Labor-Gerätschaften

[Antiquark]

falls jemand sowas doch mal vorhaben sollte und wirklich sicher sein will dass kein methyl drin ist der soll folgendes machen:

man nehme ein weig des destillats und gebe es in ein keramikschüsselchen. jetzt nimmt man sich borsäure-pulver und rührt das da bis zur sättigung rein. dann zündet man den ganzen kram an, brennt es normal, ist kein methyl drin, brennt es jedoch grün ist das ein eindeutiger nachweis für methylalkohol

[Fruchtweinkeller]

Hallo Antiquark,
klingt super interessant! Hast Du noch eine Info darüber, wie sensitiv der Test ist?


[Dieser Beitrag wurde am 30.10.2004 - 09:58 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Antiquark]

nunja, wie intiensiv er ist kann ich nciht sagen, aber um ihn zu machen muss dass zeug erstmal aufprozentuiert sein damit man es anzünden kann.......aber wir haben es in der Schule als "methanol-schnelltest" bezeichnet und auch schon mehrfach (auch bei wein-destillaten) eingesetzt.
hab morgen wieder chemie, da werd ich meine lehrerin mal fragen.....

PS: im normalen Unterricht macht man sowas eigentlich nciht.....ist Chemie LK

[Fruchtweinkeller]

Habe mal schnell folgendes Experiment gemacht: reines Ethanol und Methanol mit Borsäure gemischt und schließlich angezündet. Ergebnis:

Ethanol:

Flamme gelb-bläulich, an den Rändern aber auch grünlich


Methanol:

Flamme grün


Mischung 1 Teil Methanol und 9 Teile Ethanol:

Flamme grün mit gelber Spitze


Mischung 1 Teil Methanol und 19 Teile Etanol:

Flamme grün mit gelber Spitze, diese wird vielleicht ein bisserl größer


Mischung 1 Teil Methanol und 49 Teile Etanol:

gelbe Spitze wird noch größer, spätestens hier wird die Unterscheidung zum reinen Ethanol wirklich schwierig.


[Dieser Beitrag wurde am 01.11.2004 - 14:45 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Birgit]

@Andreas Du hattest mich gestern nach Mathanolgehalt in Bränden gefragt.

Zitat aus dem pdf "Begleitstoffe alkoholischer Getränke(1): Methanol der Uni Düsseldorf (Pathologie )

... Aber auch hier wollte man nicht ohne Ausnahmen auskommen, bei Birnenbrand sollte weiterhin ein Höchstwert von 13.500 mg/l gelten.

Um es noch einmal zu verdeutlichen: 13.500 mg/l ca. 13,5 Prozent. Dass ein ausgiebiger "Obstler Abend" nur zu fürchterlichen Katererscheinungen, aber nicht zu echten Sehstörungen führt, mag daran liegen, dass man das medizinisch-physologische Antidot sozusagen in "therapeutischen" Mengen simultan aufnimmt. Das Antidot ist natürlich Ethanol....

Na dann Prost.

Ich sage nur Apfel/Birnenmost und "Wilde Gärung". Ach verdammt, schon wieder nicht politisch korrekt "Spontane Gärung".

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Sind das nicht nur 1,35 Prozent (w/v)??

[Marius]

Nun ja ... mit methanol sollte man wirklich aufpassen.

Die therapie ist auch nicht gerade angenehm. Wenn ein rausch ungewöhnlich lange andauert (ist bei methanol so) muss man zum arzt und dann kommts:
Man muss 5 tage lang einen Blutalkoholspiegel von 1 promille aufrechterhalten,(reines ethanol trinken ) damit das Methanol nicht abgebaut wird. Die enzyme bauen stattdessen das Ethanol ab und das Methanol wird dann langsam abgeatmet.

Wenn man das schnell gunug anfängt habt man glaube ich kaum folgeschäden. Halt nur durch das bereits abgebaute Methanol ...

Nun ja. aber 5 Tage mit 1 promille ist sicherlich nicht angenehm!

[moo]

Och nunja

Ein zweites Karneval im jahr hört sich garnicht so schlecht an

grüße moo

[Streuobstwiese]

hi

wie schon gesagt wurde ist in jedem hochprozentigem etwas methanol. aber die menge macht´s halt. wer nur so zum spaß sich seinen schnaps brennen will, sollte sich gut erkundigen. es genügt keinesfalls sich mal mit opa in verbindung zu setzen um alte rezepte zu erfragen. wer peinlichst sauber arbeitet, und nur bestes obst ohne verschutzungen verarbeitet, wird sicherlich ein gutes produkt erhalten.

nochmal zur erinnerung: bei unwissenheit kann es sehr gefährlich werden. und es ist verboten.

[fibroin]

Also, wenn ich jetzt das jetzt richtig verstanden habe, ist das mit dem fraktioniertem Destillieren beim Schnapsbrennen nur Schulwissen. Es kommt also nicht erst brav das Methanol und dann das Ethanol. Sondern der Methanol taucht auch in geringen Mengen in den Mittellauf auf.

Gut, dass ich noch nie gebrannt habe.

[Dieser Beitrag wurde am 19.02.2005 - 15:41 von fibroin aktualisiert]

[Birgit]

Hallo,

ja das hast Du richtig verstanden und da man dieses Problem lange Zeit nicht ernst genommen hat, mußten nach einer Prüfung von Bränden in der EU, verschieden Brände vom Markt genommen werden, weil die gesetzlichen Höchstwerte überschritten wurden. Besonders Calvados fiel auf (man hat wohl ganz locker angefaultes Obst vergoren).

Gruß Birgit

[Actros]

Auch wenn dieser Thread schon uralt ist
Dieser Artikel passt hier wie die Faust aufs Auge:
www.n-tv.de/5503684.html