Holunderwein

Obstpressen, Fruchtmühlen, Ensafter usw.
Bienchen
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Holunderwein

Beitrag von Bienchen »

Hallo Leute, bin ganz neu in diesem Forum. Das heißt, habe zwar schon viele eurer Fragen und Antworten gelesen, aber selbst noch nichts beigetragen. Wir haben heute `nen Holunder angesetzt. Also dieses abbeeren war ja echt mühselig. Ist es nicht möglich die ganzen Dolden auszupressen und dann den Saft zu erhitzten um alles Sambunigrin (oder wie das heißt) abbzutöten? Kann mir nicht vorstellen, daß man mit `ner Spindelpresse Saft aus den Stielen preßt. Wär nett, wenn jemand dazu was weiß.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo,

aber Du löst sicher bitter schmeckende Gerbstoffe beim erhitzen aus.

Gruß Birgit
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Bienchen
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Beitrag von Bienchen »

Danke Birgit! Ok. Haben es ja auch so geschafft. Vielleicht ist es aber mal ein Versuch wert. 5l können wir ja mal testen. Ich gebe dann mein Ergebnis bekannt.
Birgit
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Holunderwein

Beitrag von Birgit »

Hallo,

ja schildere uns deinen Eindruck. Ich fürchte nur eine wirkliche Beurteilung kann man erst nach 6 Monaten in der Flasche machen :mrgreen: , das ist auch immer bei der Rezeptentwicklung so ein Problem. Nur jede Erfahrung ist halt wichtig 8-)

Gruß Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Moment mal.
Bienchen will erst kalt auspressen und sodann den gewonnen Saft erhitzen. So gesehen dürften die Stiele vielleicht wirklich nicht in Mitleidenschaft gezogen werden...
Allerdings wird die Saftausbeute erheblich geringer ausfallen als wenn ich die Beeren mit ein wenig Wasser quasi "auskoche".
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volk73
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Beitrag von volk73 »

und wie siehts aus mit einfrosten der ganzen dolden mit anschließendem abpressen, um dann den saft zu erhitzen?

sollte doch bei so wasserhaltigen früchten eine erhöte saftausbeute zur folge haben, oder irre ich mich da?

volker
Inverse Julia function - "orbit" traces Julia set in two dimensions. z(0) = a point on the Julia Set boundary; z(n+1) = +- sqrt(z(n) - c)

"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden." Oliver Hassencamp

Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ja, das soll die Zellwände ja auch zerstören, sodaß man leichter Beerenmatsch hat.
Aber da brauchst Du schon ne ziemlich große Kühltruhe und dann auch noch Platz drin :schlecht: Überleg mal wieviel man sammelt, um dann glücklich 5 Ltr. Holunderursuppe zu bekommen ?-|

Abgesehen davon, mal sehen was Birgit hierzu noch zu sagen hat ...
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Holunderwein ist was besonderes. Das äußert sich schon darin, dass die Herstellung sehr viel Mühe macht. Für mich gibts nur zweierlei: entweder ich mache mir die Mühe mit dem Beerenzupfen, oder ich laß es. Meine rotweinähnlichen Produkete erfreuen mich und meine Gäste immer wieder. :D

Was aber nicht heißt, dass man es anders versuchen könnte. Ich vermute nur mal so, dass die Qualität leidet. :(
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Uno Momento!
Qualität? Kann man doch aufs Etikett glatt schreiben: Kalt gepreßt :D

Aber mal ehrlich, was soll da anders werden? Hm, doch. Die Schalen der Beeren werden ja nicht mit ausgekocht. Da mag schon was verloren gehen :|

Ansonsten werde ich es auch weiterhin mit dem Abbeeren halten. Weitaus mehr schreckt mich beim Holunderweinbereiten die mögliche und fast nicht mehr zu ändernde Sauerei bei einer winzigen Unachtsamkeit ab ?-|
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

@bienchen

Okay, okay ich geb zu das ich die Frage unkonzentriert gelesen habe (das kommt davon wenn dabei ein Film mit zwei Lieblingsschauspielern läuft).
Aber ich finde wir sollten das Thema noch ein klein wenig aufbröseln 8-)

Ich bevorzuge bei Holunderbeeren die Saftgärung, da Holunderbeeren sehr viele Kerne enthalten und wir mit dem Sambunigrin schon mit einem Giftstoff kämpfen, möchte ich über die Kerne keine weitere Blausäure oder durch die Vergärung von holzigen Komponenten Methanol in den Wein bringen.

Bei der Saftgärung besteht das Problem das die meisten Farb- und Geschmacksstoffe in der Beerenhaut sind. Deshalb erhitze ich die kompletten Beeren, lasse sie abkühlen und setze Antigel zu und warte dann mehrere Stunden mit dem Abpressen. Wenn ich die Dolden dann nicht abbeere werden über das Antigel sicher auch viele Stoffe aus der Rinde und den unreifen Beeren gelöst und ich sortiere die schimmeligen Beeren auch nicht aus :mrgreen:

Wenn ich die Dolden nun komplett einfriere werden durch die Bildung der Eiskristalle auch die Zellen des noch nicht ausgehärteten Holzes durchbohrt und alles zusammen bildet beim Auftauen einen schönen Matsch :mrgreen: , das halte ich auch für weniger gut :?:

Also unter diesen Aspekten halte ich das Abbeeren doch für das Beste :schlecht: , und ich möchte ein Qualitätsprodukt 8-)

Also was haltet ihr von meinen Überlegungen, vielleicht weiß einer ja doch ein weniger mühsame Methode ?-|

Gruß Birgit

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Beitrag von Tompson »

Was heißt mühsam. Mehr langweilig und mit ewig nassen Händen (und bei dem Wetter dieses Jahr demzufolge auch kalten Füßen ?-| ) verbunden. Schimmlige Beeren habe ich noch keine beim Holunder gesehen :?: Die trocknen doch eher :?:

Deine ausführlichen Erklärungen lassen wie üblich keine weiteren Ausführungen zu 8-)
Ich habe wieder mal entnehmen können, daß ich nicht sofort nach dem Kochen abpressen sollte, sondern erst noch Antigel zugeben und im Keller übernachten lassen sollte.

Oak ne jechn!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Dieses Jahr ist Schimmel bei Holunder wirklich kein Problem, vor drei Jahren war das einmal völlig anders, da waren die Beeren schon am Strauch schimmelig :(

Tschüß Birgit
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