Labor-Gerätschaften

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Dominik
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Labor-Gerätschaften

Beitrag von Dominik »

Hallo,

ich hab mal ne Frage:
Bei uns an der Uni stehen im Verfahrenstechnik-Labor ein paar ganz simple aber sicherlich sehr nützliche Gerätschaften rum. Sowas müßte man doch irgendwo recht günstig bekommen, oder?
Mein Problem ist nur, ich bin kein Chemiker, und deshalb kenne ich mich mit den Bezeichnungen dieser Geräte nicht aus.
Im Speziellen meine ich folgende Sachen:
So ein Teil zum Filtrieren: Das ist so ein zweigeteiltes Gefäß, oben kippt man die Flüssigkeit rein, dazwischen kommt das Filterpapier. In dem unteren Teil (wo die klare Flüssigkeit landet), ist noch so eine Öffnung, woran so ein Stück, daß mit einem Wasserhahn verbunden wird, angeschlossen wird. Der Durchfluß des Wasser erzeugt in dem unteren Teil dieses Gefäßes einen Unterdruck, wodurch die zu klärende Flüssigkeit richtig schnell durch den Filter durchgesaugt wird. Damit haben wir kürzlich sogar Hefen aus einer Lösung getrennt. Um liebsten hätt ich's gleich eingepackt und mitgenommen ;) .
Dann so eine Gerätschaft zum Destillieren (so ein selbstgebrannter Met-Schnaps würd mich schon mal reizen :) ). Nur aus welchen Teilen besteht so ein Destillationsapparat? Da gibts Destillierkolben, Destillieraufsätze, Kühler, ... Was braucht alles?

Diese Gerätschaften sind einfach so richtig simpel, und deshalb vermute ich mal, daß man sowas doch irgendwo ganz günstig kaufen kann...

Vielleicht kennt sich damit ja jemand etwas besser aus!?

Grüße,
Dominik
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Nunja, simpel ist nicht gleich billig, leider... Guck mal im Baumarkt nach Schrauben :schlecht:
Und ich denke mal, Deinen speziellen Filtrierkolben bekommst Du nur im Laborbedarf, da wirds sicherlich alles andere als preiswert. :|
Brennvorrichtungen gibts viele, vor allem in Österreichs-Webseiten zu diesem Thema. Einfach mal googeln. Aber in Deutschland muß man jede Destilliervorrichtung über einem Halben Liter (Volumen/Inhalt/Fassungsvermögen/Innenraum :?: keine Anhnung - habe das mal auf so einer Seite gelesen)dem Zoll melden und die werden dann alle naslang kontrollieren, damit ja keiner das Branntweinmonopolgesetz beschädigen tut :schlecht: Der Amtsschimmel läßt grüßen.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das kann ich bestätigen, überall wo Labor draufsteht, ist der Preis extra hoch :(

Klingt, als hättest Du einen Büchner- oder Kegeltrichter gesehen. Als Destille würde ich folgende Teile kombinieren:

Rundkolben (mehrere Hälse sind praktisch)
dazu passender Heizpilz
Claisen-Destillationsbrücke
Thermometer mit Kern
optional zur besseren Auftrennung Hempel-Destillierkolonne mit Raschigringen oder besser Vigreux-Kolonne
Stativmaterial
ferner passende Schliffklammern, Stopfen aus Hohlglas, Schliff-Fett

schau mal hier vorbei:
www.omikron-online.de/cyberchem/
und klick mal auf Laborgeräte -> Normschliffgeräte. Da findest Du ganz brauchbare Bilder der Geräte, damit Du einen Eindruck hast, was Du brauchst und was es kostet.

Ansonsten schau mal bei ebay vorbei und suche nach Destille :)

Wenn Du Laborgeräte gebraucht bekommst, solltest Du aber darauf achten, dass sie nur für Lebensmittel benutzt wurden. Wer was, was für einen giftigen Mock so ein Chemiker vorher duch die Anlage gejagt hat :(
Die Hardcore-Brenner schwören allerdings auf Brennblasen aus Kuper. An der Kupferoberfläche werden wohl einige Geschmacksstoffe umgewandelt, wodurch der Geschmack des Endprodukts positiv beeinflusst wird (hab jetzt nicht im Kopf, was da passiert, müsste ich nachschlagen). Ich habe bei meiner kleinen Glasdestille deshalb in ein Zwischenstück ganz feinen Kuperdraht gestopft. Ob das jetzt was gebracht hat, kann ich nicht sagen, mir schmeckts wie gesagt eh nicht so gut :shock:

Tschau, A.
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Danke für die Antworten!
Werd mich gleich mal umschauen, aber ich befürchte allmählich, daß da für meine Preisklasse wohl nichts zu bekommen sein wird :(

"
Wenn Du Laborgeräte gebraucht bekommst, solltest Du aber darauf achten, dass sie nur für Lebensmittel benutzt wurden. Wer was, was für einen giftigen Mock so ein Chemiker vorher duch die Anlage gejagt hat "

Jo, deshalb will ich auch nicht unbedingt die Sachen aus dem Verfahrenstechnik-Labor verwenden, keine Ahnung, was da schon alles an Zeugs destilliert/filtriert wurde...

Noch kurz was zu den Kupferdestillen:
Hab ich bei eBay schon entdeckt. Allerdings kommen mir die Apparate etwas seltsam vor: Kein Wasseranschluß für die Kühlung, nur so ein kurzes Kupfer-Auslaufrohr,... Kann mir nicht vorstellen, daß sowas funktioniert. Schließlich will ich den Met ja nicht in die Luft verdampfen ;)
z.B:
ebay, kupferdestille

Grüße,
Dominik
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jupp, hab die Teile auch schon gesehen... richtig hübsch :D aber aus rechtlichen Gründen in Deutschland nicht zulässig.

Man kann es zwar nicht genau erkennen, aber ich vermute, dass das Kühlrohr durch den Eimer führt, der mit Kühlwasser gefüllt wird. Könnte also schon klappen ?-|

Ich vermisse bei dem Modell aber ein Thermometer, damit den Destillationsverlauf verfolgen kann. Naja, vielleicht bin ich da pingelig :shock:
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hab mich per Inernet schon mal mit Destillen beschäftigt. Scheint tatsächlich nicht so einfach zu sein. Wichtig oder allerwichtig ist ein Thermometer an der obersten Stelle des Dampfbogens, da werden die Temperaturen gemessen, wann der gute Alkohol endlich verdampft. :D etwa bei 74 bis 80 °C. Vorher und nachher kommt eben Zeugs, was man besser nicht trinken sollte. :schlecht:
macht blind und Kopfschmerzen. :?:

Also achtet auf das wichtige Thermometer.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
m3rlin
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Beitrag von m3rlin »

Ich bin son Destillierer... Hab zwar erst 3mal destilliert, aber möchte behaupten mich in der Materie auszukennen. :D

Methylalkohol macht blind, aber auch nur max. ne Woche. Der entsteht bei der vergährung von Blausäure. Die ist oft in den Kernen/Samen enthalten.
Der Methylalk. hat einen Siedepunkt um die 70°C. Um raus zu finden, ob Methyl in seinem Destillat drin ist, ist die beste Methode den Vorlauf(das was bei einer Dampfthemp. um 50° kondensiert) einfach mal dem Haustier zu trinken geben. Wenn es dann vor Wände läuft, war wahrscheinlich Methyl drin. :D
wenn man seine Haustiere nicht quälen will, nimmt man einfach des Nachbarn seine.
Sollte Methyl drin sein, wartet man einfach ab, bis bei einr Temp. von 50° - 55° nix mehr Kondesiert. Dann kann man mit der Temperatur hoch gehen.

Der gute Alkohol(Ethyl) hat einen Siedepunkt von ca. 73°C. Ich hab die höchste Alk.-Konzentration bei einer Dampftemp von 64°C gemessen.


Ein Destillationsapparat hab ich mir selber gebaut.
Aus einem alten Alu-Schnellkochtopf. 8-)

Das Kupfer eine positive Auswirkung auf den Geschmack hat stimmt. Ich hab mal einen Radiator mit einem Plastik Schlauch verwendet und das ergebniss war Wiederlich. Seit dem nehm ich eine Kupferschlange als Radiator. Schmeckt wirklich besser!

Gruß,

m3rlin
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Also nimms mir nicht übel aber ich glaube du gehst ein ganz groß wenig leichtsinnig um.
Zum Ersten söllte die Blindheit andauern, denke ich. Und wenn das nicht, dann doch irgendwann nach mehreren Malen, ich würde es jedenfalls nicht riskieren. Wenn Du einen heilsamen Eindruck von Blindheit haben möchtest, stelle ich Dir mal meine Oma vor. Die ist 85, sonst noch prima drauf aber derart verzweifelt, weil sie alles das was sie früher gemacht hat, nicht mehr tun kann, da sie aus Alters- und Netzhautablösegründen nur noch 5% Sehkraft hat.
Dann gibt es den Zoll. Das ist so ein aufgeblähter deutscher Beamtenverein, die nicht sehr viel zu tun haben und deswegen aus unerfindlichen Gründen auf Einhalten von Gesetzen achten. Und mit Schnapsherstellen gints da wohl ziemlich strenge.

Möglicherweise sehe ich das ein wenig zu eng aber da ich kein Chemiker bin, lasse ich lieber die Finger von oder ich würde es nur mit einer gekauften Destille probieren und ausführlicher Anleitung.
Und von den Hausviechertestreihen halte ich gar nix. :twisted:
Oak ne jechn!
Merlin_Gor
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Beitrag von Merlin_Gor »

Das mit dem Vorübergehen blind dürfte ein Gerücht sein. Bei dem Abbau von Methylalkohol entsteht als Zwischenprodukt Ameisensäure, die die Augennerven auf Dauer schädigt. Beide Alkoholsorten durchlaufen beim Abbau im Körper denselben chemischen Prozeß. Da Methylalkohol jedoch etwas anders ist, entsteht als Zwischenprodukt die genannte Ameisensäure.

Vielleicht als Tipp: Sollte man versehentlich Methylalkohol zu sich genommen haben, hilft nur folgendes Vorgehen (sofern gerade kein Arzt zur Hand): Erbrechen und dann trinken von möglichst hochprozentigem Alkohol. Da sich die Enzyme dann mit beiden Alkoholsorten herumschlagen müssen, entsteht eine nicht gar so große Menge Ameisensäure im eigenen Körper und hilft somit die Schäden einigermaßen zu verringern.

Gruß

Merlin
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Also schlicht und einfach Schadensbegrenzung :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Nun, durch das leichter für den Körper zu verarbeitende Ethanol, wird die Oxidation des Methanol erst zu Formaldehyd, dann zur Ameisensäure und letzendlich zu CO2 aufgeschoben und eingedämmt. Das gäbe den Ärzten Zeit das Methanol durch eine modifizierte Dialyse aus den Körper zu bringen.

Es stimmt allerdings, 25% Prozent der Menschen die eine Methanolvergiftung überlebt haben, bleiben dauerhaft Blind. Außerdem sorgt das Formaldehyd für bleibende Nervenschäden.
So oder so, Methanol ist für den Menschen ein schweres Gift, das auch fruchtschädigend wirkt, zum Herzstillstand führen kann usw. Damit zu spielen ist schlicht und ergreifend nicht zu akzeptieren :!:

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

volk73
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Beitrag von volk73 »

ich hatte mir ja auch mal vorgenommen die maische - und sonstigen umzugsweinreste zu destilieren, aber nach dem ich mich ein wenig umgesehen und hier die beiträge im forum gelesen habe kann ich nur sagen:

FINGER WEG, von sachen die böse ausgehen können und von denen man keine ahnung hat.

ich für meinen teil, bin da lieber übervorsichtig und schütte die reste lieber weg als mir mein augenlicht zu nehmen.

gruß volker
Inverse Julia function - "orbit" traces Julia set in two dimensions. z(0) = a point on the Julia Set boundary; z(n+1) = +- sqrt(z(n) - c)

"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden." Oliver Hassencamp

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