Verwendung der Tauchspindel zur Restsüße Einstellung

[JasonOgg]

Dank der Homepage ist ja bekannt, wann die Tauchspindel oder besser Aräometer verwendet werden kann und wozu. Insbesondere die Untauglichkeit zur Alkoholmessung während und nach der Gärung sollte klar sein. Also wozu braucht man sie dann:

- Messung des Zuckergehaltes vor der Gärung
- Einstellung des Zuckergehaltes nach der Gärung

Denn zweiten Punkt will ich hier beschreiben. Vorweg, Danke an Wok, dessen Erfahrung dieser Tipp zu verdanken ist.

Angenommen ich vergäre meinen Bärenwein immer bis 15% Alkohol. Der hat dann eine bestimmte Dichte, die ich mit dem Restzucker verändern kann. Wenn ich jetzt meinen Restzucker so eingestellt habe, dass er optimal schmeckt, dann messe ich die Dichte, merke sie mir. Im nächsten Jahr messe ich die Dichte und füge so viel Zucker hinzu, bis meine gemerkte Dichte erreicht wird.

Beispiel, meine Brombeer-Quitte schmeckt bei einer Dichte von 1030 optimal. Dank mangelhafter Nachzuckerung zeigt die Tauchspindel aber nur 995 an. Jetzt habe ich aber noch Skalen auf der Spindel, die mir den Zucker in Gramm pro Liter anzeigen, ansonsten müsste ich das ausrechnen. Die Differenz beträgt 70g, also muss ich bei den 20l noch 1,4kg Zucker dazugeben, um auf die 1030 zu kommen.(*)

Wichtig ist:
1.) Der absolute Wert auf der Skala interessiert eigentlich nicht, es geht nur um relative Werte

2.) Mein gemerkter Wert gilt natürlich nur für den einen Fall. Bei 13% Alkohol ist er logischerweise anders.
Auch Holunderblüte ist er anders, selbst bei 15%, aber das ist reine Geschmackssache

Im Moment bin ich bei 1028 als Wert. Die Brombeerquitte war mir einen Hauch zu süß, aber ich weiß auch noch nicht, wieviel Süße der Haushaltszucker noch verliert.

Ich habe keine Ahnung, ob Fruchtzucker bzgl. der Dichte sich wie Haushaltszucker verhält.

(*) Wehe, da schaut jetzt einer auf die Spindel um die Zahlen zu kontrollieren, besonders die Zuckerwerte sind nämlich aus dem Gedächtnis geraten.

[Fruchtweinkeller]

Hätte er ja auch selbst posten können

Die Zuckerarten sollen die Messung unterschiedlich beeinflussen, ich finde jetzt aber auf die Schnelle kein Tabellenwerk zum Vergleich; kann sein dass der Unterschied signifikant ist, vielleicht auch nicht. Aber das könntest du ja ganz einfach mit Testlösungen testen

[Blackbird]

Na ja, bei der ganzen Sache musst du dann aber auch den Säurewert beachten, der sollte dann bei deinen Bären(oder was auch immer) auch immer gleich eingestellt sein, sonst geht das raten los was deinen ermittelten Wert anbelangt

[Fruchtweinkeller]

Klar, Säuregehalt und zum Beispiel gebildetes Glycerin beeinflussen den Messwert und die "geschmeckte" Restsüße. Wenn die immer im ähnlichen Bereich sind kann man so arbeiten.

Ich messe da eigentlich nichts sondern verlasse mich nur auf meine Zunge... die auch schon mal gestört sein kann, aber es klappt doch ganz gut

[JasonOgg]

Ja, Säure wird nach dem Abpressen eingestellt.

[vladdi78]

Und was ist mit der Weinart? Jeder Wein hat unterschiedliche Inhaltsstoffe, die doch auch einen messbaren Einfluss auf die Stoffdichte haben, oder?

Nebenbei bemerkt: habe mir diesen Frühling ein neues Spielzeug bei Raiffmetall gekauft: Spindel für die Restzuckerbestimmung im Wein. Keine Ahnung, wie es funktionieren soll, aber ich werde es die Tage mal ausprobieren! ^^

[Fruchtweinkeller]

Meinst du eine Weinwaage? Funktioniert bei Traubenwein halbwegs, bei Honigwein gar nicht. Fruchtwein hat uU eine andere Restzuckerzusammensetzung als Traubenwein, da dürfte es auch Probleme geben (das habe ich aber nicht getestet).

Siehe auch:

viewtopic.php?f=24&t=8