Baumarkt-Equipment Presse/Mühle und Kerngröße

[obstwiese]

Hallo!

Da die Anfahrt zur nächsten Mosterei, die auch anderes als Äpfel annimmt und den eigenen Saft presst, weit ist (den CO2-Ausstoß würde ich auch gern vermeiden) und ich gern immer spontan pressen können möchte, suche ich eine Grundausstattung für die durch Obstwiese und Sträucher anfallenden Obstmengen (Birnen, Äpfel, Holunder, Sauerkirschen, Beeren...zum Saft machen).

Habe das Forum studiert: es hat jeder wohl seine individuelle Lösung und es gibt keine klaren Empfehlungen für bestimmte Geräte (außer höhere Preisligen) - oder doch?

Würdet ihr von einer 6 l Obst-und Beerenpresse mit Stahlspindel und lackiertem Boden (wahrscheinlich Güde?) als Saisonangebot im Baumarkt für 79,99 € grundsätzlich abraten? Wäre dann
shop.strato.de/epages/61473195.sf/de_DE/
?ObjectPath=/Shops/61473195/Products/123
(aus Akazenholz) besser?
Sind Korbpressen mit Holzfassung einer Presse nur mit Edelstahlkorb vorzuziehen? Bzw. gibt's da unterschiedliche Vorteile?

Bei dem Baumarkt wird auch eine Güde-Obst-und Beerenmühle 7 l mit Edelstahltrichter angeboten (197,90€; gibt's auch bei ebay viel im Angebot). Habe dazu erfahren, dass die Walzen nicht verstellbar sind, sondern 2 unterschiedlich grobe Mahlwerke hintereinandergesetzt sind. Dachte, dass Verstellbarkeit nötig sei, um Zerquetschung und Beimengung von Kernen und Steinen des Obstes zu vermeiden? Zu diesem Thema fand ich hier noch nichts...

Würde mich sehr über Eure Tips freuen!

Liebe Grüße obstwiese

[fibroin]

Hallo Obstwiese, willkommen im Forum,

Tipps zum Obstpressen möchtst du haben? Du hast es schon richtig formuliert, jeder hat seine individuelle Lösung. Es kommt auf deine zu pressenden Früchte, deren Mengen und deine Finanzkraft an.
Gut, Äpfel brauche eine gute Obstmühle und eine gute Presse, weil Äpfel ihren Saft nur mit Kraft optimal hergeben. Mit einer 6l Presse kommst du nicht weit. Das ist eine ständige Füllerei. Die einfachen Obstmühlen zerreissen die Äpfel nicht optimal, da ist die Ausbeute gering.

Schreib doch mal genau, was du vorhast, damit man besser eine Lösung findet.

[obstwiese]

Hallo fibroin!

Das Problem ist wohl, dass ich verschiedene Sachen damit vorhabe, die z.T. noch in der Zukunft liegen.
Im Moment haben wir zwei Birnenbäume mit insges. um die 90 kg Birnen und wenige Äpfel. Die anderen Obstbäume (6 verschiedene Äpfel, Reneklode) sind noch in der Wachstumsphase. Holunder haben wir bisher dampfensaftet (ca. 15 l im Jahr). Dazu kommt noch eine (Wild-)strauchhecke, die wir aber erst im Herbst pflanzen (Eberesche, Zwetschgen, Sauerkirschen, Weißdorn, Felsenkirsche...was da alles gesaftet wird, weiß ich noch nicht) und Johannisbeeren. Und Weintrauben solls später auch geben. Uff...
Die wirkliche Press-Herausforderung kommt also erst später (außer Birnen). Mir geht es v.a. ums Selbstmachen und eine gärtnerische Selbstversorgung in 'mittlerem Rahmen'.

Fruchtweinkeller, glaub ich, hat von Kosten über 800 € geschrieben für gute Mühle und Presse. Mit dieser Summe hatte ich erstmal nicht gerechnet.??? Schon die Güde-Mühle erschien mir nicht billig. Aber mit der Zeit wird sich eine etwas höhere Investition als in Baumarkt-Ware wohl auszahlen...
Ich habe v.a. Probleme, die Qualität der Fruchtmühlen einzuschätzen, die ich bisher im Internet gesehen habe. Über das Mahlwerk steht immer wenig/nichts...Gibt es welche, die gut und sowohl für Beeren, Stein- und Kernobst geeignet sind?

Und welches Behältervolumen hälst Du/haltet Ihr bei den Geräten für angemessen?

Viele Grüße aus Berlin-Brandenburg-Oberhavel

[obstwiese]

Deine Edelstahlpresse (Gartenkraft) macht ja einen guten Eindruck. Hast Du auch Kernobst-Maische damit gepresst?


[Dieser Beitrag wurde am 27.07.2009 - 17:27 von obstwiese aktualisiert]

[fibroin]

Bei meinen Kleinmengen bin ich bisher mit einer 20 l Obstpresse ausgekommen. Zuerst eine Mittelspindelpresse von Baumarktqualität. Die Mittelspindel ist bei kleinen Pressen lästig zum Befüllen. Nun presse ich alles mit einer Edelstahlpresse ohne Mittelspindel. Das reicht mir.

Doch der meiste Gebrauch meiner Presse ist das Pressen der Maischegärungen. Da wird keine große Anforderung an die Presse gestellt. Um Saft zu pressen braucht es etwas mehr Kraft.

Allerdings, ist die Obstmühle nur für Kernobst geeignet. Kirschen und Pflaumen würden nur matschen und die Kerne zerbrechen. Da werden andere Techniken gebraucht, die ich aber nicht kenne, weil ich diese nicht brauche.

Da werden sich noch andere melden.

[obstwiese]

Denke jetzt über eine Presse mit Holzbehälter nach...ist preislich wie die Edelstahlpresse, ohne Mittelspindel und evtl. besser für's Saften (Bacchus von Arauner).
Was das Steinobst angeht: eine 'Universalmühle' mit verstellbarem Mahlwerk kommt doch sehr teuer. Auf die einfache Lösung 'Kirschkernentsteiner' bin ich eben erst hier durchs Forum gekommen.

[Fruchtweinkeller]

Meine Meinung: Ansatzvolumen bis 20 L und vielleicht auch mehr kann man, von Kernobst abgesehen, auch mit "Bordmitteln" gut verarbeiten. Dafür lohnt es sich fast nicht eine Presse einzusauen die man hinterher mühsam reinigen muss. Wenn man die Presse wirklich braucht ist für extra Volumen dankbar und extra Hebelwirkung dankbar. Wir haben deshalb lange gezögert bis wir eine gescheite Presse und eine gescheite Mühle günstig gebraucht bekommen haben. So spart man Frucht und Mehrfachanschaffungen. In einigen Gegenden kann man solche Geräte auch günstig mieten, das ist nicht nur günstig, man kann die Modelle so auch mal in der Praxis testen.

[Ellute]

Hallo Forum!

Nun will ich mich auch mal kurz zu Wort melden.
Ich habe mir die Gartenkraft
angeschafft und finde diese völlig ausreichend für 6 - 15l Maische, was bei mir wiederum für Wein zwischen 10 und 25l bedeutet, ausreichend ist.
Allerdings will ich nicht verschweigen, daß auch dieses Model seine Tücken hat. So hat sich bei mir der Pressteller verbogen, als ich vor ein paar Jahren Pflaumenmaische gepesst habe.
Darauf hin habe ich mir dann eine zusätzliche Pressscheibe und ein Presskreuz aus Buchenholz gebastelt und mit Kelterlack bestrichen. Nun verbiegt sich nichts mehr, weil sich der Druck der Spindel auf die Edelstahlscheibe, das Presskreuz und von da auf die hölzerne Pressscheibe verteilt. Das Holzkreuz ist ca. 4cm und die Scheibe ca. 2cm dick.
Damit sich aber beim drehen der Spindel die ganze Presse nicht mit dreht, habe ich unter den Füßen der Presse noch Klötzer aus Holz geschraubt. So groß, daß ich darauf stehen kann und die Presse mit meinem Körpergewicht beschweren kann. Dazu kommt nocht der Vorteil, daß ich auch etwas größere Auffangbehälter für den Most darunter stellen kann.
Aber was das zerkleinern von Äpfeln oder Birnen anbelangt, ohne sich kleich so ein Mordstrum anschaffen zu müssen, da bin ich auch noch auf der suche nach.

[Dieser Beitrag wurde am 28.07.2009 - 17:50 von Ellute aktualisiert]

[JasonOgg]

Das ist im Prinzip das Model, welches auch fibroin und ich haben.

10l Maische muss schon ganz schon brockig sein, damit du etwas rauspressen kannst. Die Tresterscheibe nach dem Pressen sollte schon einen 1cm dick werden, darunter bekommst Du die Hälfte nicht raus.

[Josef]

Ich bin mit dieser Kombination bestens zufrieden.



Die dazugehörige Presse hier (habe kein eigenes Bild, ist aber eine OP20

[Fruchtweinkeller]

Wir sind ähnlich ausgestattet. Wie gesagt: Günstiger Gebrauchtkauf, sonst

Aber die Vorteile sind:

Die Obstmühle hat ein gescheites Hakenwalzwerk und nicht so ein Plastikzeugs.

Die gesamte Hebevorrichtung der Presse kann weggekappt werden zur besseren Befüllung und Reinigung. Die Spindel taucht nicht ins Pressgut. Der Hebel ist sehr kraftschonend und man braucht am Handgriff nicht zu drehen um zu pressen, sprich die Presse muss nicht verankert werden bzw. niemand braucht die Presse festzuhalten.

[Josef]

Das könnte ich genau so unterschreiben!