Vinometer alle doof ?

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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Mondwein
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von Mondwein »

hallo,

wollte fragen, ob es einen Tipp gibt, für einen Vinometer, dessen Anschaffung sich lohnt. :schlecht:

Meiner zeigt konstant 8%, egal, was ich reinfülle, immer 8%, nie mehr nie weniger,immer, jedesmal 8%. :mrgreen: Bald klatsch ich ihn an die Wand. :!:
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KommandeurMumm
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von KommandeurMumm »

Da kann ich lediglich den Tipp geben, ein "Präzisionsvinometer" zu nehmen und das immer gut sauber zu halten (auch kalkfrei). Der Vorschlag steht aber auch auf der FWK-Seite unter "Meßgeräte". Die Teile sind die gleichen, wie die Standardware, nur 5-6 Euro teurer. Bei dem Modell, das ich habe, ist eine Kunststoffskala separat angeklebt. Das Vinometer hat einen kleinen Lackpunkt genau bei 10 Vol-%, damit wird das bestimmt einmalig "eingestellt". 10%-igen Alk rein und die Skala genau da aufgeklebt, fertig.

Falls du so ein Teil aber schon hattest, habe ich keine weitere Empfehlung :evil: Höchstens ein Ebullioskop, was aber preislich deutlich höher liegt...
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PatrickBateman
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von PatrickBateman »

Ich überlege gerade, wozu ein Vinometer nützlich sein soll. Die Zuckermenge im Ansatz ist bekannt, bzw. kann relativ genau bestimmt werden. Daraus ist doch leicht abzuleiten, wieviel Alk das ergibt und mittels Dreisatz hast Du dann den Alkoholgehalt im Endprodukt.
Das halte ich für genauer, als die Bestimmung mittels preiswerter Vinometer.

Edit:Korrektur.

[Dieser Beitrag wurde am 22.03.2013 - 14:55 von PatrickBateman aktualisiert]
Mondwein
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Beitrag von Mondwein »

hallo,

also kann man Vinometer im Schrank wegsperren oder besser bei bucht verkaufen... :D
Mondwein
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Beitrag von Mondwein »

@Kommandeur,

vermutlich sind das Kalkablagerungen vom Nachspülen mit unserem harten Wasser.
Latemar
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von Latemar »

Hallo Mondwein,

wenn das Teil immer das gleiche anzeigt, dann ab in die Tonne (Sorry: Glascontainer)und ein anderes (besseres) kaufen :(

@PatrickBateman:
Das mit dem Dreisatz funktioniert leider nur, wenn man die gesammte Zuckermenge kennt.
Wenn ich aber z.B. 10kg Bananen zu Wein verarbeite, wieviel Zucker ist in den Bananen drin ??

Spätestens wenn du Maischeansätze machst, wirst du um so ein Schätzglas nicht herum kommen ;)

Gruß
Latemar
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Fruchtweinkeller
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

PatrickBateman hat geschrieben: Die Zuckermenge im Ansatz ist bekannt, bzw. kann relativ genau bestimmt werden. Daraus ist doch leicht abzuleiten, wieviel Alk das ergibt und mittels Dreisatz hast Du dann den Alkoholgehalt im Endprodukt.
Theoretisch ja, praktisch nein ;)

Siehe auch Kapitel Zucker auf der HP:

www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html

Probleme 1 und 2 ;)

Theoretisch kann man die Nachzuckermethode ganz ohne Messgerät durchführen. Da finde ich die Variante mit Vinometer aber bequemer weil man vielleicht keine absoluten Werte bestimmen kann, aber Veränderungen erkennt. Und wenn der Wein supertrocken ist ist der Messwert auch nicht so falsch... Immer vorausgesetzt dass man ein halbwegs funktionierendes Exemplar hat, was bei den billig-Vinometern leider nicht immer der Fall ist.

[Dieser Beitrag wurde am 22.03.2013 - 19:12 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von KommandeurMumm »

Hi Mondwein.
Hier im Forum gibt es irgendwo ein paar gute Tipps zur Reinigung der Vinometer. Nach der Benutzung kurz mit dest. Wasser nachspülen nimmt schonmal den meisten Kalk mit. Endreinigung dann mit Isopropanol, das komplett verdampft, oder halt mit Spiritus, bei dem das Vergällungsmittel rückstandslos verfliegt (gibt es so einen überhaupt?).
Wenn "Stückchen" drin bleiben, kann man mal mit einer Angelschnur oder ähnlichem Nylon durchziehen (Gitarrensaite geht auch).

@Patrick
Der Zucker lässt sich nur bei Saftgärungen gut bestimmen, bei meinen häufigen Maischegärungen (ich mache keinen Met, aber oft Pflaumen-, Mirabellen- oder Brombeerweine) nicht. Der zugegebene Zucker nimmt dann trotzdem den Mammutteil ein, aber ob der entsprechend der Formel komplett zu Alk wird, ist nicht gesagt (20,5 g Zucker / Vol-% und Liter). Ich bin zwar auch einer, der gerne und viel rechnet, aber wir reden ja von Stoffwechselprozessen bei Hefen, die von vielen Faktoren abhängen. Wie FWK oft genug hier geschrieben hat sind die Formeln nur grobe Richtwerte. Es ist halt doof: das Rechnen ist nicht genau und das (Präzisions)Vinometer erst recht nicht. Bei mir führt das dann auch dazu, dass ich eher rechne und das Vinometer ganz im Schrank lasse, wobei mir die Rechnerei im letzten Jahr 3 viel zu süße Weine eingebracht hat. Ich wähnte mich auf der sicheren Seite und habe großzügiger nachgezuckert (warum auch nicht, habe ja alles gut berechnet), aber am Ende wollten die Hefen trotz guter Bedingungen nicht mehr so recht und ich habe Massen an Restzucker.

Andere (erfahrenere) hier im Forum benutzen das Vinometer regelmäßig zusätzlich zur Rechnung. Ist wohl auch eine Glaubensfrage :D

Um nochmal auf die Frage zurück zu kommen: Vinometer sind nicht alle gleich schlecht, geben aber alle den Alkoholgehalt nicht exakt wieder. Sie können als Richtschnur dienen. Laut FWK sind die Präzisionsvinometer aber deutlich genauer als die billigen Teile.

Edit: Das klingt irgendwie so, als wäre alles, was Andreas sagt, Gesetz. Ich beziehe mich damit auf seine Aussagen, dass er und Birgit mehrere Tests mit verschiedenen Vinometern gemacht haben.

Edit 2: Dritter ?-|

[Dieser Beitrag wurde am 22.03.2013 - 19:14 von KommandeurMumm aktualisiert]
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Vinometer alle doof ?

Beitrag von 420 »

@Mondwein

mit der Zeit habe ich nun 3 Vinometer und alle 3 zeigen unterschiedliche Werte an. Nach Vergleichsmessungen ist aber das älteste Meßinstrument das Geanueste.

Reinige einfach mal und mache einige Kontrollmessungen mit unterschiedlichen Alkoholwerten. Dann weist Du so ungefähr wo Du mit dem Alkohol liegst.

Grüße
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