Abziehen - Erfahrungsaustausch

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Tompson
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Abziehen - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Tompson »

Also ich habe bei meinen vorjährigen 5 Weinen die Erfahrungen gemacht, daß die deprimierendste Tätigkeit beim Weinmachen schlechthin das Abziehen ist :schlecht: . Man wartet und wartet (dagegen ist auch gar nix einzuwenden) bis alles geklärt ist und dann abziehen:
Die ersten Fläschchen gehen ja gut :shock: , selbst wenn einem das "Abziehbesteck" mal in Trudelbewegung im Ballon gerät, ist nix aufzuwirbeln. Aber spätestens unterhalb der HÄlfte schaffe ich es regelmäßig den Trub aufzuwirbeln ?-| . Das ist nicht ganz so schlimm, wenn man nur umsticht, da sich dann der mitabgezogene Trub nochmal absetzen kann aber beim Abfüllen ist zum Schluß zu viel Verlust im Spiel, wie ich finde.
Daher fände ich es gut, wenn Ihr mal ein paar praktische Kniffe weitergeben könntet. Bislange habe ich es mit einem normalem lebensmittelechten Schlauch probiert - ganz schlecht in der Handhabung und mir dann ein Abziehset bestellt mit Teleskopplasterohr für im Ballon und so einem Plastehütchen unten dran, was helfen soll, den Trub von ganz unten nicht mit einzurüsseln, sondern den Wein ca 2 cm drüber. Funktioniert aber auch nur mäßig, da man spätestens beim letzten Mal Nachrulieren des Teleskops mehrere Male rein und raus muß und schon alleine dadurch aufwirbelt... :(
Also Hülfe! :-x
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Tja,
für das Problem mit dem Abziehen habe ich auch noch keine endgültige Lösung, am besten klappt es zu zweit, der eine hält den Weinheber an der richtigen Stelle im Ballon fest, der andere bedient den Hahn.
Aber für uns stellt sich dieses Problem nicht mehr. Nachdem wir mehrmals mit der Dauer des Klärens und den Ergebnissen von Schönungen unzufieden und uns der Verlust durch das ständige Umziehen zu groß war haben wir uns einen Simplex - Filter angeschafft. Seitdem wird der Wein, nachdem sich die Hefe nach dem Schwefeln abgesetzt hat, direkt gefiltert. Das bedeutet ein absolut klarer, sehr lange lagerfähiger Wein kommt in die Flaschen ohne die Gefahr, dass sich doch noch Bodensatz bildet.
Das beste ist allerdings ein solcher Wein im Glas, er ist brilliant in Glanz und Farbe :D :D :D und bringt Menschen die selbstgemachten Weinen sehr skeptisch gegenüber stehen dazu, diese Weine relativ vorurteilsfrei zu probieren. Dieser Filter war mit die sinnvollste Investition die wir getätigt haben. Außerdem werden die Ballons schneller wieder frei.

Tschüss Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ja, ich muß das immer alleine machen, hat sich zu einer Tradition entwickelt, das meine Frau Sonntags länger schläft, so habe ich aber immerhin Ruhe dazu :twisted:
Filter ist im Moment nicht, weiß auch gar nicht wie teuer Gerät und Filter sind. Muß man jedesmal einen neuen Filter kaufen, neue Filtereinsätze oder nur auswaschen? Wird aber auf jeden Fall nicht mehr im Budget für dieses Jahr enthalten sein... :(
Ich habe mir gestern was ausgedacht, daß ich einen neuen Kruckenkorken schräg anbohre und einen Plastestecken, der biegsam ist und auch leicht zu reinigen hindurchzustecken, sodaß ich damit diagonal unten im Trub ankomme aber die Position nicht mehr ändern muß. Daran muß dann der Schlauch irgendwie schiebbar befestigt werden - da habe ich noch keine richtige Idee, wie das zu machen wäre. Auf jeden Fall würde man dann weniger Trub aufwirbeln und hätte noch eine Hand frei um den Ballon zuletzt anzukippen.
Mal sehen, zuerst kommt ja jetzt ersteinmal das Ansetzen.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Simplex-Filter plus Handpumpe kostet etwa EUR 100. Die Handpumpe zeigt bei uns regelmäßig Abnutzungserscheinungen, hält aber wenigsens eine Saison. Kann man aber nicht meckern, das Teil ist oft in Betrieb :D . Die Filterschichten sind schon etwas teuer, man braucht immer zwei Stück gleichzeitig, und die 25er Packung kostet je nach Porengröße 32 bis 40 Euro. Leider kann man die hinterher wegschmeißen. Je nach Weinansatz muss man den Wein mehrmals hinereinander durch verschiedene Filter jagen, und je nach Trübung reichen zwei Filter auch nicht allzu weit. Gestern hatten wir einen Johannisbeer-Honigwein, den wir nur duch mit dem Sterilfilter filtern mussten, und für die ganzen 20 l haben wir nur ein Filterpaar gebraucht. Aber beim Quittenwein muss man den Filter, wenn man Pech hat, schon alle vier Liter tauschen :!:
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Äh, ja hört sich für den Anfang nicht sehr ermutigend an...
Werde es aber auf jeden Fall für nächstes Jahr vormerken.
Dieses Jahr habe ich schone eine Korbpresse angeschafft und zwei Rebstöcke :shock: . Da ich für diese ja noch ein Spalier bauen muß und das natürlich auch nach was aussehen soll (wegen der Nachbarn, die sollen ruhig auch mal neidisch sein :D )ist das Kontigent Hobby-Wein wohl ausgeschöpft.
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Wir haben unseren Ersatzfilter das letzte Mal bei Ebay ersteigert und der Andreas hat jetzt das Schnäppchen des Jahrhunderts bei Ebay getätigt, einen Standverkorker für € 2,50 ein wirklich geniales Teil :D :D noch nie haben wir Korken mit sowenig Kraftaufwand in die Flasche bekommen.

Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Auch sowas steht mir noch an, ich habe aber immerhin so einen Zweihebeldingens, was ich nun endlich so eingestellt bekommen habe, daß die Korken auch hineinzubekommen sind. Leider werden selbige bis gut einen cm unter den Rand in den Flaschenhals hineingedrückt aber nur eine Umdrehung an der Stellschraube weniger und man holt sich einen hochroten Kopf, ohne das der Korken hineingedrückt wird... Naja, italienisches Fabrikat... :|
Bei Ebay habe ich gerade die kleine Korbpresse erstanden, kein Wunderwerk der Technik aber immerhin billiger wie im Direktvertrieb und vorerst wirds wohl reichen :D
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

Mit dem Abziehen habe ich nicht so sehr große Probleme, da ich 2 Ballons mit Auslaufhahn habe. Da braucht man ja nur abzapfen, der Schlamm bleibt im Ballon. Ich habe da eher die größeren Probleme mit der Klärung. Da der Wein schön kalt gestellt werden muß, habe ich die Ballons auf den Balkon gestellt (das ist bei uns hier der kälteste Platz). Abgezogen ---> ein 2.Mal abgezogen ----> ein 3.Mal abgezogen. Trotzdem bildet sich immer noch etwas Schlamm in den abgefüllten Flaschen. Mit Kieselsol bekomme ich es auch nicht komplett weg. Hmm, die Sache mit dem Filter hört sich da schon ganz gut an. Nur sind mir da die Filterschichten etwas zu happig. Werde aber mal drüber nachdenken.
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Das mit den Filterschichten ärgert mich auch immer, aber ich denke dann immer daran das ich weniger Verlußt an Wein habe und die Zutaten waren häufig auch nicht billig, das trösted ein wenig.

Brgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Mhh, ich habe kürzlich einem Bekannten abgesagt, der mir so einen Ballom mit Ablaufhahn vermachen wollte...
Wie geht denn das ,das der Trub drin bleibt ? Ist der Hahn nich am tiefsten Punkt angebracht?
Oak ne jechn!
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Nein. Der Auslaufhahn ist ca. 5 cm über dem Boden angebracht. Jedenfalls bei meinen Ballons. Habe sie von www.wein-selbstgemacht.de (Werbung 8-) ) . Das finde ich ist die allerbeste Variante. Darum kaufe ich nur Ballons (Eigentlich sind es Fässer :schlecht: ) . Mit Ablaufhahn ist also schon was feines.
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