Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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zwirn999
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Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

Ich möchte gerne den Zuckergehalt einer Maische (S/R Johannisbeere) bestimmen. Ein Refraktometer ist seid meinem Geburtstag in meinem Besitz. Ich vermute der "Haupt-Systemfehler" liegt nun in den Fruchtsäuren. Die "Durchschnittssäuremenge" kann mittels Blaulauge bestimmt werden.
Gibt es an der Stelle eine bekannte Korekturformel??

LG Zwirn
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Josef
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von Josef »

Ich verstehe dein Problem nicht ganz.
Wenn ich jetzt nicht völlig daneben liege, dann hart der Säuregehalt mit der Zuckermessung nichts zu tun.
Wenn aber schon Alkohol in der Maische vorhanden ist, dann wirst du kein vernünftiges Messergebnis erhalten.
zwirn999
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

So weit wie ich das verstanden habe:

Alle gelösten Stoffe tragen zum Lichtbrechungsfaktor bei. Ich vermute, dass sind im wesentlichen Säure und Zucker. Wenn man näherungsweise annimmt, dass Zucker und Säure einen gleichen Lichtbrechungsfaktor haben, dann müsste man einfach vom Gesamtoechslegrad die Menge an Säure abziehen??

LG Zwirn
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Josef
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von Josef »

Ich besitze zwar kein Refraktometer sondern eine Senkspindel, aber von einer Umrechnung oder Einbeziehung der Säure in die Rechnung habe ich noch nie etwas gehört. ?-? Wie kommst du denn überhaupt darauf? :hmm:
zwirn999
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

Vieleicht sind die Korekturen in der Skala schon eingebaut??

Grundsätzlich wird die Dichte und der Lichtbrechungsfaktor auch durch gelöste Säuren erhöht. Somit kommen dann andere Ergebnisse raus.

LG Zwirn
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Josef
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von Josef »

So was wir der Chef wissen. Oder er weiß wo es machzulesen ist. :pfeif:
zwirn999
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

Laut Kitzinger Weinbuch:

Johannisbeere schwarz:

Mostgewicht: 70 Oe°
Gesamtextrakt: 182,2 g/l (70 Oe°*2,6)
Gesamtsäure: ~40 g/l
Invertzucker: 100g/l
Gesamtzucker: 100g/l
Zuckerfreier Extrakt: 82,2 g/l

Wenn ich das richtig? interpretiere:

182g/l Gesamtextrakt setzt sich zusammen aus 100g/l Zucker und 82,2 g/l zuckerfreiem Extrakt (Dieser wiederrum aus 40g/l Säure und 42,2 g/l irgend was anderem).

Mein Problem: die Spindel zeigt 70 Oe° an, also 182 g/l Extrakt. Das hätte ich bisher als 182g/l Zucker interpretiert.
Das Refraktometer hat dann ein analoges Problem.
Tompson
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von Tompson »

Ich bin nicht so der akademische Typ :twisted:
Wichtig ist, ob der Wein schmeckt und ob der dann ... ist wurscht. :pfeif:

Vorschlag: Laß das Zeug durchgären, meß den Alkohol und rechne zurück. Mal sehen, was für Abweichungen entstehen. ?-?
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Fruchtweinkeller
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Haben Johannisbeeren immer genau diese Zusammensetzung? Du kennst die genauen Anteile aller Inhaltsstoffe die den Brechungsindex beeinflussen? Wenn du beiden Fragen mit "Ja" beantworten kannst: Viel Spaß beim Rechnen :mrgreen:

Ich bin ein Freund von theoretischen Betrachtungsweisen, man darf die praktischen Aspekte aber nicht außer Acht lassen. Da der Zuckergehalt gemeinhin sehr viel höher ist als der Säuregehalt ist der Messfehler durch die Säuren zwar vorhanden, kann aber für eine "Pi mal Daumen"-Bestimmung aber ignoriert werden. Miss die Dichte, miss den Brechungsindex, berechne daraus den Zuckergehalt, in der Größenordnung wird er irgendwo auch sein.
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zwirn999
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

Danke soweit!

LG Zwirn
zwirn999
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Re: Maische-Zuckerbestimmung mit Refraktometer und Blaulauge

Beitrag von zwirn999 »

Ich hab mich grad nochmal mit der Thematik bekriegt.

Laut Kitzinger Weinbuch bedeutet bei Trauben ein Mostgewicht 50 Oe° etwa 100g Zucker/l
bei roten Johannisbeeren bedeuten 50 Oe° etwa 75g Zucker.

Natürlich variert jede Frucht (Reifegrad, Lage, Jahrgang).
Je höher das Mostgewicht innerhalb einer Sorte desto mehr %Zucker.

LG Zwirn
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