für Cider: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

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Fruchtweinkeller
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für Cider: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein Projekt, ein Projekt :mrgreen: Bei der Black Week kann man sich ja diversen Schnickschnack kaufen, den man eigentlich nicht braucht (Fernseher, Smartphones, Spielekonsolen, Flitzebögen :pfeif: ), aber man kann sich auch mal was sinnvolles gönnen. Beim Belgier gab es 20% auf die uKegs, da musste ich zuschlagen.

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Was ist das? Da stelle me uns e mal janz dumm: Dat is ene Jetränkespender. In erster Linie sind die uKegs dafür gedacht, dass vor allem Bier über ein, zwei Wochen hinweg frisch und carbonisiert bleibt, aber man kann es auch mit Wasser, Cocktails oder Cider befüllen. Eine CO2-Patrone im Deckel sorgt für den CO2-Gegendruck, sodass das Getränk spritzig bleibt und gezapft werden kann. Der uKeg Go sieht weniger cool aus als der uKeg, ist aber die günstigere und robustere Variante, den man mit auf Wanderschaft nehmen soll oder die Prickelbrause beim nächsten Picknick liefert. Beide machen grundsätzlich dasselbe. Heute habe ich das gute Stück das erste Mal ausprobiert: Es gibt den ersten zwangscarbonisierten Wein aus dem Hause Fruchtweinkeller :clap:

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Der gezapfte Wein Prickelt deutlich und hat in etwa so viel Kohlensäure wie ein stark prickelnder Cider oder ein Bier. Das ist lecker und Sommer bestimmt der Knaller, je nach verwendetem Wein. Der Überdruck liegt aber deutlich unter dem eines Schaumweins/Sekt, das muss einem bewusst sein wenn man den Kauf erwägt. Der Vorteil gegenüber der Flaschengärung: Keine störende Hefe, kein störender Hefegeschmack.

Ich mag das Ding 8-)

Auf Facebook und auf Instagram habe ich einen kleinen Clip vom Zapfvorgang eingestellt:
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CaptainPatrick
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von CaptainPatrick »

Wir erwarten frisch gezapften Cider bei der nächsten Tagung von dir :D

Hab mir auch schon überlegt so einen uKeg als einfache Behelfs-Zapfanlage für kleine Partys zu besorgen.
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Fruchtweinkeller
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

CaptainPatrick hat geschrieben: 21 Dezember 2021 16:50 Wir erwarten frisch gezapften Cider bei der nächsten Tagung von dir :D
Genau das hatte ich in Erwägung gezogen ;)

Heute haben wir das Ding leer gemacht, und der allererste, gute Eindruck hat ein paar Kratzer bekommen. Was ihr da seht ist die 1,9 Liter Variante, die standardmäßig mit einer Aufnahme für eine 8 g CO2 Kartusche geliefert wird. Das reicht, um bei einem bereits carbonisierten Bier den Druck aufrecht zu halten und um zu zapfen. Für eine Zwangscarbonisierung reicht das aber nicht: Dann muss man entweder die 8 g Kartusche vor dem Zapfen gegen eine frische tauschen, oder man kauft sich eine 16 g Kartuschenaufnahme dazu und nimmt eine entsprechend größere Patrone. Letzteres habe ich getan. Ich habe daher erwartet, dass ich bis zum Schluss denselben Druck in meinem gezapften Getränk haben werde. Heute dann nochmals gezapft: Wein schäumt auf, präsentiert sich im Glas aber eher CO2-arm und etwas schal. So habe ich mir das nicht vorgestellt :hmm: Ich habe dann eine neue Patrone eingesetzt und nach ein paar Stunden nochmals gezapft, dann war es besser. Tja, lag es am Wein, an den Patronen, an der Bewegung, hatte ich eine Undichtigkeit... keine Ahnung, da werde ich wohl noch einiges ausprobieren müssen.

Was mir auch aufgefallen ist: Das Ding macht grundsätzlich einen gut verarbeiteten Eindruck. Das Einsetzen der ersten Patrone ging relativ schwer, und ohne Werkzeug habe ich die gerade eben wieder herausgezogen bekommen. Für die zweite Patrone brauchte ich schon deutlich mehr Kraft, und ohne Kombizange werde ich die wohl nicht wieder herausbekommen. Das sind ja "Toleranzen" wie bei Boeings Dreamliner ?-? Immerhin kostet die Plastikaufnahme satte 14 Teuros extra :schlecht: :-x

Wie gesagt: Ich werde mehr testen müssen.
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von apple87 »

Glückwunsch und willkommen im Kreis der Zwangskarbonisierer ;-)
Ich habe heute wieder meine 2 kg Flasche füllen lassen und ein zusätzliches NC-KEG ist auch noch eingetroffen.
Frage: Wo kommt den bei der Thermoska... äh dem uKeg die Patrone hin? Und, hat die einen Druckminderer oder sowas? Oder kommt einfach volle Lotte aus der Patrone ins Keg?

Zu deinem Problem:
Ich habe auch ewig rumprobiert mit einem NC-KEG was halbwegs sprudelndes ins Glas zu bekommen. Fehlanzeige. Ich habe mir dann auch einen Kompensatorhahn zugelegt. Mit diesem kann man über einen Konus die Spaltweite einstellen, durch die das Getränk fließt und langsam expandiert. Das soll dem Aufschäumen während des Zapfens entgegenwirken. Damit hatte es bei um die 0 °C dann halbwegs geklappt. Ich war mit meinem Druck aber auch zu hoch, etwa 5 bar. Dafür ist der Hahn nicht ausgelegt.
Wichtig ist beim zapfen carbonisierter Getränke auch immer, dass im Behälter ein Überdruck entsprechden dem Druckverlust über die Zapfanlage herscht. Das beugt dem Ausperlen in Behälter und der Leitung bis zum Hahn (Stelle des höchsten Druckverlusts) vor. Aber bei so einem Gerät vermute ich, dass sich die Entwickler da schon ausreichend Gedanken zu gemacht haben?!

Steht in der Bedienungsanleitung evtl. etas zum max CO2 Gehalt oder dem Druck?
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hier ein Quick and Dirty Foto der Bedienungsanleitung:

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Wie man sieht ist die Patrone im Deckel integriert, wo der Druckwahlschalter sitzt. Einstellen kann man ihn variabel bis Position 1 (7 psi) , dann gibt es einen Schritt zur Position 2 (12 psi). Im Vergleich zu einem Schaumwein ist das sicher nicht die Welt.
Interessanterweise soll der prinzipiell ähnlich gebaute uKeg pro 14 psi schaffen... nicht viel mehr, aber ein klein wenig mehr. Aber warum schafft der mehr :hmm: Vielleicht sind das die amerikanische Toleranzen? :pfeif:
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apple87
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von apple87 »

Ja, 7 psi bzw. 12 psi sind nicht die Welt. Aber wenns schmeckt...
Nach der Anleitung würde ich dann aber auch erwarten, dass ein konstanter Druck gehalten wird. Da du erst mal deinen Wein sättigen musst, kann es natürlich sein, dass die Patrone nicht ausreicht. Müsste man mal ausrechnen.

Der uKeg pro ist doch auch aus Metall, oder? Daher mehr psi?
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Go ist auch aus Metall. Wie du schon sagst: Thermoskanne :mrgreen:
Mal sehen, zweiter Versuch läuft, ich werde berichten. Die zweite Patrone konnte ich tatsächlich nur mit Kombizange herausziehen, die dritte Patrone ging auch nur mit viel Kraft in die Kartusche :?
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von apple87 »

Hast du Silikonspray? Oder etwas Fett z.B. von der Aufschnittmaschine oder so, falls man das hat. Kann Wunder wirken.
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, aber da steht nicht explizit drauf dass es lebensmittelecht ist. Ich muss mal schauen was der hiesige Baumarkt hergibt :hmm:
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Soderle, ich möchte vom zweiten Einsatz des uKegs berichten.

Beim ersten Versuch war ich ja etwas unglücklich: Die 16 g CO2 Patrone hatte nicht gereicht, um die 1,9 Liter zu carbonisieren und zu zapfen; ich musste eine zweite Patrone einlegen.

Nun musste ein Apfel-Holunder-Wein mit etwa 8% herhalten für den zweiten Versuch (derselbe, den ich auch für den parallel laufenden Flaschengärungs-Versuch verwende). Diesen hatte ich durch 0,9 µm Filterschichten gejagt, dies ist keine EK-Filtration. Vor der Befüllung des uKegs habe ich die Restsüße bei Raumtemperatur mit Saccharose eingestellt, anschließend habe ich den Rest einer fast leeren Patrone genutzt um den Leerraum mit CO2 zu fluten. Neue 16 g CO2 Patrone rein, ab in den Kühlschrank, fertig. Nach drei Tagen habe ich das Ding in einen Rucksack gepackt, und nach einer kleinen Fahrradfahrt gab es leckeres Raclette mit Apfel-Holunder-Cider :engel:

Diesmal war ich mit der Performance des uKegs sehr zufrieden. Das CO2 der einen Patrone hat locker gereicht, der Cider hat leicht und frisch geprickelt und war außerordentlich lecker. Warum diesmal die eine Patrone gereicht hat... Da kann ich nur spekulieren; mal sehen was weitere Experimente zeigen. Die Restsüße war subjektiv geringer als eingestellt, das lag womöglich an meiner Tageskondition oder an der nun geringen Trinktemperatur, die Süße plus die Kohlensäure haben trotzdem wunderbar zum Holunder gepasst: Daumen hoch!

Achtung Achtung Sicherheitshinweis: Ich weiß nicht was passiert wenn das Ding einen zu großen Überdruck entwickelt, eine Nachgärung im uKeg würde ich dringend vermeiden wollen. Da das Gebräu aber weitgehend hefefrei war, im Kühlschrank stand und nach drei Tagen verbraucht war hatte ich in diesem Fall keinerlei Bedenken.

Fazit: Ein geglückter Versuch, aber die 1,9 Liter waren viel zu schnell leer :(
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der nächste Einsatz des Ukegs... diesmal gab es einen carbonisierten Rosenblütenwein.

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Der Trinkeindruck: Es ist enorm, wie eine veränderte Trinktemperatur und die Kohlensäure die Wahrnehmung der Weinaromen beeinflusst. Bei diesem Beispiel war die Erfahrung positiv: Der Wein ist süffiger, und das fragile und leicht flüchtige Rosenaroma kommt besser zur Geltung. Eigentlich hätte ich damit gar nicht gerechnet, weil ich erwartet hätte: Niedrige Temperatur = geringes Aroma. Hier war das nicht so, vielleicht haben die Blubberbläschen den Aromen mehr Oberfläche zur Entfaltung geboten. Was ich negativ anmerken könnte: Weil der Wein so süffig war hat man ihn mit seinen knapp 15 Umdrehungen zu schnell getrunken :pfeif:

Von daher: Ukeg, tolle Sache. AAAAAABER: So ganz zufrieden war ich trotzdem nicht, zwei Punkte sind zu nennen: Erstens ist mir zum wiederholten mal aufgefallen, dass die ersten gezapften Gläser deutlich stärker blubbern, dann nimmt die Blubberei spürbar ab, auch wenn der Druck noch reicht um den Stoff zu zapfen. Für meinen Geschmack fällt die Blubberei dann zu niedrig aus. Ich kann das eigentlich nur so interpretieren, dass die 16 g CO2 Patrone eben doch nicht ausrecht, um zu Carbonisieren und um einen konstanten Druck zu gewährleisten. Wenn das stimmt heißt das: Obwohl ich extra den Halter für die große Patrone zugekauft habe sollte ich vielleicht trotzdem die Patrone tauschen ?-? Eigentlich wollte ich mir das sparen, und es kostet mehr. Mist.

Zweitens sah die vorher blanke Patrone nach der Entnahme so aus:
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Für mich sieht das oxidiert aus, mit blanken Stellen wo die Patrone Kontakt mit dem Kunststoff hatte. Wenn ich das Prinzip richtig verstehe hätte da gar keine Feuchtigkeit herankommen sollen...? Habe ich das jetzt mitgetrunken? :-x :schlecht: 8-!

Mein Zwischenfazit: Die Carbonisierung ist absolut interessant. Den UKeg habe ich aber womöglich noch nicht richtig im Griff, da hilft nur eines: Mehr Erfahrungen sammeln. Hicks.
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Re: uKeg Go Getränkespender + Zwangscarbonisierung

Beitrag von apple87 »

Man könnte ja mal grob durchrechnen ob die 16 g reichen würden. Den Druck kennst du ja aus der Bedienungsanleitung. Flüssigkeitsmenge mit einer Tabelle/Diagramm (z.B. hier http://www.braulotse.de/fileadmin/user_ ... abelle.htm) für den Sättigungsdruck, das Raumvolumen über dem Wein, Temperatur, da sollte man alle Parameter haben.
Ob die Patrone Kontakt zum Wein haben kann, musst du selbst herausfinden. So wie ich die Videos im Netz verstehe, ist dem nicht so.
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