Welche Filterart passt zu mir?

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Flowie91
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Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Flowie91 »

Moin liebes Forum,

ich habe schon einiges recherchiert um heraus zu finden welche Art von Filter für meine Absichten am besten wären, bin aber noch verunsichert.

Ich möchte größere Mengen (40-60L der Durchgang) Honig- und Fruchtweine filtern.
Diese sind dann noch nicht selbstgeklärt sondern lediglich fertig gegärt, haben 1-2 Wochen geruht,
sind vom Ansatz in ein 2. Gärfass abgezogen und die Restsüße wurde eingestellt.

Nun habe ich bisher noch mit keinem elektrischen Filter gearbeitet...
Ich brauche also einen Filter der möglichst verschiedene Filterschichten in einem Durchgang verwendet (also kein parallelfiltern?) der rentabel sein soll (moderater Filterschichtenverbrauch/gute Durchflusssmenge), und für häufiges verwenden geeignet ist (bis zu 120l den Monat)

Ausgeben wollte ich nach Möglichkeit so um die 200-250, wenn ihr mir jetzt aber ein optimal Gerät vorschlagen könnt dass meinen Ansprüchen entspricht überlege ich mir ggf. das mit dem Preis noch einmal.

Ich hoffe ihr könnt mir das gute Tipps und eventuell auch Erfahrungswerte geben.

Freundliche Grüße
Flo
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von 420 »

Hallo,

zuerst einmal würde ich den Wein klären lassen, damit man nicht so viel Filterschichten benötigt. Alles was sich unten absetzt, muss auch nicht herausgefiltert werden.

Serielle Filter haben wir hier im Eigenbau (Bastelecke). Beim Parallelfilter, wie z.B. die Pulcino, wird pro Filtergang jeweils nur eine Schärfe gefiltert. Beim Handfilter können andere zu schreiben, da ich damit keine Erfahrungen habe.

Man könnte auch einen kleinen Gurfilter selber bauen und damit vorfiltern. Danach könntest Du dann mit der Pulcino steril filtern. Wie das geht? Das kannst Du hier sehen. Bei den anderen kleinen Filmen siehst Du z.B. auch die Pulcino im Einsatz.

VG
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Flowie91
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Flowie91 »

Erstmal danke für die Antwort!

Klären lassen ist leider in den Fällen eher nicht drin (wenn mir auch bewusst ist dass es besser ist) da diese Weine für den Verkauf direkt abgefüllt werden sollen und ich die 60 Liter Fässer in keinen genügend kalten Raum bewegen kann.
Oder sollte auch bei über 20 grad eine gewisse selbstklärung in kurzer Zeit (1-2 Wochen) eintreten?

Es geht eben auch darum dass der Wein eine möglichst kurze Verweildauer vom ansetzen bis zum abfüllen haben soll.

Wenn der Pulcino ein Parallelfiltern ist, welche Filter würde dann zB. Hintereinander filtern? Hat die evtl. Nachteile?

Netten Gruß
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Fruchtweinkeller
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mir fällt kein Kauffilter ein mit dem du hintereinander verschiedene Filterschichten kombinieren kannst. Der Nachteil wäre ja auch: Wenn der Filter verstopft merkst du nicht an welcher Filterstärke es liegt, und du musst alle Filterschichten tauschen.
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von 420 »

Klären: Da würde ich einen Kühlschrank oder eine Truhe nehmen und dann den Wein für 2 Wochen auf 2 Grad kühlen. Da klärt sich schon so manches.

Entschuldigung. Pulcino filtert immer nur eine Filterschärfe. Danach muss man wieder eine neue Filterschärfe einlegen und die Filteraktion geht dann wieder von vorne los. 3 Schärfen = Filtervorgänge

2 bzw. sogar 3 verschiedene Filterschärfen kannst Du, so glaube ich, mit dem Eigenbau von Josef oder Fruchtwasser filtern. Filter von Fruchtwasser.

Einfach weiter suchen.
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Flowie91
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Flowie91 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Mir fällt kein Kauffilter ein mit dem du hintereinander verschiedene Filterschichten kombinieren kannst. Der Nachteil wäre ja auch: Wenn der Filter verstopft merkst du nicht an welcher Filterstärke es liegt, und du musst alle Filterschichten tauschen.
Stimmt, logischer Konsequenz, das heißt die Frage der Filterart ist geklärt, Schichtenfilter mit parallel Filterung.

Für die genannte Menge, gehen wir mal von 50 Litern aus, sollte es da schon ein 20x20 cm Filter sein?
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Flowie91 »

420 hat geschrieben:Klären: Da würde ich einen Kühlschrank oder eine Truhe nehmen und dann den Wein für 2 Wochen auf 2 Grad kühlen.
Wie gesagt, es werden wohl 60 Liter Fässer Werden, diese dann in einen Kühlschrank zu bekommen wird schwer werden.

Und davon abgesehen, muss es auch immer im Wirtschaftlichen Rahmen bleiben, da ich einen gezielten Verkauf mit Gewinn anpeile, entsprechende Kühlgeräte haben hohe Anschaffungskosten und dauerhaften Stromverbrauch...

Hieße also ich muss nach dem absetzten der Hefe von Fass zu Fass Filtern, je nachdem wie viele Filtergänge es sein müssen. Könnte ich auch direkt aus dem Ansatzfass mit grob herausfiltern (nach dem absetzten) oder ist die Gefahr von verstopften Filterschichten wegen dem hefeschlamm bzw anderen Ablagerungen zu hoch und ich sollte erst einmal normal abziehen?
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von 420 »

20x20 kan für 60 Liter zu groß sein. Bei größeren Mengen, jenseitz von 120 Liter pro Filtergang sinnvoll.

Grund: Man muss mindestens 2 Filterschichten (egal, ob Pulcino oder Claro usw. ) einlegen. Bei der Grobfilterung reicht oft schon eine Filterschicht (20x20). Hängt natürlich von der Klärung des Weines ab. Dies könntest Du dann bei der Pulcino mit 2 Filterschichten erreichen (die sind ja 10.20).

Selber habe ich beide Filter, aber den 20x20 nocht nicht ausprobiert. Wenn ich mal wieder Zeit habe werde ich die guten 140 Liter oder mehr dann mit dem "großen Fitler" filtern. Anschaffungskosten des größeren Filters sind höher. Und wenn Filter, denke bitte an Edelstahlausführung.

Bezüglich Anschaffungskosten einer Truhe - gebraucht ist so etwas sehr günstig zu kaufen. Truhe dann mit einem Termostat aufrüsten, dass man z.B. auf 4 Grad einstellen kann. Kosten wären dann zu der gebrauchten Truhe ein Termostat, Stromkosten, Weinfilter und Fässer, die Du ja so oder so haben musst.

Dann könnte man in der Truhe den Schlauch unten am Ablaufhahn des Fasses mit der Pulcino verbinden und direkt durch den Schichtenfilter in ein 2. Fass filtern. Bei 60 Liter benötigt man ca. 2-6 Filterschichten grob - hängt natürlich von der Vorklärung ab. Danach dann fein filtern, nachsüßen, und dann steril filtern. Tragen braucht man dann auf keinen Fall mehr die vollen Fässer.

Im Bierforum habe ich so eine Truhe schon mit Termostat gesehen. Funktioniert bei Bier, warum dann auch nicht für Wein.

Grüße
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Fruchtwasser »

Ein nicht geklärter Wein setzt schnell die Filterschichten zu. Eine Selbstklärung wäre also schon wichtig.
Die Kosten für Filterschichten sind übrigens höher als die Stromkosten eines Kühlschranks/Kühltruhe für 2 Wochen.

Damit Du während der Filterung nicht noch Filterschichen wechseln mußt, weil diese zusitzen oder lange wartest, weil nur noch wenig durch die Filter geht,
empfehle ich schon einen Schichtenfilter mit 20 x 20 Filterschichten.

Ein 22er Rundfilter hat für nicht gut geklärte Weine zu wenig Leistung und sitzt schnell zu.
Ein Schichtenfilter mit 20 x 10 hat wahrscheinlich zu wenig Leistung und die Preisdifferenz zum 20 x 20 ist dann nicht mehr groß.
Da gibt es dann noch Filterkartuschen. Insbesondere mit dem Abfüllgerät Enolmatic. Dazu kann ich aber nichts sagen.

Also meine Empfehlung eindeutig 20x20 Schichtenfilter. Mit Pumpe bei Pumpen Peters (Pumpen/Schichtenfilter/Wein) für 400 Eur.

Liebe Grüße
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fibroin
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von fibroin »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Mir fällt kein Kauffilter ein mit dem du hintereinander verschiedene Filterschichten kombinieren kannst.
Doch den gibt es schon, aber der kostet einiges mehr.
viewtopic.php?f=47&t=8023&hilit=xl+superfilter

Aber auch hier gilt:
Wenn der Filter verstopft, merkst du nicht an welcher Filterstärke es liegt und du musst alle Filterschichten tauschen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Flowie91
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von Flowie91 »

Schonmal danke für die vielen Tipps! =)

Ich denke mir gerade die ganze zeit: Wie läuft das denn im großen Stil ab, also wenn wir jetzt nicht von 60 LIter Fässern reden sondern, sagen wir mal von 250L Edealstahltanks und das mal 5..

Wenn so ein (Honig)Wein produziert wird, dann wird der doch sicherlich nicht noch gekühlt und selbstgeklärt, oder etwa doch?

Ich hatte E-Mail kontakt mit jemandem der so etwas wie ich vorhabe bereits macht und der sagte nur dass sein sein Frucht/Honigwein maximal 2-3 Monate im Gärfass bleibt und dann gefiltert wird, er wollte mir aber nicht sagen ob bzw. wie oft er abzieht und welchen Filter er verwendet. Aber eine Kühltruhe bzw einen kühlen Raum zum selbstklären hat er nicht...

Es muss das ja eine sinnvolle Lösung geben..
Wein zu ende gären lassen > filtern > abfüllen...

Evtl werde ich mich dann zum 20x20 Model hinbewegen um die nicht vorhandene selbstklärung zu umgehen, da dieser Filter besser damit umgehen kann? (richtige Überlegung?)

Viele Grüße
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fibroin
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Re: Welche Filterart passt zu mir?

Beitrag von fibroin »

Deine Fragen bewegen einen Hobbyweinhersteller kaum. Da nimmt man sich die Zeit zum Gären und Klären. Das tut dem späteren Geschmack auch gut.
Willst du zügig Wein herstellen, kommst du um eine Kühlkammer kaum hin. Wein auf gewünschten Alkohol und Restzucker gären lassen, kühl stellen, statt abziehen, grobfiltern. Nach einer weiteren Standzeit sterilfiltern und abfüllen.
Das wird gehen, könnte aber einiges an Filterschichten kosten.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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