]

Hallo Fruchwasser,
ich denke da könnte man schon was machen. Momentan hab ich noch Prüfungsstress, aber ab März hab ich Semesterferien und für sowas Zeit. Da können wir uns gerne per PM zusammenschreiben. Das ganze kann bei Interesse natürlich auch hier dokumentiert werden.

gruß
Marius