Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
Neugierer
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Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Beitrag von Neugierer »

Hallo Fruchtweinfreunde,

Nachdem ich mir die letzten Wochen mal ein Vinometer zur Bestimmung der Vol.% gekauft habe - nun folgendes Problem:

Mein Apfelwein hat derzeit noch recht viele Trubstoffe, deshalb und weil die Messung bei absolut niedrigeren Alkoholwerten genauer ist, habe ich den Wein exakt 1:1 mit destilliertem Wasser gemischt (je 5ml mit der Spritze aufgezogen). Diese 1:1 Messmethode wird auf div. Web-Seiten empfohlen - nach der Messung einfach den Alkoholwert verdoppeln. Folgende Erfahrungen habe ich dabei gemacht:

Wein unverdünnt zeigt: 12 Vol.% an, was so ja okay sein sollte.
Wein 1:1 verdünnt zeigt: 7,5-8,0 Vol.% an, ???

Sollte die Anzeige beim verdünnten Wein nicht eher um die 6,0 Vol.% anzeigen ? Oder ist die Anzeige des verdünnten Weines nicht sogar genauer (Skala) ? Dann würde dies aber bedeuten das der Wein 15%-16% Vol.% Alkohol hätte. Dies dürfte mir nach dem was ich so bisher gelesen habe aber für eine wilde Gärung zu viel sein.

Die Messung habe ich mit in etwa denselben Ergebnissen tagsdarauf wiederholt.

Welches Ergebnis ist denn wohl näher an der Wahrheit ?
Hat schon jemand Erfahrungen mit dieser 1:1 Messung ?

Testmessungen mit destilliertem Wasser zeigten ca. 0 Vol.% an.
Testmessungen mit Leitungswasser zeigten ca. 0 Vol% an.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen !

Alex der Neugierer
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Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Beitrag von Neugierer »

Hallo !

Irgendwas scheint mit der Aktualisierung der Daten nicht zu klappen, in der Forumsübersicht wurde mein obiger Beitrag nicht als aktuellster Eintrag angezeigt. Sondern die Antwort von Fruchtweinkeller auf einen vorherigen beitrag.
In dem Forum Messgeräte und ihre Anwendung reingeklickt steht dann aber obige Nachricht als aktuell !

Alex der Neugierer
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Willkommen im Club der Vinometer-Geschädigten :evil:
Die mangelnde Genauigkeit mussten wir hier schon mehrfach diskutieren. Eine schlüssige Antwort kann ich Dir leider nicht geben. Aufgrund des geringeren Trübstoffgehalts würde ich aus dem Bauch heraus vermuten, dass die Messung bei der 1:1 Verdünnung genauer ist, andererseits stimme ich Dir zu, dass 16% für eine spontane Gärung zu viel ist. Der Fehler des Vinometers muss allerdins nicht linear sein, d.h. es ist möglich, dass der Fehler speziell im hohen oder niedrigen Bereich größer ist, im jeweils anderen aber gering ist.
Wenn Du kannst, würde ich den Schmock mal abzentrifugieren und die Messung wiederholen. Aber das Vinometer ist für genaue Messungen eigentlich nicht zu gebrauchen, es ist aber gut genug, um Änderungen zu verfolgen.
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Beitrag von Neugierer »

Hallo Fruchtweinkeller !

Okay, die Probleme mit dem Vinometer habe ich hier schon verfolgt, was ich wissen wollte ist, habe ich mich bei der beschriebenen Art der Messungen richtig verhalten ? Bzw. ob meine Gedankengänge in dieser Beziehung in Ordnung sind - ist die 1:1 Messung so okay ? Könnte ich auch einfach eine 1:2 (1:3) (Wein:Wasser) Verdünnung und dann einfach die Messung mal 3 (4) nehmen ? Oder ist irgendwann mal Schluß ?
Werde bei Gelegenheit an der Arbeit mal das Vinometer mit verschiedenen Alkoholkonzentrationen testen. Ebenfalls werde ich dort dann mal die Zentrifuge ausprobieren und mal sehen wie sauber ich den Wein bekomme, bin aber noch 14 Tage zuhause, bis dahin dürfte dann aber auch schon der größte Teil der Klärung hinter uns sein !!

Vielen Dank für Deine Antwort !

Alex der Neugierer
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Verdünnung hast Du schon ganz richtig gemacht, daran sollte es nicht liegen. Zu stark würde ich allerdings nicht verdünnen, denn der Fehler beträgt ungefähr 1%, egal, wie stark Du verdünnst. Bei einer Verdünnung 1:4 hättest Du also schon einen theoretischen Fehler von 4% bezogen auf die Ausgangskonzentration.
Wir hatten mal einige Billig-Vinometer bestellt und diese mit einer Alkoholverdünnungsreihe getestet, weil wir den Werten absolut nicht trauten und vier Vinometer zum Teil völlig unterschiedliche Werte lieferten. Einige waren im Bereich unter 8% halbwegs genau, wobei der Fehler bei höheren Konzentrationen stark zunahm. Wir haben uns dann doch ein teureres Vinometer besorgt, und siehe da, damit lässt es sich besser arbeiten. Wir hüten es auch gut damit es ja nicht zu Boden fällt wie die Vorgänger :D
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Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Beitrag von Tompson »

Meinst Du das Brouwland-Dingens mit Anfaßweintraube?
Habe ich jetzt auch - allerdings noch nicht testen können... :(
Ist es wirklich genauer?
Oak ne jechn!
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Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Beitrag von fibroin »

Nee, aber schöner. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die billig-Vinos waren von Brouwland, und deren Genauigkeit war genause be........ wie die Genauigkeit der biligen Teile von deutschen Versendern. Man kann halt Glück haben und ein gutes erwischen oder man hat Pech. Wie wir. Wir haben dann ein Präzisions-Vinometer von Arauner erstanden (bei einem Laden in Düsseldorf), allerdings deutlich günstiger als im bei denen im Shop angegeben. Das ist so ein Teil mit der Anfaßweintraube. Das war wiederum Glück.
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Beitrag von Neugierer »

Hallo Fruchtweinkeller,

Okay, ich habe mir mal alles „aber billig“ was ich meinte zu brauchen bei Arnauer bestellt. Da werde ich das Vinometer mal mit allen möglichen Alkohol Konzentrationen Testen und dann die Skala entsprechend anpassen, mal schauen was man in unserem Produktionslabor da machen kann. Wobei ich aber auch bei irgendeinem Versandhändler gesehen habe das die bei den Vinometer +/- 1 Vol.% Toleranz angeben. Finde ich bei einem Vollausschlag von 25Vol.% mit 4% Absolut recht viel, na ja … mal in die Zukunft schauen … hast Du evtl. Erfahrungen mit einem Refraktometer ? Ich meine wenn ich schon Geld ausgebe ....

Mit freundlichen Grüßen

Alex der Neugierer
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Birgit
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Anwendungfrage Vinometer 1:1 Messung

Beitrag von Birgit »

Hallo,

das Problem mit dem Refraktometer ist genauso wie beim Vinometer. Du kannst nur den Zuckergehalt oder den Alkoholgehalt messen. Wenn Du beides im Ansatz hast ist es aus.

Sieh mal hier:

www.foren.de/system/thread-messprobleme ... 68798.html

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
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nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

auch das Refraktometer scheidet leider für die Alkoholbestimmung aus:

www.foren.de/system/thread-messprobleme ... 68798.html

Für den Hobbywinzer ist das der Catch 22 :|
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Beitrag von Neugierer »

Hallo Fruchtweinkeller,
hallo Birgit,

entschuldigt bitte das ich nicht vorher genau nach der Thematik Refraktometer hier geschaut habe. Sorry war eigentlich auf das Vinometer versteift ... naja, wenn ich ein "Gutes" dann mal günstig bekommen sollte, werde ich wohl zugreifen. Bis dahin schaue ich mal ob ich mein Vinometer nicht bei uns im Labor neu scalieren (lassen) kann.

Danke für Eure schnelle Hilfe !!

Alex der Neugierer
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