Vinometer und Zucker

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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papapete
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Vinometer und Zucker

Beitrag von papapete »

Hallo Zusammen,

habe auf der HP darauf keine Antwort gefunden.
Wie veerändert der Zucker die Adhäsionskraft der Flüssigkeit?
Messe ich mit Restzucker eher geringeren oder eher höheren Alkoholgehalt?

Gruß
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Chesten
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Chesten »

Ja Zucker beeinflusst die Alkoholbestimmung mittels Vinometer aber ob das dann einen höheren oder geringeren Wert anzeigt kann ich dir jetzt nicht sagen.

Für das praktische Arbeiten spielt das auch keine Rolle da die Vinometermessung eh so fehleranfällig durch Trübstoffe, Temperatur usw. Außerdem hat jedes Vinometer einen Herstellungsfehler.

Du siehst das der Zucker als eine weitere Fehlerquelle den Braten nicht fett macht.

Den Zuckergehalt schmeckst du mit der Zunge das unterliegt deiner Tagesform und andern Faktoren aber das ist die beste Methode die wir Hobbywinzer haben. Wenn du aufs Gramm genau wissen willst wie viel Restzucker in deinem Wein ist wirst du um eine teuere und langwierige Laboranalyse nicht rum kommen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
papapete
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von papapete »

Nee... mir geht es nicht um den Zuckergehalt.
Will nur ungefähr wissen in welche Richtung mein "wahrer" Alkoholgehalt geht wenn ich Restzucker drinhabe und z.B. 15,5vol% "messe".
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Chesten
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Chesten »

Schaust du mal hier:

https://fruchtweinkeller.de/Wine/ebullioskop.html

Etwas versteckt aber du kannst du deinen Akoholgehalt ziemlich genau als Hobbywinzer bestimmen.
Leider kostet ein solches Gerät neu eine richtige Stange Geld :o !

Wenn du willst das der Zucker die Messung nicht mehr beeinflusst musst du das Messprinzip ändern.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
papapete
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von papapete »

Ja, kenn ich... spiele auch schon mit dem Gedanken und warte auf ein Schnäppchen.
Dass ich mit dem Vinometer nicht genau messe und der Zucker das Ergebnis verfälscht weiß ich ja, wollte nur wissen in welche richtung.
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Fruchtweinkeller
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe das bewusst vage formuliert auf der HP.

Theorie: Die Vinometermetermessung beruht auf dem Kapillareffekt, dieser wird von verschiedenen Faktoren bestimmt; ein wesentlicher Faktor ist die Oberflächenspannung. Alkohol hat einen hohen Oberflächeneffekt, Saccharose gilt als eher oberflächeninaktiv. Irgendwo habe ich aber gelesen das grundsätzlich alle gelösten Stoffe den Kapillareffekt beeinflussen und daher zu einem geringeren Messwert führen sollten.

Praxis: Ich habe oft beobachtet dass der Vinometer-Messwert sinkt wenn ein fertiger Wein nachgezuckert wird.Naiv sagte ich mir: Korrelation = Kausalität; liegt am Zucker, was aber der Theorie widersprechen würde. Andere Effekte, zum Beispiel durch gelöstes CO2, kann ich nicht ausschließen.

Fazit: Die Situation scheint komplex zu sein. Womöglich gibt es kombinatorische Effekte in gemischten Lösungen aus Alkohol und Zucker, aber ich habe wirklich keine Lust, das mit Testlösungen experimentell abzuklopfen... Wenn sich jemand berufen fühlt: Nur zu!
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papapete
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von papapete »

Ja, hab den Fred von 2010 zum gleichen Thema gefunden.
Da hat jemand eine Testreihe gemacht und mit Zucker tendentiell höhere Alkoholkonzentrationen gemessen.
Das aber der Theorie mit der steigenden Viskosität "widersprechen" würde.
Evtl. überwiegt ja die Dichtezunahme der Viskositätssteigerung...
Naja, bleibt das Schätzen bis ich mir ein Ebullioskop zulege.
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Martinve7
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Martinve7 »

Die Frage ist ja, wie genau will man messen.

Ich messe meine Zutaten soweit ab, dass ich ohne langwieriges Nachzuckern rechnerisch bei zB 15% lande. Ob ich das dann erreicht habe, merke ich am Geschmack.
Gruß
Martin
papapete
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von papapete »

Ja schon, nur ist das beim Honig rechnerisch auch eher eine "Schätzung".
Wenn man nun langsam an die Grenze kommt wäre es schon gut zu wissen ob man nun "in echt" eher drüber oder darunter als der "Messwert" ist.
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Chesten
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Chesten »

Ich gehe bei Honig von ca. 80 % vergärbaren Zucker im Honig aus.
Damit bin ich bisher ganz gut gefahren.

Ich würde bin höheren Alkoholbereichen eh auf normalen Haushaltzucker umsteigen da sonst dein Met zu süß werden kann und außerdem hat Honig gärhemmende Stoffe die die Hefe zusätzlich stressen.

Was zu einem unsauberen Gärende führen kann und getresste Hefe stellt auch mehr Fuselöle her.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Martinve7
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Re: Vinometer und Zucker

Beitrag von Martinve7 »

papapete hat geschrieben: 05 April 2019 12:05 Ja schon, nur ist das beim Honig rechnerisch auch eher eine "Schätzung".
Wenn man nun langsam an die Grenze kommt wäre es schon gut zu wissen ob man nun "in echt" eher drüber oder darunter als der "Messwert" ist.
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass selbst diese Honig Schätzung genauer ist als ein Vinometer. :pfeif:

Und was versprichst du dir von diesem Messwert? Der Hefe ist der egal. Wenn die nicht mehr will, hört sie auf.
Und wenn das soweit ist, kannst du das geschmacklich an der Restsüße erkennen.
Gruß
Martin
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